Informationen zum Zyklusablauf
    
    
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    Unfruchtbare Tage zu Zyklusbeginn
    
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Anfängerinnen einerseits und 
Frauen mit Erfahrung andererseits. 
Als Anfängerin zählt man, bis man zwölf Zyklen beisammen hat. 
Ab dem 13. Zyklus gilt man als erfahrene Frau.
Mit 8 Zyklen fühlt man sich selbst nicht mehr als Anfängerin, daher finde 
ich den Begriff ein bisschen unglücklich gewählt. Man tendiert dazu, 
sich selbst als "erfahren" einzustufen, weil man ja mit 8 Zyklen keine 
Anfängerin mehr ist. Nur braucht man eben 12 Zyklen (wobei die 
Anzahl natürlich irgendwann rein willkürlich festgesetzt worden ist; je 
mehr, desto besser), um wirklich zu sehen, wie bei dieser Frau die Zyklen 
üblicherweise ablaufen: Wo beginnt die Hochlage, wie lange sind die Zyklen, 
kennt die Frau f, ...?
Wer auch immer also ein besseres Wort statt "Anfängerin" findet, möge es 
bitte sagen. Vielleicht Datensammlerin? Die ersten 3 Zyklen Anfängerin, 
und dann bis zum 12. Zyklus Datensammlerin? Das ändert natürlich nichts 
an den Regeln und auch sonst nichts, aber es wäre ein besseres Wort ...
Okay, also wir haben zwei Gruppen: Die Anfängerinnen und Datensammlerinnen 
in der ersten Gruppe, und die erfahrenen Frauen in der zweiten Gruppe.
Für jede dieser Gruppen gibt es eigene Regeln. Als 
Anfängerin/Datensammlerin darf ich 
nie bereits die Regeln von der 
erfahrenen Frau anwenden. Warum? Hier geht es um den Zyklusbeginn. Der 
erste Zyklusteil, die Tieflage, ist bei jeder Frau und auch in jedem Zyklus 
unterschiedlich lang. Die Frauen haben noch nicht das notwendige Wissen über 
ihre eigene Tieflage. Dazu kommt, dass viele Frauen von der Pille kommen. 
Hier findet ja gar kein Zyklusgeschehen statt, sondern die Pille unterdrückt 
ja den Zyklus. Der Körper muss erst wieder lernen zu funktionieren. Wenn man 
beispielsweise
nach Absetzen der Pille zuerst 3 Monate gar keine Blutung bekommt (anders 
gesagt 10 Wochen Tieflage), auf die zweite Blutung wartet man fast genauso 
lange, angenommen 8 Wochen. Und im dritten Zyklus nochmal 8 Wochen. Und 
dann schließt man daraus, dass die Tieflage immer 8 Wochen dauert und man 
somit locker 6 Wochen herzeln darf ... Huch! Irgendwann wird der Körper 
wieder wissen, wie er funktionieren soll, und dann wird der ganze Zyklus 
insgesamt 5 Wochen dauern, und das Herzchen in der 3. Woche wird punktgenau 
die fruchtbare Zeit treffen ... 
Man muss als Einsteigerin also wirklich schauen, wie der eigene Körper 
mit der Situation nun zurecht kommt. Am einfachsten ist der Umstieg von 
Kondomen, weil der Körper da immer funktionieren hat dürfen und man "nur" 
noch beobachten muss und für die Statistik sammeln muss. Am Schwierigsten 
ist es sicherlich von Hormonen weg, also nach Pille, Hormonring, 
Hormonpflaster, ... 
Aber wie auch immer: Man benötigt 12 Zyklen, um die Regeln für die 
erfahrene Frau anwenden zu können. Drunter gehts einfach nicht. Und bis
dahin hält man sich an die Datensammler-Regeln.
Noch ein Wort zum ersten Zyklus nach Absetzen von Hormonen (Pille): Im 
allerersten Zyklus darf man zu Zyklusbeginn keine unfruchtbaren Tage 
annehmen. Außerdem darf man erst ab der 
vierten(!) höheren Messung 
Herzchen platzieren. Das gilt aber wie gesagt nur im allerersten Zyklus nach 
Absetzen der Pille. [Genau genommen gilt es nicht bei 
allen
Pillenpräparaten, aber da hier eine Positiv-Liste genauso aufwändig ist 
wie eine Negativ-Liste und ich zudem auch nicht das Wissen habe, diese 
Listen zu erstellen, formuliere ich es pauschal: nach dem Absetzen der 
Pille.]
Wie gesagt gibt es mehrere Regeln für jede Gruppe. Diese Regeln gelten 
jede für sich. Jede Regel hat ihren eigenen Pearl-Index (der Pearl-Index 
ist sozusagen die "Versagerquote", siehe Abschnitt 
Pearl-Index.
