Re: Re: @Claudia - Frage Pfeilchentage
Geschrieben von Sandra am 17. März 2009, 11:46
Als Antwort auf: Re: @Claudia - Frage Pfeilchentage geschrieben von Claudia

Servus Claudia,

danke für deine mega-ausführliche Antwort. Das habe ich jetzt kapiert. Dank deiner Engelsgeduld.
Ja, im Moment mache ich so ein paar Experimente. Obs für den Nobelpreis genügt, naja ich laß es euch wissen! ;-) Und du bekommst mindestens die Hälfte davon ab!

Nur leider weiß ich immer noch nicht, wie es begründet wird, das Pfeilchentage zur Kinderwunschhochlage gezählt werden dürfen. Das verstehe ich nicht!
Ich weiß ja, dass die Eizelle schon vor der Ovu. Progesteron produziert. Aber da ist der Follikel ja noch nicht auf dem Weg zur Kinderstube. Sonderen definitv erst nach der Ovul. Und dann kann es durchaus sein, dass man ohne Pfeilchentage nur 10 HL-Tage hat! Was ja grenzwertig wäre, für eine Schwangerschaft.
Ja, natürlich gehe ich jetzt diesmal von meinem Zyklus aus, ich denke mir dass mein Körper das event. öfters so macht. Wobei mir schon klar ist, dass ich nicht davon ausgehen kann, dass ich meinen möglichen Esp. erst in den Pfeilchen-Tagen habe! Ich traue eigentlich meinem Temp.zentrum. Denn es stürzt auch pünklich zum Mens. beginn immer ab. Und das richtig!
Ich weiß, klingt alles sehr hypothetisch aber wenn man sich so intensiv mit einem Thema beschäftigt, kommen solche Gedanken wie von selbst. Vielleicht kannst du mir jetzt auch noch weiterhelfen.

Ach ja, meine Frage zum Strochenschnabel hast du übersehen. Weißt du was über Strochenschnabel-Tropfen oder ist das auch Neugebiet für die, wenns so was wie Neugebiet für dich überhaupt gibt. Ich bin echt hin und weg über dein Wissen, von dem wir alle so viel profitieren dürfen!
Vielen Dank!

Gruß Sandra

> Hi Sandra!
>
> > erstmals möchte ich dir sagen, dass ich doch noch einen LH-Anstieg
> hatte.
> > Mega-positiver Ovulationstest am 15. Zyklustag. Am nächsten Tag spürte
> ich
> > ein extremes brennen an der Brustwarze. Weißt du von was das kommt?
>
> Da würde ich mir nicht den Kopf drüber zerbrechen. Um die Zeit herum kann
> die Brustwarze extrem empfindlich werden gegenüber Berührungen von außen,
> das fühlt sich an wie eine offene Wunde in die du hineingreifst. Vielleicht
> war es diese Empfindlichkeit, die du gespürt hast. Das wäre vermutlich den
> Östrogenen zuzuschreiben.
>
>
> > So nun zu meiner eigentlichen Frage.
> > Wieso drüfen Pfeilchentage zur Kinderwunschhochlage gezählt werden? Mir
> ist
> > das einfach unlogisch. Denn ich hatte am 15. ZT schon eine höhere Temp.
> > Aber lt. LH-Test noch keine möglichen Esp.!
>
> Du hast hier ein riesiges Kapitel angeschnitten. ;-)
>
> (a) Nur weil du in diesem konkreten Zyklus diese Reihenfolge hattest, heißt
> das nicht, dass es automatisch in jedem Zyklus und bei jeder Frau so
> aussieht. Wir können mit den Daten, die wir beobachten (Temperatur,
> Schleim) nicht erkennen, wann die Ovulation abläuft und ob tatsächlich eine
> Ovulation abläuft. (Das kannst du übrigens mit den LH-Stäbchen auch
> nicht.)
>
> (b) Du versuchst, mit den LH-Stäbchen die möglichen Tage einer hoffentlich
> stattfindenden Ovulation zu finden. Du versuchst also, die Anzahl der Tage
> vom LH-Anstieg bis Regelblutung zu zählen.
> Wir hingegen zählen die Tage, in denen die Temperatur durch das Progesteron
> beeinflusst ist.
> Es ist klar, dass diese Zahlen nicht übereinstimmen. Du wirst auf eine
> andere Zahl kommen als wir.
> Nimm folgendes Beispiel: Du triffst deine Nachbarin immer beim Einkaufen
> oder auf der Straße. Du weißt, dass sie 1,75m groß ist (weil du selbst
> 1,70m groß bist und sie eine Spur größer ist als du). Einmal triffst du sie
> im Schwimmbad, und auf einmal ist sie gleich groß wie du. Warum? Weil sie
> im Schwimmbad keine Stöckelschuhe an hat. Wenn du die "Nettogröße" deiner
> Nachbarin wissen möchtest, musst du natürlich die Schwimmbadgröße nehmen:
> Sie ist tatsächlich 1,70m groß. Wenn es allerdings darum geht, diese Frau
> jemandem zu beschreiben, (beispielsweise deinem Mann, damit er mit ihr
> gleich im Supermarkt das Menü für eure gemeinsame Party besprechen kann und
> du nicht extra drüben anläuten musst), dann wirst du ihm diese Frau
> klarerweise als "1,75m" beschreiben.
> Und genauso rechnen wir hier in unterschiedlichen Größen: Du versuchst, die
> Ovulation möglichst genau zu bestimmen, während wir mit der Hochlagenlänge
> versuchen herauszufinden, ob es für eine Schwangerschaft reichen kann. Man
> weiß beispielsweise, dass 8 Tage Hochlage zu kurz sind für eine
> Schwangerschaft. Man weiß aber nicht, wieviel Tage zwischen LH-Anstieg und
> Regelblutung sein dürfen/müssen und ob beispielsweise 6 Tage zu kurz sind.
> Wir kennen nur die Hochlagenlänge, wir haben nur Daten von der
> Hochlagenlänge (eben dass man mit 8 Tagen Hochlage nicht schwanger wird,
> mit 15 Tagen Hochlage durchaus schwanger werden kann), und deshalb schauen
> wir einfach immer auf die Hochlage.
>
> Wenn du LH-Messungen durchführst und Experimente mit LH-Messungen machst
> und das mit soundsoviel Frauen über soundsoviel Jahre, okay, fein, das wird
> eine wissenschaftliche Arbeit, und möglicherweise bringt es dir sogar den
> Nobelpreis - es klingt zumindest sehr spannend! Aber das, was du
> herausbekommst, ist nicht die Hochlagenlänge. Du hast dann den Zusammenhang
> zwischen Schwangerschaft (ja oder nein) und dem Abstand
> LHAnstieg-Regelblutung bestimmt.
> Und das sind einfach zwei unterschiedliche Größen.
>
> Natürlich haben der LH-Anstieg und die Hochlage miteinander zu tun. Aber
> man kann die Daten von der Hochlage nicht eins-zu-eins auf den LH-Anstieg
> übertragen, und man kennt auch nicht die genauen Zusammenhänge und
> Umstände, die sich auf die Beziehung LH-Anstieg und Hochlage auswirken.
> Da weiß man einfach zu wenig.
> Man kann also nur sagen "8 Tage Hochlage sind zu kurz" und "ich habe am 15.
> Tag einen LH-Anstieg". Aber man kann diese Aussagen nicht in Zusammenhang
> setzen.
> Leider.
>
> Liebe Grüße,
> Claudia
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