Re: Re: Re: Re: Wieder da: Alles ist nun anders @ Katharina

Geschrieben von Katharina am 7. Dezember 2014, 16:34
Als Antwort auf: Re: Re: Re: Wieder da: Alles ist nun anders @ Katharina geschrieben von Philomena

Liebe Philomena,

> ach, ich bin sehr dankbar über deine Antworten! Sie sind so schön
> geschrieben und so an meiner Situation teilnehmend. Ich danke Dir!

Ich hab das doch selbst gerade erst durch und kann so ungefähr nachempfinden, wie es dir wohl grad gehen mag...

> Also woher weißt du denn das alles? Zwecks sofort wieder schwanger werden
> (hab ich auch irgendwo gelesen) und dass die Wahrscheinlichkeit höher
> ist?!?

So ganz generell hab ich mein Wissen hauptsächlich hier aus dem Forum bzw. von Claudia. Und dann noch einige wertvolle Ergänzungen (z.B. zur Wahrscheinlichkeit) von meiner Hebammen-Freundin, die gerade Gesundheitswissenschaften studiert und sich deshalb nicht nur mit dem Hebammen-Erfahrungswissen intensiv auseinander gesetzt hat, sondern nun auch noch Studien auswertet und sich somit auch einen wissenschaftlich gesicherten Überblick verschafft.


> Also ich muss sagen dass es mir ganz gut geht. Der Alltag läuft. Aber
> richtig glücklich und zufrieden bin ich nicht. Das wäre ich wenn mein
> Junibaby noch bei mir wäre. Es fehlt mir natürlich und immer wieder werde
> ich daran erinnert und bin traurig.

Das ist ja auch völlig normal in deiner Situation. Dein Baby ist gestorben, also bist du traurig. Alles andere wäre eher überraschend.


> Dennoch bin ich dankbar über mein
> Befinden. Wir haben wir keine Familie und deshalb muss ich in der Regel
> funktionieren und kann nicht einfach so bei Oma/Opa oder so um
> Unterstützung/Entlastung bitten. Ich war sehr dankbar dass zur Zeit in der
> bei mir die "kleine Geburt" losging zum Glück mein Mann krank zu Hause war.
> Alleine hätte ich das nicht gepackt.

Wie gut, dass es sich so gefügt hat. Wie gut, dass ihr euch in dieser schweren Phase gegenseitig stützen konntet.


> Sag mal, ich hätte ein Frage dich: Weißt du noch wie lange du nach deiner
> "kleinen Geburt" noch Wochenfluss/Blutungen hattest?

Mein Wochenfluss ging bis zum 20. ZT. Dabei mal blutiger, mal bräunlicher, mal fast weg, mal wieder etwas schwallartiger. Insgesamt zunehmend schwächer, wie auch nach einer Geburt, nur eben in einem etwas kürzeren Zeitraum. (Nach der Entbindung meines Sohnes ging der Wochenfluss 33 Tage.)

> Bei mir ist heute der 12.Tag seit Beginn der Geburt und der 8.Tag seit
> Geburt der Plazenta. Der Ausfluss ist sehr sehr wenig, fast nur wenn ich
> auf die Toilette gehe auf dem Papier zu sehen oder ein wenig in der
> Slipeinlage. Manchmal auch Stundenlang gar nichts. Farbe ist meist
> dunkelrot/braun und selten mittelrot.

Genauso war es bei mir jetzt auch. Klingt erstmal alles ganz normal.

> Ich habe ein wenig Angst es könnte
> noch Gewebe in der Gebärmutter sein.

Hat deine Hebamme erkennen können, ob die Plazenta vollständig ist? Denn die ist ja der Teil, der tatsächlich mit der Gebärmutterwand verbunden ist. Der Rest ist ja quasi freischwebend. Wenn etwas zurück bleibt, dann für gewöhnlich Plazenta. Wenn deine Hebamme die Plazenta für vollständig befunden hat, dann würde ich davon ausgehen, dass auch wirklich alles raus ist.
Auch die schwache Blutung deutet darauf hin, dass alles raus ist und die Wunde nun langsam heilt. Wäre noch was drin, könnte der Körper die Wunde nicht richtig verschließen und würde versuchen, das Gewebe noch abzustoßen. Dieser Vorgang äußert sich in recht starken Blutungen. Davon ist bei dir aber keine Spur.

> Am Die geh ich zum FA zur Kontrolle.

