Spital und Operation

Geschrieben von Claudia am 24. Oktober 2008, 09:42
Als Antwort auf: Re: Re: Spermiogramm-Ergebnis-Claudia geschrieben von Sandra

Liebe Sandra!

> Also auch wenn meine Frauenärztin Zyklus-lesen-technisch einiges zu
> Wünschen übrig läßt, ist Sie trotz allem mega super. Ich hab Sie grad auf
> dem Handy (ja wohl ich habe ihre Handy-Nr. bekommen) angerufen, u. Sie
> sagte doch glatt ich soll heute abend noch auf einen Abstrich vorbei
> kommen. Ist das nicht nett?

Wow, die ist spitze!!!!

> Ich werde Sie dann noch wegen der Bauchspiegelung fragen u. evenuell
> wirklich einen Termin vereinbaren. O'weia, ich war doch noch nie im
> Krankenhaus, ganz geschweige von einer OP! Hab jetzt schon Schiß!!!

Wenn du die Antibiotika noch nicht genommen hast und der Abstrich nichts ergibt, kannst du dir die Bauchspiegelung ja ersparen.

Vor einem Spital und einer Operation brauchst du keine Angst zu haben. Bei der Aufnahme quälst du dich durch Papierkram, das ist langwierig und lästig, aber nicht tragisch. Dann kommst du auf die Station, wo interessanterweise lauter junge, lustige Schwestern sind (werden die weggeheiratet, sobald sie nicht mehr jung und lustig sind? Oder doch noch während sie jung und lustig sind?), und deren Job darin besteht, dich zu verwöhnen. Arzt Nummer eins (jung und attraktiv, denn diese Tätigkeit wird von Turnusärzten durchgeführt, nicht von Chefärzten, die Chefärzte operieren ja gerade) kommt auf Besuch und fragt dich nach deiner Krankengeschichte und der Vorgeschichte deiner Großmutter mütterlicherseits - die wollen immer alle auftretenden Erbkrankheiten wissen - den Grund habe ich noch nicht durchschaut, egal. Weiters nach deinen Kinderkrankheiten (da kannst du jetzt schon anfangen zu überlegen, wann du Masern, Mumps und Feuchtplattern hattest) und nach deinen Allergien. Kaum hast du Nummer eins verabschiedet (leider ohne Kaffee und Kuchen), kommt bereits Arzt Nummer zwei (Internist) und fragt dich weitere Fragen (wegen der Narkose: ob du Medikamente nicht verträgst, ...), dann schicken sie dich zum Labor oder sonstwohin. Dann holen sie dich zu Arzt Nummer drei, der ein Röntgen will, wofür du dann in die Röntgen-Abteilung trabst und anschließend wieder zurück auf die Station. Irgendwie finden die Röntgenbilder dann auf die Station ("Röntgen" kann auch durch "Laborbericht-Blut" oder "Laborbericht-Harn" ersetzt werden), und irgendwer behält interessanterweise den Überblick und weiß, welcher Arzt bereits bei dir war, und wer noch kommt und was noch fehlt. Zwischendurch gibts Mittagessen, das du nicht selbst hat kochen müssen und das du dir ab dem zweiten Tag aus einem Menüplan aussuchen kannst. Am Nachmittag wartest du auf Arzt Nummer eins oder zwei, der noch einmal vorbeikommen wollte, und dann ist schon Abendessen, das du wiederum nicht selbst hast kochen müssen. Nebenbei kannst du fern sehen, MP3s hören, stricken, ... Achja, den Menüplan mit den von dir angekreuzten Wunschmenüs bitte ausgefüllt noch im Schwesternzimmer vorbeibringen, sonst gibts morgen kein Essen. Der erste Tag deines Urlaubs neigt sich dem Ende.
