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Zervixschleim
Das wichtigste Kriterium, mit dessen Hilfe man die fruchtbaren Tage
bestimmen kann, ist der Zervixschleim. Da man nicht hunderprozentig
sicher sein kann, ob in diesem Zyklus tatsächlich eine Ovulation ablaufen
wird - auch bei einer gesunden Frau ist das nicht in allen Zyklen der Fall,
siehe
Ovulationsnachweis
-, müsste man
korrekterweise von der "
möglicherweise fruchtbaren Zeit" sprechen.
Um diese Seite lesbar zu halten, werden wir im Folgenden das Satzadverb
"möglicherweise" weglassen und nur von der "fruchtbaren Zeit" sprechen.
Bildung von Zervixschleim
Zervixschleim wird - wie der Name schon sagt - in der Zervix produziert,
also in der Gebärmutter, und zwar im sogenannten Halsteil. Stellt man
sich die Gebärmutter als eine auf den Kopf gedrehte Birne vor, dann
ist der unterste Teil (also dort, wo der Stängel angewachsen ist) der
Muttermund. Unmittelbar danach, noch in dem schmalen Teil der Birne,
befinden sich sehr viele Hautfalten, die Krypten. In diesen Krypten
wird der Zervixschleim gebildet, und zwar hauptsächlich während einiger
Tage vor der Ovulation (und kurz danach). In Zervixschleim können Spermien
deutlich länger überleben: An der Luft sterben sie innerhalb weniger
Stunden ab; in wirklich gutem Zervixschleim (siehe unten) können sie
mehrere Tage befruchtungsfähig bleiben. (Anmerkung: Es ist ein großer
Unterschied zwischen "befruchtungsfähig" und "lebt". In den
letzten Stunden lebt ein Spermium zwar noch, ist aber nicht mehr
befruchtungsfähig.) Bei Kinderwunsch ist es somit
nicht notwendig, exakt den Tag der Ovulation zu kennen. Umgekehrt genügt
es bei Nicht-Kinderwunsch somit natürlich nicht, sich lediglich am Tag
der Ovulation (den man nicht bestimmen kann, siehe
Ovulationszeitraum)
aufs Kuscheln zu beschränken.
Östrogene
Verursacht wird Zervixschleim von den Östrogenen, die auch für das
Follikelwachstum verantwortlich sind. Wenn der Follikel (der
bei der Ovulation platzen und die Eizelle freigeben soll) schon
recht groß ist, wird Zervixschleim produziert. Spermien treffen
nun zwar nicht auf die freigesetzte Eizelle, aber sie können bis
zum Highlight, der Ovulation, überleben und auch befruchtungsfähig
bleiben.
Auffinden von Zervixschleim
Der Körper produziert meist so viel Schleim, dass man ihn auf dem
Toilettepapier beobachten kann. Beim normalen Säubern nach dem
Stuhlgang und/oder Harnlassen bemerkt man auf dem Toilettepapier
eine meist weiße oder durchsichtige Masse, die in unterschiedlichen
Konsistenzen auftreten kann. Die meisten Frauen kennen diesen
Schleim oder bemerken ihn zumindest, wenn sie darauf achten.
Falls man äußerlich den gesamten Zyklus hindurch keinen Schleim
beobachten kann (Schleim tritt im Normalfall nur an wenigen Tagen
auf), kann man die
Muttermunduntersuchung
probieren und den Halsteil vorsichtig ausstreifen.
Magnesium hilft bei der
Verbesserung der Schleimqualität und/oder kann auch dazu beitragen, dass
man überhaupt Schleim findet. Magnesium kann auch Schleimphasen, die
von der Frau als zu lang empfunden werden, verkürzen. (Lange
Schleimphasen sind nicht grundsätzlich behandlungsbedürftig, sondern
werden vielleicht einfach als "lästig" angesehen, weil man
keinen Kinderwunsch hat und damit durch die verlängerte Fruchtbarkeit
einige Tage länger nur kuscheln darf.)
Schleimqualität, Aussehen
Zervixschleim gibt es in unterschiedlichen Qualitäten: Weniger gut
sind "weiß", "gelb", "klumpig", "gelblich", "klebrig". Spitzenqualität
ist "
Eiweißschleim"; gemeint ist das Eiklar des rohen(!)
Hühnereies, wenn man das Ei wie beim Backen aufschlägt: Es ist dehnbar,
elastisch, kann vollkommen glasklar sein, aber auch Einschließungen
haben oder trüb sein. Weiters gehören zu den Spitzenqualitäten
"
glasig" und "
flüssig". Der Schleim kann sogar so
flüssig werden, dass
er wegrinnt wie Wasser. Man fühlt sich äußerlich nass - diese Empfindung(!)
(man sieht meist nichts auf dem Toilettepapier)
wird auch als "
nass" am Zyklusblatt eingetragen.