Wenn du alle dich betreffenden Regeln 
auswertest, wirst du sehen, dass nicht alle auf dieselbe Anzahl an Tagen 
kommen (es geht hier immer um die Anzahl an Tagen, die zu Zyklusbeginn 
für X freigegeben werden). Es kommt nun auf dich an, wie wagemutig du 
bist: Bleibst du gerne auf der sicheren Seite, dann nimmst du natürlich 
den kleineren Wert. Ist der Pearl-Index der Pille für dich gut genug 
(und in diesen Größenordnungen reden wir), dann kannst du auch bis zu 
dem späteren Tag in den Zyklus hineingehen.
Ein Punkt noch zum Zyklusbeginn, für alle Frauen: Zu Zyklusbeginn darfst 
du grundsätzlich nur am Abend(!) X platzieren. Denn es könnte ja sein, 
dass gerade in der Nacht f aufgetreten ist und du es nicht gemerkt hast.
Falls du die Nacht durchgetanzt hast oder Nachtdienst gehabt hast oder aus 
sonst einem Grund die Nacht hindurch beobachten hast können, darfst du 
selbstverständlich an diesem Tag in der Früh X platzieren. 
Regeln für Anfängerinnen und Datensammlerinnen, also bis zum 12. Zyklus
1) Gibt es 
Kalendereintragungen, wann die letzten (mindestens 12) 
Blutungen stattgefunden haben? Ist also immer(!) der 1. Tag im 
Kalender angestrichen? 
Wenn ja, und wenn keiner dieser Blutungsabstände kürzer als 26 Tage ist, 
darf man die ersten 6 Tage als unfruchtbar annehmen.
Bitte nie mehr als 6 Tage!!!
Falls der kürzeste Abstand weniger als 26 Tage ist, dann werden von dieser 
kleinsten Zahl 20 Tage abgezogen, und man erhält die Anzahl der 
unfruchtbaren Tage zu Zyklusbeginn. Beispiel: Der kürzeste Blutungsabstand 
war 24 Tage; 20 Tage abziehen, ergibt also 4 Tage.
2) Gibt es 
Temperaturaufzeichnungen von mindestens 12 Zyklen? 
Man hat hier zwar keinen Schleim, kann also keinen Höhepunkt bestimmen, 
aber man kann so tun, als ob da Schleim gewesen wäre und die erste höhere 
Messung bestimmen. Das macht man in allen aufgezeichneten Zyklen und 
sucht sich den frühesten Tag in allen Zyklen, an denen diese erste 
höhere Messung war. Von diesem frühesten Tag zieht man 8 Tage ab. 
Wenn die ersten 6 Tage übrigbleiben, darf man 6 Tage X platzieren, aber 
nicht länger!!!
3) Wenn weder Temperatur- noch Kalenderaufzeichnungen vorhanden sind: 
Sind aus der 
Erinnerung die Blutungen alle vier Wochen 
eingetreten? Oder alle fünf Wochen? Oder kürzer? 
Wenn die Blutungsintervalle vier Wochen oder länger waren, dann dürfen 
die ersten 6 Tage als unfruchtbar angenommen werden.
Bei kürzeren Blutungsintervallen dürfen zu Zyklusbeginn keine unfruchtbaren 
Tage angenommen werden.
Regeln für erfahrene Frauen, also ab dem 13. Zyklus
1) 
Rötzererweiterte Modifizierte Döringregel:
Aus allen bisherigen Zyklen (mindestens 12; wenn es mehr sind: alle!)
sucht man die früheste 1. Ringelmessung heraus. Dann nimmt man ein neues 
Zyklusblatt, und unter diesem frühesten ersten Ringel-Tag (also ganz 
oben im Bereich "Anmerkungen") malt man einen eingekreisten Punkt. Der 
soll den Temperaturpunkt mit dem Kreis herum symbolisieren.
Den Tag links davon beziffert man mit 1, noch weiter links 2, ..., bis 7. 
Wenn also beispielsweise die früheste der ersten Ringeltage am 15. Tag war, 
dann steht unter dem 15er dieser Punkt mit Kreis herum, am 14. Tag steht 
1, am 13. Tag ein 2er, ..., am 8. Tag ein 7er. 
Vor diesem Tag zeichnet man einen dicken senkrechten Strich von ganz 
oben bis ganz unten. Bis hierher dürfen X platziert werden - 
aber 
nur so lange kein Zeichen der Fruchtbarkeit auftritt. Falls ein 
f oder ein S erscheint, ist die Follikelreifung in diesem Zyklus früher 
dran, und dann sind weitere X somit gestrichen.
Beim obigen Beispiel wäre die dicke Linie also zwischen dem 7. und dem 
8. Tag. Das heißt, wenn die früheste 1. Ringelmessung am 15. Tag ist, 
hat man zu Zyklusbeginn 7 Tage für X zur Verfügung - 
falls kein 
Zeichen der Fruchtbarkeit auftritt.
