@Jane

Geschrieben von Tabea am 11. Juli 2013, 08:29
Als Antwort auf: Re: Re: Re: Wie gehts euch und euren Babys? geschrieben von Jane

Liebe Jane,

wir hatten ja bisher noch nicht soviel Kontakt, da du ins andere Forum gewechselt bist, als ich ins Kinderwunschforum gekommen bin.
Aber Dein Bericht macht mich so unendlich traurig, dass ich am Liebste zu Dir kommen möchte um Dich in den Arm zu nehmen.

Vermutlich kann ich mir nur sehr schwach vorstellen, welche Kämpfe Du ausgestanden hast bis Du diese Entscheidung getroffen hast Dich von Deinem Kind zu trennen, auf das zu so sehnsüchtig gewartet hast. Und den Schmerz nach dieser Entscheidung können vermutlich nur die Frauen richtig verstehen, die denselben Weg gegangen sind wie du.

Da ich durch verschiedene Umstände von der Arbeit her ziemlich viel mit dem Thema Abtreibung und Post-Abortion-Syndrom beschäftigt bin, muss ich Claudia recht geben, es ist ganz wichtig, dass die seelische Probleme jetzt sicherlich den größten Teil deines Zustandes ausmachen. Bitte such dir, falls du sie nicht schon hast. Hier auf dieser Seite http://www.rahel-ev.de/h_hilfe.html findest du Telefonnummern bei denen du einfach anrufen kannst auch ohne deinen Namen zu nennen. Wie wichtig es ist sich Hilfe zu suchen weiß ich von Frauen, die noch nach Jahrzenten einfach leiden.

Ich hoffe meine Worte ziehen dich nicht noch mehr nach unten, aber ich hatte einfach das Gefühl dir dass jetzt schreiben zu müssen.