Am zweiten Tag ist's leider nichts mit dem Frühstück, weil du für die OP nüchtern sein musst. Irgendwann bringt dir jemand Tabletten vorbei, damit du nicht so aufgeregt bist. Manche Leute schlafen auf diese Tabletten bereits ein. :-) Wenn du also schon Angst davor hast, würde ich sie wirklich nehmen. Dann kommt ein junger, fescher, attraktiver Pfleger (ich hatte noch nie einen alten Typen), der dich mitsamt Bett in die OP-Zone schiebt. Lift-fahren mit Bett!!! In der OP-Vorbereitung kommen wieder ein paar Fragen auf dich zu, und da nehmen sie auch Rücksicht drauf, falls sie auf irgend etwas aufpassen müssen. (Bei mir müssen sie seit meinem Bandscheibenvorfall drauf aufpassen, wie ich liege.) Keine Angst, die Leute, die dort mit dir reden, sind KEINE Ärzte!!! Wenn sie dich fragen, was denn operiert wird, dann ist das Smalltalk. Sie sind nicht die Operateure, sondern nur dafür zuständig, dass dir nicht kalt ist, du nicht aus dem Bett fällst, in der richtigen Reihenfolge drankommst (da stehen noch andere Betten herum und warten drauf, dass sie drankommen) und in den richtigen OP zum richtigen Arzt geschoben wirst. Sei also bitte nicht entsetzt, wenn sie dich frage, ob du am Meniskus operiert wirst. :-)))) Im OP selbst bekommst du eine Nährlösung (Nadel in den Handrücken oder Ellbogenbeuge, tut nicht weh), und irgendwann tröpfeln sie dort die Narkose dazu, sodass du es möglicherweise nicht einmal merkst, dass du einschläfst. Manchmal sagen sie es vorher dazu, vor allem, wenn du darum bittest. Das Nächste, das du mitbekommst, ist möglicherweise der Aufwachraum. Es kommt auch drauf an, wie schnell sie die Patienten wieder in ihr Zimmer schieben. Vielleicht wachst du auch bereits im Zimmer auf. Je nach Narkose (da gibts verschiedene) wachst du schneller oder langsamer auf. Du kannst dann selbst abschätzen, ob du Hunger hast, oder ob du einfach vor dich hin dösen möchtest. Wenn du darauf bestehst, bekommst du meist bereits etwas zu essen. Schmerzen hast du keine, weil du bei der OP in die Ellbogenbeuge auch gleich Schmerzmittel bekommen hast. Erst im Laufe des Nachmittags kann es sein, dass du etwas spürst, und da kannst du nach der Schwester läuten, die dir sofort etwas bringt. Je nachdem, wie es dir geht, was bei der OP gemacht worden ist und je nach Abwägungen des Arztes kannst du noch einen/mehrere Tage Vollpension nehmen oder gleich an diesem Abend nach Hause gehen. Wenn du dich nach der Narkose noch nicht sicher auf den Beinen fühlst, bleib lieber noch eine Nacht. Wenn du dich bei deinem Mann zu Hause besser aufgehoben fühlst (dort sollte allerdings kein Berg Arbeit auf dich warten, sondern liebevolle Pflege!), dann lass dich abholen. Das ist dann deine Entscheidung.

Ein Spital ist heute wirklich etwas, wo auf Menschen und ihre Bedürfnisse Rücksicht genommen wird. Du wirst liebevoll umsorgt, und du musst dich um nichts kümmern.

Auch vor dem, was bei der OP gemacht wird, brauchst du keine Angst zu haben. Eine Bauchspiegelung ist nicht dazu da, dir zu sagen "nichts zu machen"; denn dann würde man sie ja nicht machen!!! Eine Bauchspiegelung ist dazu da, dass man schaut, was los ist und eventuelle Schwachstellen behebt(!). Die Krankenkasse würde dir nie eine Operation bezahlen, die sich nur auf ein "tut mir Leid, alles kaputt" hinausläuft. Eine Krankenkasse bezahlt nur solche Therapien/Operationen/Untersuchungen, die Erfolg versprechen. Du brauchst also auch vor dem Ergebnis keine Angst zu haben, denn grad mit einer Bauchspiegelung kann man wirklich viel untersuchen und auch sofort reparieren.

Es ist alles eine angenehme Atmosphäre, und man fragt sich hinterher, warum man vorher so nervös war. :-)

Liebe Grüße,
Claudia
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