Re: Langzeitstillen

Geschrieben von Katharina am 3. Jänner 2014, 11:44
Als Antwort auf: Langzeitstillen geschrieben von Sandrina

Liebe Sandrina,

mit dem Stillen hab ich bislang ausschließlich gute Erfahrungen gemacht. Meine Mama beneidet mich ein bisschen. Sie war bereits stark, mutig, rebellisch und revolutionär, weil sie mich nicht nach 6 Wochen, sondern erst nach 9 Monaten abgestillt hat. Beim vierten Kind dann hat sie sogar 1 Œ Jahre gestillt. Das hab ich längst überboten und fühle mich dabei kein bisschen mutig oder gar rebellisch, sondern es fühlt sich ganz normal und natürlich an. Ich glaube, ich hab da ein sehr aufgeklärtes und tolerantes Umfeld erwischt. Und ich bin mir meiner Entscheidung absolut sicher und entsprechend selbstbewusst damit. Das heißt, dass sich der eine oder andere seine blöde Bemerkung vielleicht auch nur denkt und nicht auszusprechen wagt, weil ich sonst ungemütlich werden würde. Jedenfalls hab ich nur einmal einen flapsig gemeinten dummen Spruch gehört. Als ich den gekontert hab, stellte sich heraus, dass der andere langes Stillen eigentlich auch gut findet.

Ich glaube, heute gibt es so viele Konzepte, wie man seine Kinder großziehen kann, dass die meisten Menschen sich nicht mehr so leicht schocken lassen. Und manche bedauern, dass sie zu ihrer Zeit manche Dinge nicht so handhaben konnten, wie wir das heute machen, weil es an Möglichkeiten oder Wissen oder Akzeptanz fehlte. Also nur Mut: mach es so, wie es sich für dich und das Wohl deines Kindes am richtigsten anfühlt. Und wenn dir jemand reinreden will, dann fahr deine Krallen aus und verteidige dein Löwenkind.

Analog gilt das natürlich auch für windelfrei. Wobei ich hier die Erfahrung gemacht hab, dass das so unbekannt ist, dass viele Leute neugierig bis ungläubig nachfragen und völlig fasziniert davon sind, dass sowas funktioniert. Die einzige, die anfangs skeptisch war, war meine Mutter. Seid sie dann aber gesehen hat, dass es tatsächlich funktioniert, ist sie besänftigt. Und seid sie Elias das erste Mal selbst erfolgreich abgehalten hat, ist sie begeistert. :-)

Und nochmal zum Stillen: ich genieße es sehr. Es ist nämlich unheimlich kuschelig, so ein schlaftrunkenes Kindchen im Arm zu haben (bzw. inzwischen sitzt er meistens rittlings auf meinem Schoß) und sich aneinander zu schmiegen. Es ist (fast immer) ein angenehmes Gefühl, wann er von mir trinkt. Und es ist schön, dass ich bei Krankheit einfach so von heute auf morgen meine Naturapotheke parat hab und er sich wieder gesund trinken kann. Es war in den ersten Monaten toll, so flexibel zu sein, dass ich ohne größeres Equipment überall mit ihm hin konnte. Außer Notfallwindelkrams (deutlich weniger als bei normalen Wickelkindern), einer Spuckwindel und einer Wasserflasche für mich brauchte ich eigentlich kein Gepäck. Da schleppen andere Eltern einen halben Hausstand mit sich rum. Und wenn er dann Hunger bekam, haben wir kurz auf einer Parkbank Rast gemacht und ein paar Minuten später war er wieder satt und zufrieden. :-) Das verbindet schon ganz wunderbar, wenn man so unkompliziert auf die Bedürfnisse seines Kindes eingehen kann. Und es fühlt sich sehr natürlich und richtig an.

Genieß die Stillzeit und überhaupt alles, was jetzt vor dir liegt. Es wird von Tag zu Tag schöner. Elias ist inzwischen (mit 1 œ Jahren) ein richtiger Wirbelwind geworden. Hat dauernd Schabernack im Kopf und ist dabei so unglaublich süß, dass mir dauernd das Herz überläuft. :-)

Liebe Grüße,
Katharina :-)


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