Re: Fehlgeburtenrate

Geschrieben von Katharina am 16. Dezember 2011, 14:56
Als Antwort auf: Fehlgeburtenrate geschrieben von Claudia

Liebe Claudia,

das ist ja spannend! Das war mir überhaupt nicht klar. Ich hab bislang von ein Drittel bis 50 % gelesen. 50 % war die häufiger genannte Angabe. Abtreibungen waren da ausdrücklich ausgenommen. Also kann man Pille-danach nicht mitzählen, denn die nimmt man ja explizit zur Frühabtreibung. Klar, die Pillen-Zahlen kennt kein Mensch seriös. Aber ich hab mich eh schon immer gefragt, wie diese Zahlen zustande kommen. Zumal meist kombiniert mit dem Hinweis, dass viele Frauen die Fehlgeburt nicht mal bemerken. Bislang dachte ich, dass der Frauenarzt vielleicht später Rückstände einer Fehlgeburt findet und sich daraus die Zahl errechnen lässt. Andererseits: (drei Wochen) nach meiner Fehlgeburt hat der Arzt (glücklicherweise) keine Rückstände gefunden. Und so kurz wie ich schwanger war, hätte das auch einfach eine starke Zyklusschwankung sein können (38 Tage statt meiner üblichen 26-27 Tage). Trotzdem war ich mit 100%iger Sicherheit schwanger und darf also in der Statistik mitgezählt werden.

Hm, langer Rede kurzer Sinn: irgendwie seltsam kam es mir schon länger vor, wie die das wohl berechnen. Deine Aufklärung hilft da sehr. Danke.

Passt auch besser mit einer anderen Zahl zusammen: hab mal gehört, dass jede Frau durchschnittlich einmal im Leben eine Fehlgeburt hat. Bei durchschnittlich knapp 2 Kindern pro Frau, die geboren werden, dazu durchschnittlich einer Fehlgeburt pro Frau und noch diversen Abtreibungen (deren Zahl ich nicht kenne, die aber hoffentlich klein genug ist, um meine Rechnung jetzt nicht allzu stark zu stören) würde das bedeuten, dass 2 von 3 Schwangerschaften ohne Fehlgeburt enden. Dann wären wir bei der Fehlgeburts-Quote von einem Drittel, die mir irgendwann über den Weg lief. - Spannende Rechnerei.

Die NER-Zahlen würde ich übrigens als tendenziell etwas niedriger als in der Gesamtbevölkerung vermuten. Nämlich weil eine Frau, die ihren Körper so bewusst beobachtet, vermutlich auch insgesamt etwas bewusster mit sich umgeht als der Durchschnitt. Also weniger stark raucht, trinkt und Drogen nimmt. Das bedeutet, dass ein Kind in der Frühschwangerschaft auch noch nicht so stark durch Gifte belastet wird, wie im Durchschnitt. Und das hätte natürlich auch eine geringere Zahl von lebensbedrohenden Fehlbildungen und also Fehlgeburten zur Folge. (Ganz abgesehen von den bewusst mit NER geplanten Schwangerschaften, bei denen man ja von vornherein gesünder lebt.) - Ist nur eine Vermutung und wäre sicher interessant, dazu mal eine repräsentative Studie zu machen.
Aber auch dann käme man vielleicht auf eine Fehlgeburtsquote von gesamtdurchschnittlich 10-12 %, was ja immer noch viel weniger als 33-50 % ist.

Sehr spannendes Thema!

Liebe Grüße und danke für die Zahlen,
Katharina :-)

Ach so, hier war noch was unbeantwortet:

> Ich bekomme auch hin und wieder (selten!) Mails von Frauen, die mir von
> ihrer Schwangerschaft berichten. Ich schaue mir ihr Zyklusblatt an, sehe 60
> Tage Tieflage, keinen Anstieg und somit keine Schwangerschaft.
> Die Frau ist sich völlig sicher, dass sie schwanger ist,

Das finde ich verblüffend, denn mit NER kann ich ja in meinem Zyklusblatt deutlich sehen, dass ich noch keinen Eisprung hatte. Wo also sollte die Schwangerschaft herkommen? Kann es sein, dass diese 28-Tage-Regel so fest in den Köpfen ist, dass Frauen deshalb ihren eigenen Zyklusblättern nicht glauben? Das erschreckt mich. Wo doch NER so unglaublich ausdrücklich hilft, sich von diesem 28-Tage- bzw. 14.-Tag-Geschwätz frei zu machen. Was bin ich froh, dass ich dieses Buch in die Hände bekommen habe!!!!!
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