Re: Re: Antwort - Meinungsäußerung

Geschrieben von Jürgen am 16. Februar 2009, 21:00
Als Antwort auf: Re: Antwort - Meinungsäußerung geschrieben von SusanneJ

Ich zitiere Buni: "Ich glaube heute, dass wichtigste am Stillstart ist Sturheit und Willen, gute Berater oder Lektüre und zunächst die völlige Hingabe an das Kind."
Ich möchte ergänzen: Berater und vor allem die Ärzte, Hebammen und Schwestern sind das entscheidende Kriterium in solch kritischen Situationen. Wenn das zweite Mal eine Brustentzündung auftritt, mit hohem Fieber und allen erdenklichen Begleiterscheinungen, dann hält man sich als normaler Mensch einfach an den Rat der Ärzte und der Schwestern im Spital, und stillt ab. Noch dazu, wenn vorher Brustoperationen waren, wo angenommen wurde, dass diese OPs Milchkanäle unterbrochen haben.
Ich als Vater möchte eines ganz stark betonen: Jede Mutter, die es doch mit Stillen geschafft hat soll sehr glücklich sein. Aber ich bitte um Rücksicht um folgende Situation: Wir haben alles versucht um natürlich zu stillen, aber die Ärzte und das Pflegepersonal haben uns angesichts der massiven gesundheitlichen Probleme der Mutter zum Abstillen geraten. Wer möchte die Verantwortung übernehmen, gegen den Rat des Fachpersonals zu entscheiden? Wir nicht.

Gott lehrt Demut, wenn es nicht so geht, wie man es will.