Liebe Grüße
Tabea



> Liebe Katharina, liebe Becca, liebe alle anderen,
>
> vermutlich wird mein Beitrag nun etwas länger, ich warne Euch vor.
>
> Während ich meinen Beitrag (zu dem ich mich schon seit vergangenem WE
> durchringen wollte, es aber mental einfach nie geschafft habe) verfasste,
> verspuerte ich mit jedem Wort, mit dem ich mich dem Ende meines Posts
> näherte, immere größer werdende Erleichterung, gleich die traurige Info
> bekannt gegeben und diesen Schritt geschafft zu haben, um damit letztlich
> auch mir den nötigen Abstand zu verschaffen. Und entsprechend war ich mir,
> als ich auf "senden" clickte, so sicher, nun erst einmal ein paar Wochen
> nicht mehr im Forum vorbeizuschauen, weil damit zum einen so viele
> Erinnerungen verbunden sind und zum anderen das Glück und die (Vor-)freude
> der anderen Schwangeren und Neu-Mamas momentan zu viel für mich ist.
> Nun, ein paar Stunden später, habe ich das absolute Bedürfnis, meine
> Gedanken mit Euch zu teilen, einfach deshalb weil ihr mir - wie natuerlich
> auch allen anderen - immer so wundervoll mit guten Ratschlägen und viel
> Hilfe zu Seite gestanden seid. Also habe ich mich eingeloggt und wollte
> losschreiben, da sehe ich Beccas und v.a. Dein Eintrag, Katharina, so dass
> ich erst nun erst recht losschreiben möchte. Zum einen, weil ich Euch
> brauche, zum anderen, weil ich vielleicht doch ein paar Informationen mehr
> nennen muss.
>
> Katharina, ich danke Dir für Deine Worte und ich habe sie, wahrscheinlich
> als ich mich mal durchs Archiv gelesen habe oder so.. jedenfalls kann ich
> mich erinnern, so schon einmal gelesen und schon damals dachte ich, dass
> ich mich immer, sollte auch mich das Schicksal einer Fehlgeburt ereilen, an
> diese Worte erinnern muss, weil sie eben so verdammt wahr sind. Nur ...
> leider.. war ich es, die letztlich den Entschluss getroffen hat, die
> Schwangerschaft abzubrechen. Und das macht es eben so verdammt hart.
> Ich möchte an dieser öffentlichen Stelle nicht detaillierter auf die Gründe
> eingehen, ich kann nur sagen: plötzlich war ich vor die Wahl gestellt und
> musste eine Entscheidung treffen. Über diese Zeit möchte ich ebenfalls
> wenig schreiben, denn ich denke, es dürfte auch so klar sein, wie es mir
> damit ging.
> Worüber ich gerne schreiben möchte, ist über die Zeit jetzt, die Zeit
> danach.
> Ich habe die Bilder der Klinik, wo der Abbruch (operativer Eingriff
> (Absaugung) unter Vollnarkose), der Menschen dort, der Worte, die
> gesprochen wurden noch so genau im Kopf, als wäre es vor 2 Minuten erst
> gewesen. Ich sehe Menschen auf der Straße und sie erinnern mich an den
> Arzt, der den Abbruch vornahm. Ich sehe Bilder von Menschen im www und
> erinnere mich bei manchen (aufgrund ihrer Herkunft) sofort an die
> Narkoseärztin und v.a. an ihren unendlich traurigen Gesichtsausdruck, als
> ich unter Heulkrämpfen und nach einem stundenlangen Gespräch ihr sagte,
> dass ich die Schwangerschaft abbrechen werde... an all dem nage ich sehr.
> Mehr noch aber macht mir derzeit zu schaffen, dass ich so ungewiss in die
> Zukunft nur schauen kann. Ich frage mich bei jedem kleinen Zipperchen in
> der Unterleibsgegend, ob sich gerade eine Entzündung entwickelt oder ob
> alles gut verheilen und nicht vernarben wird, so dass ich wieder schwanger
> werden kann. Und am liebsten würde ich gerne sofort wieder schwanger
> werden.
> Kommende Woche Donnerstag habe ich den Nachtermin bei einem FA und ich
> hatte noch nie so Angst vor etwas im Leben wie davor. Ich habe so sehr
> Angst, dass re während der Untersuchung immer ernster schaut, die Stirn
> runzelt und mir irgendwann sagt, dass es eben nicht so verheilt wie es
> sollte. Oder dass etwas unwiderruflich beschädigt wurde. Die Tage bis
> kommende Woche ziehen sich wie Kaugummi.
> Und ich weiß, dass ihr mir auch nicht sagen könnt, dass alles gut ist, aber
> vielleicht könnt ihr mir dennoch irgendwie Hoffnung machen und die Angst
> davor nehmen, niemals Mama zu werden.
>
> Traurige Grüße von einer weinenden Jane
>
> > Liebe Jane,
> >
> > das ist ja furchtbar! Ich kämpfe grad mit den Tränen...
> >
> > Und dann auch noch so spät, wo man sich längst in Sicherheit wiegt, weil
> > die kritische Zeit vorbei ist. Es tut mir wahnsinnig leid, dass du das
> > erleben musst. Hoffentlich hast du viele Menschen um dich rum, die für
> dich
> > da sind und dich trösten und unterstützen können. Nimm dir jetzt die
> Zeit,
> > die du brauchst, und lass dich von niemandem drängeln.
> >
> > Und wenn du reden willst, dann darfst du gerne jederzeit im Forum
> > vorbeischauen. Unter uns sind einige Frauen, die auch schon Babys
> verloren
> > haben und deinen Schmerz nachempfinden können. Wenn es dir also gut tun
> > würde, dann teile deinen Schmerz und deine Sorgen mit uns.
> >
> > Eins möchte ich dir mitgeben, weil es mir bei meiner eigenen Fehlgeburt
> > ganz wichtig war, das zu wissen, und weil ich hoffe, dass es auch dir
> > eventuelle Selbstvorwürfe zerstreuen kann: Du bist nicht Schuld. Du
> kannst
> > nichts dafür, dass du dein Baby verloren hast. Du hast nichts falsch
> > gemacht. - Wenn es irgendetwas gäbe, was man tun könnte, um sein Baby
> aktiv
> > rauszuschmeißen, dann gäbe es keine Abtreibungen. Aber es gibt nichts,
> wie
> > man sein Baby loswerden kann, wenn das Baby bleiben möchte. Und also
> hast
> > du auch keinerlei Schuld, dass es gegangen ist. Falls dich auch nur der
> > kleinste Hauch von Selbstzweifel plagt, dann versuch ihn bitte wieder
> > loszuwerden. Wir wissen nicht, warum dein Baby nicht bei dir geblieben
> ist.
> > Aber ganz sicher wissen wir, dass du nichts dafür kannst, dass dein Baby
> > sich so entschieden hat.
> >
> > Ich wünsche dir, dass deine körperlichen und seelischen Schmerzen bald
> > abklingen. Fühl dich umarmt, wenn du magst!
> >
> > Viele liebe Grüße,
> > Katharina
> >
> >
> > > Liebe Katharina, liebe alle anderen,
> > >
> > > ich möchte es kurz machen.. ich habe mein Baby verganene Woche Freitag
> > > verloren.
> > > Ich kann gerade nicht mehr dazu schreiben und ich kann auch nicht
> sagen,
> > > wann ich wieder bei Euch mitlesen kann und möchte. Derzeit tut einfach
> > > alles nur so unglaublich weh.
> > >
> > > Viele liebe Grüße an Euch alle (und bitte seid mir nicht böse)
> > > Jane

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