"anovulatorischer Zyklus"

Geschrieben von Claudia am 28. Februar 2012, 09:30
Als Antwort auf: Re: Re: Re: Re: Frauenärzte u. NER ... immer ein Drama geschrieben von Ela

Liebe Ela!

> Aber was mich grad noch wundert - nach der Blutung bin ich doch in der
> Tieflage. Sowieso. Kann ich von den Hormonwerten wirklich unterscheiden, ob
> ich in einer Tieflage nach einer Hochlage bin oder ob es eine Tieflage ist,
> die schon länger andauert? Kann man das wirklich sehen? Denn egal wie, in
> der Tieflage war ich zu dem Zeitpunkt auf jeden Fall!

Da habe ich bei deiner Beschreibung auch grinsen müssen: Du warst ganz eindeutig in der Tieflage (entweder noch immer, oder schon wieder), und dein Arzt schließt daraus, dass du keine Ovulation hattest.
Da kann ich nur verständnislos den Kopf schütteln.

Zu deiner Frage:
Der Östrogenspiegel verändert sich in der Tieflage. Schau mal die Abbildung auf Seite 4 an. Unter "Vor der Ovulation" findest du zwei Kurven: Die erste Kurve zeigt die Östrogene, die zweite Kurve das Progesteron.
Interessant ist für uns jetzt die Östrogenkurve. Wenn du da einen hohen Wert hast, bedeutet das, dass du zeitlich nahe an der Ovulation dran bist. Bei einem astronomisch hohen Wert am "5. Tag" (was auch eine Zwischenblutung sein kann, daher unter Anführungszeichen) würde ich tippen, dass das keine echte Regelblutung war, sondern dass die vorige Scheimphase einfach eine "Zwischendurch-Schleimphase" war, anschließend KEINE Hochlage, dann startest du eine neue Follikelreifung, hast eine Zwischenblutung (während der du weiter heftigst am Follikelreifen bist) und bist daher am "5. Tag" bereits bei astronomisch hohen Östrogenwerten.

In diesem "hoch-Östrogen-Fall" kann es sein, dass das LH auch bereits (oder noch) hoch ist. Muss aber nicht sein.

Auf jeden Fall hättest du an diesem Tag wunderschönen Zervixschleim finden müssen.


Falls der Wert der Östrogene niedrig ist, kannst du's meiner Meinung nach nicht unterscheiden. Die anderen Hormone helfen dir da auch nicht.


> Jetzt würd mich doch das Blatt mit den Hormonwerten interessieren,
> vielleicht ruf ich da nachher nochmal an. Das ist ja total mysteriös. Ich
> hab ja keine Ahnung. Frage an die, die Ahnung haben: Ist ein
> anovulatorischer Zyklus tatsächlich durch eine Blutuntersuchung nach einer
> Blutung herauszufinden, wenn man von der Blutung nicht weiß, ob sie eine
> Zwischenblutung oder eine Regelblutung war?

Zum Begriff "Zyklus":
Für mich besteht ein Zyklus aus einer Tieflage, einem Anstieg und einer Hochlage. Und am Ende der Hochlage startet eine Blutung, die inhaltlich noch zum alten Zyklus gehört, die aber bereits zum neuen Zyklus gezählt wird.
Wenn kein Anstieg erfolgt, dann schreibe ich das Zyklusblatt weiter. Irgendwann ist der Stress dann vorbei, der Körper hat wieder Energie, und er startet von neuem. Dann findet man Zervixschleim, es kommt zu einem Anstieg und zu einer Hochlage. Mit der anschließenden Regelblutung endet der Zyklus dann. Das ist dann ein vielleicht längerer Zyklus, er hat vielleicht mehrere Schleimphasen, meinetwegen auch eine Zwischenblutung, aber es ist immer noch ein Zyklus.
Somit tu ich mir mit dem Begriff "anovulatorischer Zyklus" auch schwer. Denn eine Ovulation kann ich nicht nachweisen (Stichwort LUF-Syndrom und Co). Somit kann ich auch eine Nicht-Ovulation nicht nachweisen.
Selbst in der Stillzeit oder den Wechseljahren, wo man ja teilweise Ewigkeitszyklen hat, findet man eine Tieflage, einen Anstieg und eine Hochlage.
Junge Mädchen haben oft Zwischenblutungen. Da ist der Körper erst am Lernen. Aber das Zyklusblatt wird weitergeschrieben. Erst wenn Anstieg und Hochlage da sind, ist der Zyklus komplett.

Mir fällt jetzt eigentlich nichts ein, was ich dem Begriff "anovulatorischer Zyklus" zuordnen könnte.
Es gibt Zwischenblutungen, ja. Aber bei denen fange ich ja kein neues Zyklusblatt an.


Und um deine Frage zu beantworten: Soweit ich weiß, gibt es keinen Blutwert mit "Memory-Effekt", der anzeigen kann, ob 8 Tage vorher eine Hochlage war.


> Noch ein Detail, dass mir einfällt... Nachdem wir das alles "ausdiskutiert"
> haben, hat er gemeint, ich kann ja gern weiter Tempi messen, da hätt er ja
> gar nix dagegen

Oh, wie großzügig von ihm. Er hat nichts dagegen, dass du weiter misst. :-)))))

> ... und ob ich das Formblatt möchte (dieses Formblatt, wo man
> tatsächlich nur die Temperatur einträgt und nicht den Schleim).
> *kopfschüttel*

:-)))))
Ich bewundere deine Engelsgeduld! Ich wäre da vermutlich schon an der Decke geklebt ...

Liebe Grüße,
Claudia
Dieses Posting ist im Archiv, daher ist kein Antworten darauf mehr möglich.


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