Re: Re: Re: Re: Re: Re: Höhepunktregel korrekt angewendet?

Geschrieben von Claudia am 11. September 2012, 09:51
Als Antwort auf: Re: Re: Re: Re: Re: Höhepunktregel korrekt angewendet? geschrieben von Katharina

Liebe Katharina!

> Das beruhigt mich ungemein. Zeigt es doch, dass mein Hirn trotz Stillzeit
> noch funktioniert. Und du wirst wegen "Sommer" entschuldigt. ;-)

Gilt die Entschuldigung ab dem 23. September analog mit "Herbst"? ;-)


> Ich hab jetzt nochmal im NER-Buch nach sachdienlichen Hinweisen gesucht und
> folgende Sätze sind mir aufgefallen:
> - Am Abend des 4. Tages nach einem Höhepunkt kann eine unfruchtbare Zeit
> angenommen werden, selbst wenn die Temperatur nicht ansteigt -
> vorausgesetzt es sind an diesem Tag keine Zeichen der Fruchtbarkeit
> vorhanden.
> - Zumindest in Phasen mit S und einige Tage danach soll die Temperatur
> gemessen werden, um festzustellen, ob die Temperatur anschließend ansteigt
> oder nicht.
> - Beim Stillen muss nach 3 höheren Messungen weitergemessen werden, die
> Temperatur könnte wieder absinken.
> --> Den ersten Satz verstehe ich so, dass die Temperatur jenes 4. Tages
> komplett egal ist.

Ich wollte jetzt schon "nein" sagen. Aber du hast recht. Da merkt man wieder, wie kritiklos man Auffrischungen und Weiterbildungen konsumiert. Bei Stillzeit- und Wechseljahrszyklen (ist ja von der Auswertung her gleich) kenne ich das Vorgehen folgendermaßen: Höhepunkt, eins-zwei-drei-vier, auf vier darf kein Fruchtbarkeitszeichen sein, man schaut am vierten Tag auf die Temperatur (natürlich ist überall die Temperatur eingetragen!). Ist sie unten, dann darf man ab hier ein X platzieren. Wenn es der Anstieg ist, wird weiter auf die Temperatur geschaut, bis man das dritte Kringel hat. Dann wird festgestellt, dass man ab dem Abend dieses Tages in der absolut unfruchtbaren Zeit ist. Und hie und da kommt noch der Hinweis (leider viel zu selten), dass man weitermessen muss, weil es in den Wechseljahren und der Stillzeit zu vorübergehenden Hochlagen kommen kann.
Ende.
Hie und da wird ein Beispiel einer vorübergehenden Hochlage gezeigt.
Aber es wird nie überlegt, ob man im Fall des Anstiegs bereits vor dem dritten Kringel unfruchtbare Zeit annehmen kann.


> --> Der 2. Satz steht dazu im Widerspruch.

Nunja, nicht ganz. Du willst ja wissen, ob das nun der Anstieg ist oder nicht. Denn wenn es der Anstieg ist, bist du nachher in der Hochlage, und dann kommt - falls du nicht abstürzt - eine Regelblutung.
Wenn man es einfach nur auf die Frage "wo bin ich im Zyklus?" reduziert und die Fruchtbarkeit streicht, ist das einfach eine Wissensfrage ohne praktische Anwendung. So gesehen, okay, kann ich den Satz akzeptieren. Aber das müsste eigentlich dabei stehen, dass wir hier nur von akademischer Neugier sprechen und uns die Fruchtbarkeit im Moment egal ist.


> --> Der 3. Satz mahnt vor allem die dann folgenden Tage an. Konkret der 4.
> Tag ist da egal.

Richtig. Da gehts dann auch wieder um die Fruchtbarkeit.


> Was ist denn nun aber in beispielsweise folgendem (frei erfundenen) Fall?
> 70. ZT S-Ew Tieflage = Schleimhöhepunkt
> 71. ZT S-w Tieflage
> 72. ZT S-w Tieflage
> 73. ZT S-w Hochlage = 1. Kringel
> 74. ZT "nichts" Hochlage = 2. Kringel

** Gespielte Entrüstung, Anfang **
Pfui, du kannst doch nicht mit so einem Beispiel kommen und genau den vierten Tag anfragen? ;-)))
** Gespielte Entrüstung, Ende **
Wenn ich jetzt die Regeln überdenke, die ich im Kopf habe, dann müsste man eigentlich ab dem 74. Tag für X freigeben. Und natürlich weitermessen, damit man weiß, ob das tatsächlich die Hochlage wird (und weiterhin X platzieren). Und dann weitermessen, ob man in der Hochlage bleibt (und weiterhin X platzieren). Selbst wenn S kommt, weiterhin X platzieren, denn S in der Hochlage ist kein Fruchtbarkeitszeichen. Wenn die Temperatur fällt und kein S eintritt, weiterhin X platzieren. Wenn die Temperatur unten ist und S kommt: Höhepunktsregel. Wenn die Temperatur fällt und eine Blutung eintritt: Regelblutung, das "normale Leben" beginnt.

