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Es hat nicht geklappt

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Geschrieben von Sabine am 30. März 2005, 09:42

Hallo,
seit ein paar Tagen schon will ich schreiben, aber ich fand es so schwierig. Ich habe das Gefühl, daß das, was ich aufschreiben will, richtig definitiv wird, wenn ich es hier aufschreibe.
Mein Mann und ich haben letzte Woche entschieden, nicht mehr weiter zu probieren, ein zweites Kind zu bekommen. Es tut so weh, daß aufzuschreiben. Ich werde im Juni 41, er wird im Juli 47 und wir finden, daß wir wirklich zu alt werden. Ich hatte schön öfter Zweifel, mein Mann auch, aber ich war so froh, daß ich letzten Spätsommer herausgefunden hatte, was ich an meiner zu kurzen Hochlage machen konnte und daß mein Zyklus gut auf Agnucaston reagierte. Aber selbst wenn es jetzt noch klappen würde, wäre ich beinahe 42, wenn das Baby geboren würde und mein Mann beinahe 48. Das heißt, im Alter meines Vaters hätte mein Mann noch ein Kind von 22. Für uns stimmt das einfach nicht.
Ich finde es vor allem schwierig, daß mir immer wieder durch den Kopf geht: Ich mache die Aufzeichnungen nach Rötzer schon so lange. Warum habe ich nicht eher gesehen, daß die Hochlage zu kurz war. Bei der Geburt meines Sohnes war ich 36. Da hatte ich noch viel mehr Zeit, es wieder in Balans zu bringen. Und als ich sah, daß etwas nicht stimmte mit der Hochlage, warum habe ich nicht schneller Kontakt mit E. Rötzer aufgenommen. Es ist so schwierig zu akzeptieren, daß ein Puzzel hinterher immer so einfach aussieht, aber daß ich, als ich mittendrin war, die einzelnen Teile nicht so deutlich gesehen habe.
Ich habe Agnucaston jetzt 7 Zyklen genommen. Aber ein Zyklus fiel weg, weil ich in der fruchtbaren Zeit eine ausführlich Ultraschalluntersuchung bei der Gynäkologin hatte und alles durcheinander geriet. Und ab dem 2. Zyklus mit Agnucaston hatte ich plötzlich, und zum ersten Mal in 19 Jahren Aufzeichnungen keinen fruchtbaren Schleim mehr. Das dauerte drei Zyklen, bis ich mit Magnesium (Diasporal) anfing. Dadurch war der Schleim wieder gut.
Die Ärztin wollte letzte Woche einen Postcoitus-Test machen und dafür hatten wir schon einen Termin gemacht. Meine Hormonuntersuchungen und die Spermauntersuchungen meines Mannes waren gut. Sie wollte schauen, ob die Möglichkeit einer IUI ohne Hormone möglich sei.
Dann am Palmsonntagabend hatte ich plötzlich und unerwartet wunderschönen fruchtbaren Schleim. Aber ich sah ihn, als ich hundemüde auf dem Weg ins Bett nochmal zur Toilette gegangen war. Ich stand da, freute mich über den Schleim, und gleichzeitig dachte ich: Ich bin so müde, ich will nur ins Bett, ich habe jetzt total keine Lust auf Sex. Meinem Mann ging es genauso. Wir überlegten noch, daß der nächste Morgen auch ginge. Und nachts wurde ich wach und merkte, daß diese Müdigkeit viel tiefer ging. Es ging einfach nicht mehr. Der Gedanke auch, daß ich jetzt so alt bin, daß wirklich jeder Zyklus genutzt werden muß. Und obwohl ich so gerne ein zweites Kind gehabt hätte, spürte ich auch so deutlich, daß mir Angst wurde, nochmal von vorne anzufangen, während mein Sohn jetzt schon in die Schule geht. Die Angst, daß in meinem Alter die Chance auf eine Fehlgeburt, auf eine Behinderung viel größer ist als vor 5 Jahren.
Mein Mann hatte diese Zweifel schon viel länger, eben auch weil er der Ältere ist. Aber ich bin froh, daß ich doch noch die Chance hatte, es mit Agnucaston zu probieren.
Natürlich wären wir jetzt überglücklich, wenn es letzten Monat geklappt hätte, aber wir merkten einfach beide, daß wir nicht unendlich so weitermachen konnten. Ich finde es bitter, daß es nicht geklappt hat. Wir hatten nie geplant, daß unser Sohn ein Einzelkind sein sollte. Ich wollte nicht drei oder noch mehr Kinder, aber zwei wäre schon toll gewesen. Bitter finde ich auch, daß aus 18 Versuchen in gut zwei Jahren auch nur vier hätten klappen können, weil in den anderen Zyklen die Hochlage zu kurz war. Das ist echt bitter. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß es bei 18 Versuchen in gesunden Zyklen auch nicht geklappt hätte, obwohl ich natürlich weiß, daß es dafür keine Garantie gibt.
Aber daß ich das erste Mal in drei Monaten schwanger war und daß es mit einem zweiten Kind wirklich nicht klappt, tut so weh.
Ich weiß, daß es genug Frauen gibt, die gar nicht schwanger werden können und mich wahrscheinlich beneiden, weil ich ein Kind habe. Ich bin für dieses Kind auch dankbar und freue mich jeden Tag an ihm, aber gerade deswegen hätte ich so gerne noch ein zweites gehabt.
Alles tut so weh und ich weiß noch nicht, wie ich mit dieser Trauer umgehen soll. Aber ich bin froh, daß ich es jetzt aufgeschrieben habe.

Ich drücke euch allen die Daumen, daß es bei euch klappt. Ich werde sicher noch im Forum vorbeischauen. Vielleicht haben Dori und Laura schon in ein paar Tagen gute Nachrichten. Ich wünsche es euch von Herzen.

Danke,

Sabine


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