@Alle

Geschrieben von Karoline am 23. Juli 2008, 13:47

Hallo meine Lieben!

Herzlichen Dank für eure lieben Worte , heute geht es mir schon besser und bis spätestens morgen ist alles vorbei.

Nun es sind nicht die Mücken die mich gestochen haben warum ich wieder Malaria habe, die Malariaparasiten sind immer im Körper wenn man mal Malaria hatte und wenn dein Körper geschwächt ist dann bekommen sie die Kraft um sich zu vermehren und überhand zu bekommen.
Genau das ist passiert , 14 Tage lang hatte ich so gut wie nicht geschlafen und dann am WE auch noch das Begräbnis nun danach ist einfach mein Körper zusammengeklappt und meine ganze Kraft war wie weggeblasen und darum eben hatte sich Malaria wieder mal breit gemacht.

Das Begräbnis war in dem Dorf wo Akofa geboren ist ,es ist ein ganz kleines Dorf ca. 17 Km entfernt von der Stadt wo wir wohnen .

Samstag in der Früh haben sich alle Kollegen und wir uns auf den Weg gemacht , angekommen haben schon viele Menschen auf uns gewartet,Menschen die unsere Gäste sind , Menschen die Akofa von unserer Seite kennen z.B. wo sie einkaufen gegangen ist,Menschen die meinen Mann und mir zur Seite stehen wollten .
Es waren wirklich viele viele Menschen da , die Familie und die Königsfamilie im Dorf wussten nicht wie sie all diese Masse an Menschen bewältigen sollten.
Nun auf jeden Fall haben wir schnell improvisiert und es war dann kein großes Problem mehr mit Sitzgelegenheit und Getränken und auch Essen.

So nun von der Ankunft weg, die Leute vom Dorf haben sich vor einem Zimmer versammelt wo Akofa aufgebahrt wurde , mein Mann und ich sind als erstes in das Zimmer eingetreten und danach gleich alle unsere Angestellten , es war unglaublich unsere Akofa dort so liegen zu sehen , es wahr ihr Körper aber es war nicht sie ,wir sind nun der festen Überzeugung der Mensch ist nur Mensch wenn die Seele lebt , denn wenn die Seele gegangen ist ,ist es nur mehr der Körper.

Akofas Schwester war total in Hysterie , sie hat so geschrien und immer wieder gerufen : „Mama, es ist aus“ , sie nennen mich hier alle Mama das ist eine Art von Respekt , alle unsere Angestellten nennen mich Mama und alle die mich aus Herzen respektieren .

Ich habe sie versucht zu beruhigen aber es war irgendwie nicht möglich , dann habe ich sie angeschrien und gesagt : wie kannst du sagen es ist aus., Akofa wir immer in unserem Herzen sein und so lange wir sie im Herzen tragen ist gar nichts aus“!
Danach war es ruhig und wir hatten die Gelegenheit uns von Akofa in Ruhe zu verabschieden ,mein Mann hat sich bei ihr bedankt für alles was sie getan hat für das,dass sie unserem Hotel ein Herz gegeben hat , für ihre Liebe zu uns und für die Liebe zu ihrer Arbeit und zum Abschluß hatte er ihr gesagt , dass wir sie lieben und sie immer bei uns sein wird!

Wir alle haben so geweint es war einfach unfassbar das sie da liegt und einfach nicht mehr lächelt , Jul und Akofa hatten eine ganz besondere Beziehung die beiden haben sich immer gegenseitig mit Späßchen beworfen und jeder von Ihnen hat versucht seinen Spass so zu platzieren damit der andere keine Antwort mehr darauf hat, und nun werden wir nie mehr ihr Lachen hören, es ist so unfassbar ich kann es gar nicht in Worten ausdrücken.

Auch die Ärzte von amerikanischen Spital die noch versucht haben das Leben von Akofa zu retten sind gekommen ,auch sie alle haben geweint .

Um 9h haben sie dann den Sarg in die Kirche gebracht und der Gottesdienst hat begonnen.
Der Pfarrer hat meinen Mann gebeten einige Worte zu sprechen ,Jul ist in der Mitte gestanden und alle Angestellten und ich sind rechts und links von ihm gestanden , alle mit einer Rose in der Hand.

Er hat in Ewe gesprochen in der Landessprache ,er hat erzählt wie sehr sie sich bemüht hat ,wie sehr sie ihre arbeit geliebt hat und das sie über ihre Pflichten hinaus vieles gemacht hat ,dass sie wie unsere eigene Tochter war ,dass uns allen das Herz schmerzt und er sagte das es nicht möglich sein kann ,dass du ein Kind ins Spital bringst wegen einer kleinen Malaria und dass wir jetzt hier sind und unser Liebes zu Grabe tragen müssen , er hat alle Anwesenden aufgefordert nicht mehr still zu sein ,nur wenn sie den Mut haben zu sprechen dann werden wir solche situationen ändern können , sie sollen hinaus gehen und sagen was passiert ist , sie sollen den Mut haben sich gegen die Ärzte zu stellen !

Nach dem Gottesdienst haben wir sie zu ihrer letzten Ruhestätte begleitet ,sie hat einen Platz bekommen unter einen Jasminbaum ,mitten im Wald ist der Friedhof ,nun ist sie dort wo sie immer am liebsten war im Grünen !


Gestern war Ihre Familie bei uns um mit uns zu beraten wo ihr Junge bleiben wird,wir haben bereits die zusage von Pateneltern in Deutschland die Jean-Paul seine Schulausbildung finanzieren werden und wir denken auch den Lebensunterhalt für den Kleinen.
Nun die Familie weiß noch nicht wo er leben wird,denn er ist ein wirklich aufgeweckter Junge und er braucht eine starke Hand , man muß sich mal vorstellen die Familie meinte sofort der Junge soll zu uns kommen, wir haben das abgelehnt denn es kann nicht sein ,dass er bereits seine Mutter verloren hat und man ihm auch noch aus seiner gewohnten umgebung herraus reißt , aber wir werden auf jeden Fall ihm unter Beobachtung halten ,dass bedeutet wir wollen auf jeden Fall darauf achten,dass die Familie den Jungen gut versorgt!

Ich möchte euch nochmals danken für eure lieben und tröstenden Worte es hat meinen Mann und mir sehr geholfen !
DANKE , DANKE , DANKE und nochmals DANKE

Karoline und Jul

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