Jürgen

> Hi Buni,
> finde ich super, dass Du hier so ausführlich und reflektiert Deine
> Erfahrungen aufschreibst. Ich denke, hätte ich nicht im Geburtshaus
> entbunden und wäre sofort zu Hause gewesen, und hätte ich Fertignahrung und
> Fläschchen gehabt und eine wenig verständnisvolle Hebamme, ich hätte es
> nicht geschafft mit dem Stillen. Meine Kleine ist im Hochsommer 2006
> geboren und mein Milcheinschuss war 6 Tage nach der Geburt. Ich habe sie
> einfach dauernd angelegt (jede Stunde), damit sie wenigstens das bekommt,
> was eben schon da ist, und die Hebamme hat keinen Stress gemacht wegen
> Austrocknung oder Gewichtsverlust. Und dann hatte ich so viele Milchstaus
> immer mit 39,5 Fieber, da habe ich nur heulend gestillt, war körperlich
> völlig fertig und mein Mann wollte alles für die Fläschchenfütterung
> kaufen. Ich habe eben eine kleine Brust mit viel Milch und das Kind hat
> ungleichmäßig die Brustwarzen bearbeitet. Ja, ich habe immer wieder um
> Geduld gebeten und mein Mann hat mir fleißig Quarkwickel gemacht und nach 8
> Wochen hat dann das Stillen Spaß gemacht und ich habe bis zu ihrem 2.
> Geburtstag gestillt.
> Ich glaube heute, dass wichtigste am Stillstart ist Sturheit und Willen,
> gute Berater oder Lektüre und zunächst die völlige Hingabe an das Kind. Ich
> habe den ganzen Tag nichts gemacht, als etwas schnelles Essen
> (Fertigkartoffelsalat mit Ei), schlafen, stillen und wickeln.
> So, das war noch meine Geschichte,
> SusanneJ
>
>
>
> > Hallo, dann will ich auch mal was zum Stillen "senfen". ;-)
> >
> > Zunächst hätte ich das Posting von Katrin auch in den falschen Hals
> > bekommen können, wenn ich nicht stillen (können/wollen) würde und die
> > anderen Antworten von ihr nicht gelesen hätte. Aber das hat sich nun ein
> > wenig relativiert. ;-)
> >
> > Also: unseren Großen habe ich 15 Monate gestillt. Der Milcheinschuss kam
> > auch ein wenig schleppend, das Kind war zum Teil hektisch an der Brust
> und
> > hat sich oft furchtbar aufgeregt und den Kopf hin- und her geschmissen.
> > ...mich hat das auch ganz kirre gemacht und z.T. lagen wir beiden
> heulend
> > im Bett - er hatte Hunger, ich eine volle Brust und den Frust, dass es
> > nicht klappen wollte. So saßen wir dann mehrfach zu viert auf'm Bett
> > (incl.Hebi und Ehemann!) und haben immer wieder probiert. Der KiDoc
> wollte
> > mir nach 2 Wochen erklären, es sei zu wenig, wir müssten zufüttern und
> ich
> > abstillen! #shock Das hab' ich dann nicht gemacht, sondern die ein oder
> > andere Sonderschicht eingelegt, meinen Sturkopf durchgesetzt und dann
> > ging's so. Nach 6 Wochen hat er sogar durchgeschlafen und ich habe eine
> > komplette Mahlzeit abgepumpt und eingefroren. ;-)
> > Bei den beiden Kleinen jetzt isses nochmal anders. Das Anlegen hat
> > wunderbar geklappt, obwohl das im Doppelpack und gleichzeitig schon eine
> > Herausforderung ist. In der Klinik war das alles auch nicht so
> easy...die
> > Hebammen und Schwestern verwiesen einen über Tag an die Stillberaterin
> und
> > in der Nacht hat jede ihre Philosphie als die einzig Wahre verkauft. Da
> > jeden Abend gewogen wurde, bekam ich ds. Druck noch dazu. Zwar
> eigentlich
> > aus Erfahrung wohl wissend, dass der Milcheinschuss mind.3 Tage auf sich
> > warten lässt und die Kleinen anfangs erstmal abnehmen (Julius nahm von
> > 3250g auf 2700g ab und hatte nach 3 Wochen sein Ausgangsgewicht!). Aber
> > warum auch immer - lässt man sich doch irritieren und verunsichern! So
> > durfte ich erst aus der Klinik, als die beiden 10g (!!!) zugenommen
> hatten.
> > Dass Moritz dann aber trotzdem gerademal 2100g wog, interessierte
> plötzlich
> > niemanden mehr. Dazu kam es aber nur, weil ich abends beschlossen hatte,
> > vor'm (!) Wiegen zu stillen und noch eine Pre-Nahrung bei beiden
> hinterher
> > zu schicken...schlicht und einfach, weil ich nach Hause wollte (und
> hoffend
> > (überzeugt!?), dass es dort mit mehr Ruhe und ordentlichem
> Milcheinschuss
> > besser klappen würde. Alles in allem total kindisch und albern, aber
> > offensichtlich Klinikalltag...es darf nur zugefüttert werden, wenn es
> der
> > Arzt anordnet, aber dann musst Du!! ??? Bekloppt! Gerade wenn man
> bedenkt,
> > dass mir der KiDoc genau ds. Sachen im Gespräch bestätigt hat, aber
> nicht
> > anders handeln konnte/durfte/wollte, weil er Schiss vor seinen
> Vorgesetzten
> > hat und die Klinik ja schließlich stillfreundlich ist. Achja, abpumpen
> > sollte ich in der Klinik nach dem Stillen auch - VOR dem Milcheinschuss
> > ...und es kamen gerademal 3ml! Das frustriert doch nochmal! Schlimme
> erste
> > Tage. Wenn ich mir dann überlege, ich bin still-erfahren - was machen
> dann
> > Erst-Mamis?!
> > Die beiden werden weitgehend gestillt. Voll ginge grundsätzlich, aber mit
> 3
> > Kindern isses doch tlw. arg und ich kann leider nicht immer, weil mir
> die
> > Kraft und Energie fehlt bzw. der 2Jährige auch seine Aufmerksamkeit
> > fordert. Eigentlich sage ich, ich mache mich deswegen nicht verrückt.
> > Andererseits kratzt es doch am Ego. Klar weiß ich, dass Flaschenkinder
> auch
> > groß werden (bin selber eins - in den 70ern war Milumil etc.pp der
> Hit!),
> > aber Anne trinkt 10min. und ist damit meist grlücklich und zufrieden
> (und
> > sie ist schon immer die schwerere!!). Während Moritz hektisch in kleinen
> > Schlucken trinkt, mir die Brustwarze kneift, schreit und viel Luft
> > schluckt...nach 15min. erschöpft einknackt, um nach weiteren 10min.
> wieder
> > nach Hunger zu schreien! Also weißt Du, es reicht, um ein Kind satt zu
> > bekommen, das andere bekommt es aber nicht gebacken! ;-(
> > Ich find' Stillen auch super - immer wohl temperiert, immer an der Frau,
> > gut verpackt, passend portioniert und billig! Aber die Unterstützung ist
> > wirklich das A & O neben der eigenen Einstellung - auch Unsicherheit und
> > Verkrampfung sind wenig förderlich, weil sich's ratzfatz auf die Kids
> > überträgt. Und wer Fläschchen praktischer findet (oder finden muss!),
> ist
> > noch lange keine schlechtere Mama!!
> > Ich hatte übrigens vor 2 Jahren mehrfach Milchstaus mit Fieber und
> > unzähligen Tränen... aber es ging bis sich Julius an Heiligabend (!)
> 2007
> > selbst abgestillt hat! Mal sehen, wie lange es bei den Zwillingen
> klappt.
> >
> > Alles Liebe für Euch und bis bald. Buni

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