Ausnahme: Falls die früheste erste Ringelmessung am 13. Tag oder davor 
war, müssen nur 6 Tage rücknummeriert werden. Rest wie zuvor. Beispiel: 
Früheste erste Ringelmessung am 13. Tag, somit ist der 1er am 12. Tag, 
der 2er am 11. Tag, ..., der 6er am 7. Tag. Die dicke Linie ist daher 
zwischen 6. und 7. Tag. Es sind also 6 Tage für X frei, 
falls kein 
Zeichen der Fruchtbarkeit auftritt.
Anmerkung für die Wissbegierigen: Der Original-Erfinder Döring hat nur 
6 Tage rücknummeriert. Das war zwar schon recht sicher, aber da man 
(tritt selten auf) auch 7 Tage vor der ersten Ringelmessung schwanger 
werden kann, hat Rötzer die Döring-Regel dann auf 7 modifziert. Daher 
heißt diese Regel "modifzierte Döringregel". Der Zusatz "auf Zeichen der 
Fruchtbarkeit achten" ist in dieser Regel noch nicht drinnen, sondern 
ist ein Rötzerscher Zusatz. Dieser Zusatz ist allerdings enorm wichtig. 
Einen offiziellen Namen hast das Ding als Ganzes nicht.
Die Modifizierte Döring-Regel mit dem Rötzerschen Zusatz "auf Zeichen 
der Fruchtbarkeit achten", im Folgenden kurz RMDR genannt (Rötzer-erweiterte 
Modifzierte Döringregel), ist für die erfahrene Frau die beste Regel. 
Jede andere Regel wird mit dieser verglichen. 
Der Pearl-Index für die RMDR ist kleinergleich 0,2. Also mathematisch 
ausgedrückt: PI ≤ 0,2 
2) 
20-Tage-Regel: 
Man suchst sich den kürzesten Zyklus heraus und 
zieht von dieser Zykluslänge 20 ab. Diese Regel ist meist zu streng für 
die Frau (bei Vergleich mit der Rötzer-erweiterten Modifizierten Döringregel).
3) 
Auseinandersetzung mit der 6-Tage-Regel:
Bei der 6-Tage-Regel sind 6 Tage freigegeben, ohne Rücksicht auf die 
Eigenheiten dieser Frau. Da man dazu verständlicherweise nicht pauschal 
einen Pearl-Index angeben kann, muss man das aufschlüsseln: 
(a) Wenn die RMDR 
mehr Tage freigibt als 6, dann ist für 6 Tage 
PI < 0,2 
(b) Wenn die RMDR genau 6 Tage freigibt: PI ≤ 0,2
(c) Wenn die RMDR 
weniger als 6 Tage freigibt, dann ist bei 
6 Tagen der PI > 0,2 [es gibt hier keine genaueren Aussagen über 
den Pearl-Index.] 
4) 
f (feucht): 
Wer in 
jedem(!) Zyklus "f" beobachtet, kann so lange X 
platzieren, bis das erste f auftritt. 
PI=1
5) 
Muttermunduntersuchung: 
Der Muttermund (siehe 
Muttermunduntersuchung) muss jeden Tag zur ungefähr 
selben Zeit beobachtet werden.  Begonnen wird unmittelbar 
mit dem Ende der Blutung. Damit er zu Zyklusbeginn zur Auswertung
herangezogen werden darf, muss er auch ausgestreift werden. X dürfen 
platziert werden, so lange der Muttermund hart und geschlossen ist und
kein Fruchtbarkeitszeichen erkennbar ist. Sobald er beginnt, weich zu werden 
oder sich ein bisschen öffnet oder Schleim zu finden ist, ist es 
damit vorbei.  
PI=1  
6) 
Kombination aus Muttermund und Feinbeobachtung: 
Dies ist eine Kombination aus Punkt 4 und Punkt 5. 
Einen eigenen Pearl-Index hat diese Kombination nicht. Da im
Vergleich zu (4) und (5) keine weitere Information verwendet wird,
wird wohl PI ≤ 1 gelten.
Welche Regel wendet man nun an?
Bleiben wir beim obigen Beispiel mit der 1. Ringelmessung am 15. Tag und dem 
kürzesten Zyklus mit 24 Tagen. 
Man überlegt, welche Sicherheit man möchte: Genügt dir ein PI=1 und hast 
du in jedem Zyklus f (das "in jedem Zyklus" trifft bei mir leider nicht zu), 
dann kannst du dich nach dem f richten. 
Wenn du einen PI≤ 0,2 akzeptierst, 
wählst du die RMDR, das wären in diesem Beispiel also 7 Tage. 
Wenn du PI < 0,2 möchtest, bleiben dir in diesem Beispiel 6 Tage.
(Du musst die Tage natürlich aus deinen Zyklen für dich selbst berechnen 
und darfst klarerweise nicht die Werte aus diesem Beispiel übernehmen!)
Umgekehrt bedeutet das bei Kinderwunsch: Im obigen Beispiel sind die 
ersten 7 Tage so gut wie hoffnungslos - in Bezug auf Schwangerschaft. 
Für die Partnerschaft 
bringen sie natürlich schon etwas! :-)
    
    
    
    
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