Hmmm. Aber warum ist man dann in den Fortbildungen immer so fixiert drauf, die Kringel zu malen? Wärs nicht sinnvoll, so auszuwerten: Höhepunkt, eins-zwei-drei-vier, kein Fruchtbarkeitszeichen also Unfruchtbarkeit feststellen und einzeichnen, und sich im nächsten Schritt für die Temperatur zu interessieren?


> Werte ich jetzt nach Höhepunktregel oder nach Kringelmessungen aus?

Es wird erklärt, dass du ab dem Erkennen des Anstiegs nach Kringelmessungen auswerten musst.
ABER (mein Senf): Der letztmögliche Tag für die Ovulation ist drei Tage nach dem Höhepunkt. Somit müsstest du am vierten Tag diese "Gefahr" umschifft haben.
Kritisch wirds, wenn jetzt noch einmal S-w kommt. Denn dann weißt du nicht, ob du in die Hochlage kommst (und die Gefahr vorbei ist), oder ob dein Körper einfach mal "lustig" war (oder einen unterdrückten Schnupfen eingeschoben hat) und morgen wieder in Tieflage ist. Man müsste also bis zum Erreichen des letzten Kringels schauen, ob S-w auftritt. Falls S-w, dann kein X mehr. Und ab dem letzten Kringel dann wieder X (denn dann bist du ja erwiesenermaßen in der Hochlage).
Hmmm. Mir wird gerade klar, warum man bei Erkennen eines Anstiegs nach der Kringel-Logik auswerten muss: Diese Überlegungen (seit "ABER") sind nicht fürs breite Volk geeignet ...


> Wenn ich hier nach Kringelmessungen auswerten muss, dann würde es erklären,
> warum ich durchgehend messen muss, denn am 2. Kringeltag ist ja
> Fruchtbarkeit anzunehmen. Andererseits bemisst sich der Anstieg ja immer in
> Relation zu den vorherigen Messungen. Wenn ich also nur am 70. und 74. ZT
> messe, sehe ich ja in jedem Fall, ob die Temperatur am 74. ZT höher ist als
> am 70. ZT. Und falls das lediglich die üblichen Stillzeitzacken sind, dann
> muss ich eben entweder auf Nummer sicher gehen (=verhüten) oder aber ich
> kenne meine persönliche Hochlage (was für mich selbst grad wenig hilfreich
> ist, weil ich ja noch nicht genug Zyklen beisammen hab, um meine übliche
> Hochlage kennen zu dürfen) und weiß, dass ich noch in Tieflage bin. Falls
> ich in Hochlage bin, muss ich beachten, dass ich mich eventuell gerade
> inmitten des Anstiegs bewege und muss ebenfalls verhüten.
> Oder rede ich grad Müll?

Passt, wenn ich das richtig verstanden habe.
Dabei fällt mir grad auf: Das geforderte durchgehende Messen ist natürlich wichtig für die drei Kringel. Wenn man keine Messungen hat, hat man auch keine drei Kringel. :-)
Und dann natürlich in der Hochlage messen, um zu erkennen, ob sie absackt.


> Wenn hingegen das Bild aussieht, wie Claudia schrieb, also:
> 70. ZT Schleimhöhepunkt Tieflage
> 71. ZT Hochlage = 1. Kringel
> 72. ZT hoch = 2. Kringel
> 73. ZT hoch = 3. Kringel (0,2 über Basislinie)
> 74. ZT "nichts" tief
> dann greift ja der Fall, dass man weiter nach Höhepunktregel verhüten muss
> und die nächste Blutung als fruchtbaren Schleim behandeln muss. Da es am
> 74. ZT aber nicht blutet, ist es doch einfach nur ein regulärer 4. Tag nach
> Höhepunkt mit Temperatur in Tieflage und ohne Zeichen der Fruchtbarkeit. -
> Völlig egal, wo die Temperatur an den Tagen zuvor war, oder?

... oder es kann auch sein, dass dir in der Hochlage eine Messung hinunterfällt wie auch im "normalen" Leben. Für den 74. Tag ändert das klarerweise nichts, aber natürlich für die darauffolgenden. Wenn die dann wieder hoch sind, ist das eine Hochlage, und du bist unfruchtbar, egal wieviel und welchen Zervixschleim du findest.

Liebe Grüße,
Claudia, die sich schön langsam für Stillzyklen begeistern kann - die sind ja doch nicht so langweilig wie man immer glaubt :-)
Dieses Posting ist im Archiv, daher ist kein Antworten darauf mehr möglich.


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