Im Schleim können auch kleine Blutmengen eingeschlossen sein, entweder
rot, beispielsweise in Form von dekorativen Nähseide-Fäden in
glasklarem Schleim; oder der Zervixschleim kann braun einfärbig gefärbt
sein. Blut bedeutet weder
eine Verschlechterung noch eine Verbesserung der Qualität, ist auch
nicht behandlungsbedürftig, sondern ist
zwar eher selten, aber vollkommen normal.
Bilder zu Schleim siehe unten.
Zervixschleim und Ovulation
Als Schleimhöhepunkt bezeichnet man den letzten Tag des besten
in diesem Zyklus vorkommenden Schleims. Falls man in diesem Zyklus
also Spitzenschleim findet (was meist der Fall ist), ist der Höhepunkt
der letzte Tag mit diesem Spitzenschleim. Falls man in diesem Zyklus
hingegen nur weniger guten Schleim findet, ist der letzte Schleimtag
der Höhepunkt.
In einem Zyklus kann es durchaus zu mehreren Schleimphasen und somit
zu mehreren Höhepunkten kommen: Durch beispielsweise Stress kann der
Körper jederzeit die Follikelreifung abbrechen - bei Stress will er
sich nicht auch noch eine Schwangerschaft zumuten, sondern zunächst
mit dieser Stresssituation fertig werden. Falls man so etwas im eigenen
Zyklus beobachtet, sollte man die Notbremse ziehen - bevor es der Körper
tut. Falls die Stresssituation beispielsweise ein Todesfall ist, kann
man nichts ändern, das ist klar. Falls es allerdings beruflich bedingt
ist, sollte man etwas Grundlegendes ändern - lange Zyklen oder mehrere
Schleimphasen sind Anzeichen, dass der Körper im Moment überfordert
ist.
Im Normalfall schafft es der Körper allerdings mit einer einzigen
Schleimphase. Meist während dieser Schleimphase oder kurz danach
steigt die Aufwachtemperatur an, siehe
Informationen für
Einsteigerinnen.
Nun kann man den Zeitpunkt der Ovulation (falls sie stattgefunden
hat, siehe
Nachweis einer
Ovulation)
eingrenzen: Die Ovulation war frühestens drei Tage vor dem Höhepunkt
und spätestens drei Tage nach dem Höhepunkt. (Eine grafische Darstellung
dazu findet man unter
Ovulationszeitraum,
siehe violette Nummerierung.)
Dauer der Schleimphase
Manche Frauen tragen auf dem Zyklusblatt nur einen oder zwei Tage
Schleim ein. Andere finden durchaus eine Woche oder auch länger welchen.
Beides ist normal, beides ist nicht behandlungsbedürftig.
Bei Kinderwunsch sind natürlich ein oder zwei Tage recht knapp, weil
die Ovulation bereits drei Tage vor dem Höhepunkt stattfinden kann,
also bereits vor dem ersten Auftreten von Zervixschleim. Man muss
also bereits vor der Schleimphase herzeln, und das auch noch möglichst
"punktgenau", weil ja kein Schleim da ist, in dem die Spermien
konserviert werden können. Mit dem Beginn der Schleimphase muss man
sofort ein Herzchen platzieren, weil man ja sonst zu spät dran sein
könnte. Bei Kinderwunsch ist eine lange Schleimphase
natürlich optimal: Da ist der "Herzchen-Stress" - bei Kinderwunsch
wird es leider oft zu Stress - dann doch ein bisschen entschärft.
Bei Nicht-Kinderwunsch verhält es sich klarerweise umgekehrt: Je
kürzer die Schleimphase, umso mehr Tage bleiben einem für den Partner.
Magnesium kann in diesem
Fall die Schleimphase verkürzen.
Unterscheidung Zervixschleim - Sperma
Zervixschleim kann sehr ähnlich aussehen wie Sperma. Die Unterscheidung
ist allerdings schwierig. Falls jemand ein Kriterium entdeckt, bitte
melden, danke.
Meist findet man am selben Tag nach dem X Sperma auf dem Toilettepapier,
einige Frauen finden das Sperma auch noch nach 1-2 Tagen. Im
Zyklusblatt kann man das beispielsweise als "X-EW" in den Anmerkungen
festhalten (die Bezeichnungsweise ist analog zu S-EW entstanden).
Manchen Frauen hilft die
Kegelmuskelübung,
den Spermaüberschuss aus der Scheide zu pressen.
Sonderfall: Zervixschleim in der Hochlage
Der erste Zyklusteil wird von den Östrogenen bestimmt. Die Follikel
reifen heran, und gegen Ende des ersten Zyklusteils ist der
Östrogenspiegel so hoch, dass man Zervixschleim findet.
Im zweiten Zyklusteil dominiert das Progesteron. Somit findet man
meist auch keinen Schleim mehr. Die Östrogene sind allerdings nach
wie vor vorhanden. Manchmal steigt der Östrogenspiegel im zweiten
Zyklusteil noch einmal so stark, dass man wiederum Zervixschleim finden
kann, und zwar durchaus auch noch von sehr guter Qualität. Dieser
Zervixschleim während der Hochlage ist allerdings kein
Fruchtbarkeitszeichen. Wenn man mit der
Auswertung
so weit ist, dass
man in der sicher unfruchtbaren Zeit angekommen ist, findet keine
Ovulation mehr statt - auch nicht bei bestem Zervixschleim.
