Re: alte Hormonwerte und Diagnose

Geschrieben von Claudia am 1. Februar 2013, 20:30
Als Antwort auf: alte Hormonwerte und Diagnose geschrieben von Simone

Liebe Simone!

Du hast deine Laborwerte gepostet. Wenn du nur auf die Senkung schauen möchtest (oder ähnlichen Kleinkram), dann könnte man jetzt etwas sagen. Bei einem Hormonstatus brauchen wir aber dringend dein damaliges Zyklusblatt und den Tag, an dem du dort warst. Ich weiß sonst nicht, wann im Zyklus du den Hormonstatus hast machen lassen. Und die Hormone ändern sich aber im Laufe des Zyklus. Wenn du dein damaliges Zyklusblatt noch findest, könnten wir versuchen, etwas herauszulesen.

Clomifen:
Clomifen ist wegen seiner Nebenwirkungen nicht mehr das Neueste vom Neuen. Es gibt nach wie vor noch ewig-Gestrige, die den Frauen unbedingt Clomifen einreden wollen, aber das Krebsrisiko ist nicht vom Tisch, und der Zervixschleim wird drastisch verschlechtert. Du tauscht also Teufel gegen Beelzebub.
Bevor man überhaupt in diese Richtung zu denken beginnt, sollte auf jeden Fall zunächst einmal seriös nachgewiesen werden, dass es sich tatsächlich um PCO handelt. Einige Zeit lang haben die Ärzte - sobald sie nicht mehr weiter gewusst haben - statt eines ratlosen Schulterzuckens die Meldung "das ist PCO" von sich gegeben. Und das nur, weil die Frau seit einem Jahr nicht schwanger geworden ist. Das kann's nicht sein. Ein hübsches "Foto" mit perlenschnurartigen nichtgesprungenen Follikeln um den Eierstock ist das absolute Minimum! Aber wenn ich dich richtig verstanden habe, dann warst du beim Ultraschall und hast diese Diagnose bekommen. Die Frage ist halt, ob das derselbe Arzt war, der sich jetzt mit "Verschlechterung" herausreden will (statt zu sagen "liebe Lady, ich hab noch immer keinen blassen Dunst, warum Sie nicht schwanger sind" erzählt er dir, dass es schlimmer geworden ist), oder ob das ein neutraler, unabhängiger Arzt war.
Falls wir so weit sind, dass es tatsächlich PCO ist, dann ist Schritt eins die Frage nach dem Übergewicht. Deine Antwort kenne ich leider, und ich vermute, dass du meine Aussage leider erraten kannst: Runter mit den Kilos! Denn PCO und Übergewicht hängen irgendwie zusammen. Man weiß noch nicht, wie, aber Übergewichtige sind weit öfter betroffen. Daher ist die erste Pflicht, die Kilos herunterzubekommen.
Sobald das Gewicht sich in einem vertretbaren Bereich befindet, hat man früher die "Perlen" (von der Perlenschnur um den Eierstock) einzeln verkohlt, und dann war die Aufgabe, möglichst in den ersten 3 Monaten schwanger zu werden, weil in den ersten 3 Monaten die Chance recht hoch war (bevor wieder neue Perlen auftauchen). In diesen 3 Monaten sollte man also keine Dienstreisen und keinen Ehekrach einplanen. ;-)
Mittlerweile ist man auch wieder weg vom Verkohlen, weil die Ergebnisse mit Metformin eigentlich ähnlich gut sind. Und das ist weitaus weniger aufwändig. Metformin ist dafür zwar nicht zugelassen (möglicherweise musst du es dir daher privat zahlen), aber es weist Erfolge auf.

Diese ganze Geschichte ist aber absolut witzlos, wenn dein Mann ein schlechtes Spermiogramm hat.

Folglich: Schritt 1: Runter mit dem Gewicht.
Schritt 2: Spermiogramm
Schritt 3: Runter mit dem Gewicht (oh, ich wiederhole mich)
Schritt 4: Abnehmen.
Schritt 5: Von einem anderen Arzt einen Ultraschall machen lassen (mit der Frage, ob eh alles in Ordnung ist, weil man Kinderwunsch hat), und wenn der dann (ohne dass du ihn drauf ansprichst und ohne dass er deine Vorgeschichte kennt) Perlen findet und PCO diagnostiziert, dann nehmen wir PCO als gegeben. Sobald du mit dem Gewicht im grünen Bereich bist und dein Mann ein wundervolles Spermiogramm hat, kannst du über Metformin nachdenken.

Eine andere Reihenfolge oder das Auslassen von einzelnen Punkten ist absolut sinnlos. Du musst mit dem Gewicht runter, und dein Mann muss ein Spermiogramm machen lassen. Da kommst du nicht drum herum.


> Hab jetzt noch mehr Angst vor dem Ergebnis des Hormonspiegels.

Warum? Testosteron war hoch, aber das kann sich ja geändert haben. Von den anderen Werten können wir nicht viel sagen, weil wir nicht wissen, wo du im Zyklus gestanden bist. Da würde ich mir also keine grauen Haare wachsen lassen.

So, nun also Kopf hoch, und Blick Richtung Waage. Ich kann mich erinnern, dass du in deinen früheren aktiven Traumgewichtsforumstagen etliche Wochensiege eingeheimst hast, weil du so rasant nach rechts gesaust bist. Das Projekt starten wir jetzt wieder, okay? ;-) Also auf die Plätze, fertig, loooooos!

Liebe Grüße,
Claudia
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