Re: Re: @ Waltraud
Geschrieben von anita am 12. Mai 2009, 22:28
Als Antwort auf: Re: Patchwork geschrieben von waltraud

Liebe Waltraud,

als erstes möchte ich dich gerne in den Arm nehmen. Ich hab deinen ersten Beitrag schon heute Mittag gelesen u da hatte ich schon Tränen in den Augen, und jetzt noch mehr. Es tut mir weh dich so leiden zu sehen (klingt vielleicht komisch, ist aber so!)

> Ich hab vor allem angst vor der vollnarkose ... und die vorstellung, dass
> da irgendjemand mit irgendwelchen dingern in meinem bauch herumstochert und
> da vielleicht was macht, wogegen ich mich nicht wehren kann, find ich auch
> ziemlich bescheiden.

Das kann ich ganz gut verstehen. Ich mag Narkosen - welcher Art auch immer auch nicht (und das als Kinderkrankenschwester :-)) ) Ich kann mir gut vorstellen, dass du dieses Gefühl von "Ausgeliefert" sein nicht magst. Dazu kann ich dir leider auch nicht so viel sagen. Außer vielleicht, dass die Ärzte eigentlich schon wissen was sie tun u du dir da keine Sorgen machen mußt (ist leichter gesagt als getan ich weiß) Aber vielleicht würde es dir helfen, wenn du dir (wenn es denn überhaupt so kommen sollte) mehrere Kliniken und Ärzte anschaust u dich von deinem Gefühl leiten lässt. Meist merkt man doch, ob einem sein Gegenüber "liegt" oder nicht. Das ist meist nicht rationell zu erklären, aber du darfst da ruhig darauf hören.

> Ich glaube, da gibt es drei punkte, die mich besonders belasten.
> Erstens:
> Durch die kinder wird mein mann immer mit seiner ex verbunden bleiben.
> Wären die kinder nicht da, müssten wir nicht sämtliche wochenenden und
> urlaube kindertechnisch mit ihr absprechen, wären nicht auf ihre
> "wohlwollende großzügigkeit" und ihre "gute laune" angewiesen usw. Die
> diskussionen darüber, wo die kinder wann sein sollen, gehen mir einfach an
> die substanz. Beispiel sommerferien: wir haben einen vorschlag gemacht
> (drei wochen mit kindern; als lehrerin und als student haben wir ja beide
> lange sommerferien), ex verdammt diesen vorschlag in grund und boden und
> wirft uns vor, dass wir die kinder nicht haben wollen und nur abschieben.
> Wobei: ex ist in diesem sommer wegen eines arbeitsplatzwechsels auch 6
> wochen zu hause, und davon wollte sie grad mal zwei wochen die kinder bei
> sich haben. Also langes hin und her und nach ungefähr sechs
> alternativvorschlägen von unserer seite gibt es jetzt einen vorschlag von
> exchen, der sich genau mit den drei wochen deckt, die wir am anfang
> vorgeschlagen haben (plus ein paar zusätzliche tage). Ich ärgere mich
> maßlos darüber, das hätten wir uns alles sparen können!!! Und außerdem ist
> es mir absolut rätselhaft, wie man als mutter so viel interesse daran haben
> kann, dass die kinder möglichst viel zeit woanders verbringen - aber ich
> muss wohl nicht alles verstehen. Gäbe es mich nicht, würde mein mann sich
> darum reißen, die kinder so viel wie möglich bei sich zu haben ... so
> versuchen wir halt einen kompromiss zu finden, der aber nach meinem
> empfinden hauptsächlich zu meinen lasten geht.

Mein Kommentar: Wie ätzend ist die denn.
Ne Lösung hab ich leider nicht. Aber vielleicht wäre es in Zukunft eine Möglichkeit, dass ihr euch maximal 2 Versionen überlegt, die der Mutter der Kinder vorlegt und sie dann aus diesen 2 Versionen raussuchen muß. Dadurch hätte sie die Möglichkeit mitzuentscheiden, aber ihr habt die Möglichkeit für euch gute Alternativen anbieten zu können. Vielleicht will sie ja einfach nur die Möglichkeit zur "Mitentscheidung" haben, die ihr ihr ja dadurch geben könntet.

> Zweitens:
> Mir geht das hin und her auf die nerven. Mal sind sie da, mal sind sie
> nicht da, termine müssen vereinbart werden, mann muss deswegen mit ex
> telefonieren, da lässt das "alte" leben grüßen ...

Könntet ihr da nicht eine bessere Regelung finden? Ich weiß nicht, vielleicht so was wie: Immer am 2. und 4. Wochenenede sind die Kinder bei euch. In den Pfingstferien sind sie bei euch, und in den Sommerferien für 3 Wochen. So ganz klare Absprachen. Das würde dir die auch die Möglichkeit geben dich darauf einzustellen.

> Drittens:
> Ja, ich leide auch darunter, dass mein mann kinder mit einer anderen frau
> haben konnte, aber mit mir (bis jetzt) nicht. Ich leide darunter, dass er
> mit ihr auf eine art und weise verbunden ist, die uns (bisher) versagt
> geblieben ist. Auch wenn er ex jetzt ganz sicher nicht mehr liebt, so gibt
> es halt doch noch sichtbare zeichen dafür, dass es diese liebe gegeben hat,
> und das tut mir weh ...

Das kann ich gut verstehen. Aber (bitte jetzt nicht falsch verstehen!!!) da kannst du nichts daran ändern. Das ist nunmal eine Tatsache - das er diese Kinder hat - daran kannst du nichts ändern. Was du ändern kannst, ist deine Einstellung dazu. Vielleicht hilft es dir ja, wenn du versuchst was positives daran zu finden.

> Nachdem die kinder jede woche von donnerstag auf freitag bei uns
> übernachten und jede zweite woche von donnerstag bis sonntag, nützt es mir
> nicht viel, wenn er mit ihnen ein paar stunden unterwegs ist. Zum essen und
> zum schlafen sind sie ja doch wieder da ... und die eifersucht, die mich
> manchmal packt, wenn er mit ihnen unterwegs ist, ist auch nicht so ganz
> ohne ...

Könntest du dir vorstellen, vielleicht selbst was mit den Kindern zu machen? Irgendwas was du besonders gut kannst? Vielleicht würde es ja Spaß machen u du könntest die Situation mal etwas entspannter angehen.

> Ja, wir können darüber reden und er versteht mich, aber als vater empfindet
> er manche dinge eben doch anders ...

Das ist doch schon mal schön, dass ihr reden könnt. Ich wünsche dir und euch, dass ihr das immer könnt. Das ist sooooooo wichtig

> Danke für deine so offenen worte!!! Die unterstützung tut mir gut!!!

Ich hoffe du bist mir jetzt wegen meiner offenen Worte und Vorschläge nicht böse. Ich will dich nicht verletzten oder dir unqualifizierte Ratschläge geben. Ich wollte dir nur meine Meinung sagen.

Ich drück dich nochmal ganz fest und schick dir ganz viel Kraft und Zuversicht.

Ganz liebe Grüße
Anita
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