Re: Duphaston
Geschrieben von Claudia am 24. März 2008, 20:08
Als Antwort auf: Duphaston und Focsan geschrieben von Sarah

Hallo ihr Lieben!

Duphaston und Utrogest sollen eine Gelbkörperschwäche ausgleichen. Die Ärzte wissen, dass eine Gelbkörperschwäche ein Hindernis für eine Schwangerschaft sein kann.

Wir Forums-Leute wissen: (a) Bei zu kurzer Hochlage schafft die befruchtete Eizelle den Marathon vom einen Ende des Eileiters (Ampulle; dort findet die Befruchtung statt) an das Anhängsel am anderen Ende des Eileiters (=Gebärmutter) nicht in dieser kurzen Zeit.
(b) Es kann sein, dass der Gelbkörper zu schwach ist, um eine bestehende Schwangerschaft zu erhalten.

In beiden Fällen kann die Einnahme von Duphaston oder Utrogest sinnvoll sein.
Aber:
(1) Zuallererst sollte versucht werden, den Zyklus auf natürliche Art in den Griff zu bekommen, in erster Linie mit Mönchspfeffer. Mönchspfeffer wirkt zyklusregulierend und unterstützt(!) den Körper. Mönchi ist kein "Eingriff" in den natürlichen Ablauf, sondern Mönchi versucht, den Körper positiv zu beeinflussen.
(2) Erst wenn nach mehreren Mönchi-Zyklen absolut keine Besserung eintritt, und wenn die Hochlage nach wie vor zu kurz ist, dann kann man versuchen, den Körper mit einem natürlichen Progesteron zu unterstützen. (Ein Rezept dafür gibts auf Anfrage in Vöcklabruck, wenn ihr Zyklusaufzeichnungen mit Mönchi habt und Mönchi wirklich keine Besserung hervorgerufen hat.)
(3) Nur wenn das nichts hilft, kann man daran denken, es mit Duphaston oder Utrogest zu versuchen.

Zu (2) und (3): Diese Präparate müssen aber auf jeden Fall zyklusgerecht verabreicht werden!!! Du musst deinen Körper beobachten, die fruchtbare Zeit abwarten, das Hinaufklettern in die Hochlage erkennen, und ab der zweiten oder dritten höheren Messung kann mit der Einnahme begonnen werden.

Es ist vollkommen unsinnig und vor allem kinderwunschfeindlich(!), ein Gestagen-Präparat ab einem bestimmten Zyklustag zu nehmen. Denn was passiert im Körper? Angenommen, der Körper plant einen Anstieg am 20. Tag. Du nimmst das Präparat - wie vom Arzt empfohlen - ab dem 14. Zyklustag. Nur ist bei dir da ja noch gar keine Ovulation abgelaufen, denn dein Körper hat das große Event ja für den 20. Tag geplant! Jetzt wird der Körper also mit Progesteron vollgestopft, hat keinerlei Chance auf eine Ovulation und wird gezwungen, nach Absetzen des Präparats eine Blutung ablaufen zu lassen. Hurra, du hast nun einen 28-Tage-Zyklus. Nur was bringt dir das? Dieser Zyklus hatte keine Ovulation! Du warst ja zu ungeduldig und hast das Präparat zu einem Zeitpunkt genommen, wo dein Körper noch gar nicht so weit war!
Du kannst im Gegenteil froh sein, wenn dein Körper mit diesem Kuddelmuddel in diesem Zyklus irgendwie klarkommt und im nächsten Zyklus hoffentlich nicht nachtragend ist, sondern den nächsten Zyklus wieder ganz normal ablaufen lässt.


Also grundsätzlich kann ein Gelbkörperpräparat bei Kinderwunsch hilfreich sein. ABER: (a) Man erreicht weit mehr, wenn man den Körper unterstützt (Mönchspfeffer) und ihm zeigt, was man von ihm erwartet und (b) im Fall des Falles (falls wirklich unumgänglich) das Präparat zyklusgerecht nimmt.


Nur denken viele Ärzte leider nicht so weit. Bei vielen Ärzten bleibt leider nur hängen, dass eine Gelbkörperschwäche bei Kinderwunsch hinderlich sein kann, und da Progesteron ja ohnedies im Körper vorhanden ist (also aus deren Sicht kein "Fremdkörper"), denken sie, dass es sicher gut ist, wenn man die Frau damit vollstopft. (Vor allem ist sie dann zumindest für einige Zyklen ruhiggestellt, fragt einem keine Löcher in den Bauch, und man hat wieder Arzthonorar kassiert.)


Also nochmal:
(a) Zyklusaufzeichnungen machen! Damit erkennt man, ob überhaupt eine Gelbkörperschwäche vorliegt, sprich ob die Hochlage lang genug ist.
(b) Bei zu kurzer Hochlage Mönchspfeffer
(c) Wenn mit Mönchi keine Besserung eintritt --> natürliches Progesteron, zyklusgerecht!
(d) Wenn das noch immer nicht hilft: Chemiekeule (Duphaston, Utrogrest), zyklusgerecht!

Liebe Grüße,
Claudia
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