Re: Hochstand der Gebärmutter

Geschrieben von Claudia am 3. November 2011, 16:10
Als Antwort auf: Hochstand der Gebärmutter geschrieben von Stephanie

Liebe Stephanie!

Nach der Pille hast du ein enormes Defizit an Magnesium und Vitaminen. Und es besteht - möglicherweise genau dadurch - ein erhöhtes Fehlgeburtenrisiko (statistisch belegt). Daher hoffe ich sehr, dass du nicht schwanger bist, sondern dir und deinem Kind noch Zeit gibst, bis deine Vitamindepots und Magnesiumdepots wieder aufgefüllt sind.
Falls du schon schwanger bist: Keine Panik. Das kriegst du hin. Du bist nicht die erste Frau, die sofort nach der Pille schwanger wird, und deine Ärztin wird dich gut betreuen und unter ihre Fittiche nehmen, und ihr werdet eine wunderbare gemeinsame Kugelzeit erleben!

Zu deiner Frage:

Im ersten Zyklusteil - der Follikelreifungsphase - ist der Muttermund zunächst hart und geschlossen und wird dann weicher und offener. Der Muttermund wandert nach oben und kann so hoch oben sein, dass du ihn nicht mehr erreichen kannst. Auf dem Toilettepapier müsstest du jetzt (beim normalen Gebrauch am WC, also äußerlich!) Zervixschleim finden, im Optimalfall glasklar und dehnbar. Das alles deutet auf den möglichen Ovulationszeitraum hin. (Den genauen Tag der Ovulation können wir nicht feststellen.)
Später kommt der Muttermund weiter herunter, schließt sich wieder, und er wird wieder hart, sogar noch härter als am Zyklusbeginn.
Falls(!) eine Befruchtung stattgefunden hat, versucht die befruchtete Eizelle zu diesem Zeitpunkt, die lange Strecke vom Ende des Eileiters zum Anfang zurückzulegen und sich dann in der Gebärmutter einzunisten. Dafür braucht sie insgesamt etliche Tage. Die Meinungen gehen hier auseinander, aber stell dir als Größenordnung ungefähr eine Woche vor für diese mickrigen 20 Zentimeter. Falls sie diese Tour geschafft hat, versucht sie, sich einzunisten.

Im Moment unterscheidet sich dein Körper in keiner Hinsicht von dem einer nicht-schwangeren Frau (falls du schwanger bist).
Oder umgekehrt: Falls du nicht schwanger bist, kannst du keinen Unterschied zu einer Schwangeren feststellen, bei der alles zeitgleich abläuft.
Keine Chance.

Wann ist die Ovulation vorbei?
(a) Wir können nicht feststellen, ob in diesem Zyklus überhaupt eine Ovulation stattgefunden hat. Falls es dich interessiert, gibts dazu in den Informationen Lesestoff (ungefähr ab der Mitte der Seite). ;-)
(b) Wenn wir optimistisch sind und davon ausgehen, dass eine Ovulation stattgefunden hat, erkennen wir das "Vorbei" am einfachsten daran, dass deine Temperatur in der Hochlage ist. Nur das Schließen des Muttermundes ist keine Bestätigung. Denn dein Körper kann es sich bis zur letzten Sekunde noch überlegen, dass er eigentlich keine Ovulatin ablaufen lassen möchte (zuviel Stress? Andere Belastung? Krankheit? ...) und die Geschichte verschiebt.
Dass dein Körper tatsächlich alles ablaufen hat lassen (abgesehen von den vorhin erwähnten nicht nachweisbaren anderen Fällen), erkennst du nur an der Körpertemperatur. Leg dir einfach ein Zyklusblatt an (klick mal auf OnlineZyklen, linke Spalte) und notiere deine Aufwachtemperatur. Das ist einfacher als du denkst. Du trägst lediglich am Anfang deine Abbruchblutung ein, dazu die Anmerkung "Pille abgesetzt", und ab morgen trägst du deine jeweilige Aufwachtemperatur ein. (Heute kannst du ja nicht mehr messen. ;-) ) Am besten eignet sich ein Quecksilberthermometer. Mittlerweile werden die ja leider nicht mehr verkauft. Schade. Sie sind am genauesten. Wenn du keines hast, muss halt ein elektrisches herhalten. Einfach in der Früh als allererstes das Thermometer nehmen, messen, fertig. Mit dem Zyklusblatt erkennst du sehr gut, ob die spannende Zeit noch vor dir liegt oder hinter dir. Wenn du es anfangs noch nicht richtig "lesen" kannst, poste den Zyklus einfach hier im Forum. Sei bitte beim Geburtsjahr ehrlich. Der Name sollte "Stephanie" sein, damit wir keine geistigen Turnübungen machen müssen, sondern es gleich dir zuordnen können. Du bleibst vollkommen anonym.

Wann ist die früheste Möglichkeit, einen Schwangerschaftstest zu machen?
Natürlich jetzt. Nein gestern. Das wäre den Testherstellern natürlich am liebsten. ;-))) Und wenn er negativ ist, kauf dir sicherheitshalber noch einen! :-)))))
Nein, sinnvoll ist das alles nicht.
Falls du Probleme erwartest (Medikamente, Krankheiten, ...), dann kannst du beim Arzt ungefähr eine Woche nach der vermuteten Ovulation Blut abnehmen lassen. Der kann das Blut einschicken an ein Labor, und das ist ein Befund, der hundertprozentig stimmt.
Nur ist das bei einer "normalen" Schwangerschaft ziemlich viel Aufwand. Das macht man wirklich nur im Notfall.
Die Test-Hersteller empfehlen natürlich, bereits einige Tage vor Ausbleiben der Regelblutung einen Test zu machen. Absoluter Schwachsinn. Denn dein Körper ist nicht verpflichtet, das Beta-HCG sofort in den Harn zu schicken. Seine Hauptaufgabe besteht darin, sich ums Kleine zu kümmern. Und nicht, Beta-HCG in den Harn zu entsenden. Bei manchen Frauen passiert das recht früh, bei manchen spät. Daher kann der Test auch noch etliche Tage nach Ausbleiben der Menstruation negativ sein. Ein Test kann also durchaus falsch-negativ anzeigen. Und das ist nicht so selten.
Eine verlässlichere Angabe hast du mit der Temperaturhochlage. Wenn du im Zyklusblatt 18 Tage Hochlage hast, bist du mit großer Wahrscheinlichkeit schwanger. Ganz sicher bist du mit 30 Tagen Hochlage.
Sobald du Erfahrung mit Zyklusblättern hast, wirst du auch deine ungefähre Hochlagenlänge kennen. Wenn die beispielsweise bei 12 Tagen liegt, bist du mit 15 Tagen auch schon sehr gut! Wenn du hingegen durchaus auch 15 Tage Hochlage hast, würde ich wirklich eher auf die 18 Tage warten. Das erkennst du dann wie gesagt sehr leicht, wenn deine Hochlage länger wird als üblicherweise.


Hmmm. Das war jetzt insgesamt ziemlich viel.
Also kurz gesagt würde ich: (a) Zyklusblatt anlegen und Thermometer herrichten, (b) ab morgen messen, (c) Vitamine und Magnesium nehmen.


Die Anzahl der Fragen ist übrigens nicht limitiert - einfach her damit! :-)

Liebe Grüße,
Claudia
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