Dieser Zervixschleim während der Hochlage ist eher selten, aber
vollkommen normal.
Bilder von Zervixschleim
Zervixschleim kann in vielen Ausprägungen auftreten. Als Frau erlebt
man meist nur wenige der Variationen. Wenn man also "nur" Eiweiß-Schleim
kennt, ist das durchaus normal!
Wer Fotos hat,
die hier auf dieser Seite veröffentlicht werden dürfen, möge sie
bitte an ner.claudiaXgmail.com (das X durch das Klammeräffchen ersetzen)
schicken, danke!
Bild 1:
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Wunderschöner, klarer, spinnbarer Zervixschleim, der hier auf
dem Foto leider nicht in seiner vollen Pracht zur Geltung
kommt. Von der Menge her lässt er sich sicherlich noch weiter
dehnen, allerdings ist das mit dem Fotoapparat in der einen
und dem S in der anderen Hand ein Balanceakt. ;-)
Der obere, (untypisch) dickere Teil wirkt hier eher trüb,
der untere lange Faden ist glasklar.
Siehe auch Bild 2.
Es handelt sich um S-EW.
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Bild 2:
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Derselbe Zervixschleim wie in Bild 1.
Hier sieht man, dass auch der obere Teil glasklar ist. Mit
längeren Fingern und mehr Geduld [und ohne Fotoapparat
in der anderen Hand ;-) ] kann man ihn sicherlich auf
weit länger ausdehnen.
Siehe auch Bild 1.
Es handelt sich um S-EW.
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Bild 3:
|
Auch hier wunderschöner, klarer, spinnbarer Zervixschleim,
diesmal von Karoline.
Sie hat diesen Schleim direkt vom Muttermund geholt, siehe
Muttermunduntersuchung. Karoline beschreibt
ihn als "vom Anfang der fruchtbaren Zeit". Gegen den Höhepunkt
zu - also bevor der Schleim bei ihr zu ns (nass) wird - findet
sie viel mehr und kann ihn dann auch auf viel länger ziehen.
Es handelt sich um S-EW.
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Bild 4a, 4b:
|
Hier sehen wir milchigen Zervixschleim von Antonella.
Es handelt sich um S-mi, also "milchig".
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Bild 5a, 5b:
|
Antonella beschreibt ihren Schleim als "milchig,
aber nicht mehr ganz so flüssig".
Es handelt sich um S-mi.
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Bild 6:
|
Hier rechts noch einmal milchig; den linken Teil
beschreibt Antonella als
"dicken, weißen Krümel".
Im Zyklusblatt kann man den Schleim entweder
als S-mi vermerken oder als S-w (weiß). Fein wäre
es, den Schleim unter "Anmerkungen" so toll zu
beschreiben wie Antonella.
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Bild 6:
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Dieses "cremig/weiß" von Antonella ist leider
ein bisschen unscharf, aber man sieht ganz
deutlich die Konsistenz.
Im Zyklusblatt kann man diesen Schleim entweder
als S-cr oder S-w eintragen.
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Bild 7a, 7b:
|
Hier etwas nicht Alltägliches: Dieser Schleimpfropf
ist wenige Stunden vor einem Kaiserschnitt abgegangen
und war einer von insgesamt vieren.
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Bild 8a, 8b:
|
Jani schreibt, der Schleim wäre noch länger spinnbar gewesen -
"aber in der Tat wars ein Balanceakt mit dem Fotoapparat ;-).
Ansonsten klar/durchsichtig und sehr feucht - und halt
schleimig ;-). Aber NICHT direkt vom Muttermund geholt,
sondern weiter unten."
Dieser Zervixschleim ist absolute Spitzenqualität und kann
im Zyklusblatt als S-EW eingetragen werden.
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Bild 9a, 9b:
|
Ela hat während der Hochlage Zervixschleim gefunden,
und zwar direkt am Muttermund.
Sie beschreibt ihn als "anfangs gelblich (hat dann durch das
'Rumdalgen' für die Fotos an Farbe verloren) und hat noch
cremige Elemente gehabt, die auch verschwunden sind. Übrig
blieb nur dieser 'Schleimbatzen', den ich beschreiben würde
als gelblich-weißlich, zäh-elastisch. Ohne die
Einfärbung würde ich ihn auch als glasig bezeichnen."
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Bild 10:
|
Andrea schreibt: "Zwar ist der Ovulationstest noch negativ,
aber ich kann seit paar Tagen tollen spinnbaren Zervixschleim auf
dem Toilettepapier finden. Er ist zwar cremig, aber lässt
sich sehr schön ziehen."
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Bild 11:
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Im ersten Zyklus nach der Pille hat Laura beim Muttermund
Schleim gefunden - nach 12 Jahren Pilleneinnahme das erste
Zeichen, dass der Körper wieder zu funktionieren beginnt.
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