Der wird einen vaginalen Ultraschall machen, auf dem er voraussichtlich sieht, dass kein Gewebe zurück geblieben ist. Dann wird er dir Blut abnehmen und den ßHCG bestimmen. Wenn der niedrig ist (ca. unter 50), dann ist quasi bewiesen, dass wirklich alles raus ist. Falls er noch erhöht ist, gibt es irgendwann eine Blut-Nachkontrolle, ob er nun wirklich gefallen oder idealerweise sogar auf unter 5 (also unterhalb der Nachweisgrenze) gefallen ist. - Wie schnell oder langsam das Hormon sinkt, ist von Frau zu Frau sehr verschieden. Das kann einige Wochen dauern. Das bedeutet auch: Man kann einige Wochen warten, ob der Wert von selbst fällt, bevor man eingreift.
Sollte sich jedoch auf dem Ultraschall noch was finden (was ich für sehr unwahrscheinlich halte), dann ist die Lage anders. Aber dazu müsste ich mich erst nochmal genauer schlau machen. Meines Wissens muss man dann ausschaben. Aber es ist durchaus möglich, dass es auch in so einer Situation noch Alternativen gibt.

> Meine Hebamme meinte dass nach dem die Plazenta da ist auf jeden Fall noch
> eine Weile bluten darf, da die Stelle an der sie haftete ja noch heilen
> muss.

Vollkommen richtig.

> Mein Fa hat aufgrund Unklarheit ob noch Gebebereste drin sind, einer
> anderen betroffenen Frau Progesteron verschrieben dass sich die Schleimhaut
> aufbaut und dann soll sie es absetzen. So soll dann der Rest raus.
> Ich hoff ich komm drum herum.

Klingt nach einer brauchbaren Alternative zur Ausschabung. Aber auch Hormone sind ja nicht ohne. Von daher würde ich auf jeden Fall erst mal abwarten, ob denn überhaupt Gewebereste da sind. Wie gesagt: so wie sich dein Wochenfluss entwickelt, halte ich das für unwahrscheinlich. Und auch die entspannte Haltung deiner Hebamme deutet eher darauf hin, dass alles in Ordnung sein müsste.

> Also ich würde es in diesem Zyklus schon gerne wieder probieren...ginge ja
> nur, wenn alles ok ist in meinem Nest :-).

Das stimmt. Bevor dein Körper nicht bereit für eine neue Schwangerschaft ist, wird er keinen Eisprung ablaufen lassen. Ich vermute aber, dass er sich bald wieder bereit machen wird.

> Dennoch möchte ich sicherheitshalber meine Gerinnung und Progesteronwerte
> überprüfen lassen und die SD-Werte. Zwar habe ich bereits zweimal en Kind
> geboren, dennoch kann sich mein Körper auch verändern, siehe leider auch
> SD.

Progesteron kannst du am besten überprüfen, indem du dein Zyklusblatt führst. Die Höhe des Progesteronwerts am Tag der Blutabnahme ist für eine Schwangerschaft ziemlich unerheblich. Wichtig ist, WIE LANGE du Progesteron produzierst. Und diese Dauer kannst du ganz leicht im Zyklusblatt sehen. Progesteron hat nämlich eine sehr praktische Nebenwirkung: es lässt die Körpertemperatur steigen. Sobald du Hochlagenmessungen (dürfen auch Pfeilchen sein) entdeckst, weißt du, dass das Progesteron begonnen hat zu arbeiten. Wenn die Temperatur wieder fällt, ist auch das Progesteron gefallen. Du kannst also ganz banal die Hochlagentage abzählen und schon weißt du, wie es um dein Progesteron bestellt ist. Ganz ohne Blutuntersuchung und noch dazu viel aussagekräftiger als der Laborwert. :-) (Oder hast du vor, die gesamte Hochlage hindurch täglich Blut abnehmen zu lassen? ;-) )

> Wie lief dass denn bei dir nach dem dein "Kleines" da war? Bist du auch zum
> FA?
> Oder hattest du nur Hebammenbetreuung?

Ich hatte vorab mit der FÄ verabredet, dass ich bei Bedarf dann wieder krank geschrieben werde. Ich sollte einfach anrufen und mein Mann konnte die Krankschreibung abholen. Ging total unkompliziert.
Am Tag nach der Geburt hat meine Hebammenfreundin mir Blut abgenommen und ist abgereist. Ab da war meine Hebamme von hier vor Ort ca. alle 3, später alle 5 Tage zum Wochenbettbesuch bei mir.
Eine Woche nach der Geburt hatte ich den Ultraschall bei meiner FÄ und nochmal Blutkontrolle (nur ßHCG).
Mit Ende des Wochenflusses endete die regelmäßige Wochenbettbetreuung der Hebamme.
Fünf Wochen nach der Geburt und einige Tage nach der ersten Regel hat die FÄ mein komplettes Blutbild kontrolliert, da ich ja eine schwere Anämie hatte und sie schauen wollte, ob sich alles positiv entwickelt.
Am Tag, an dem die Ergebnisse da waren, kam auch meine hiesige Hebamme zum Abschlussbesuch (sollte ursprünglich schon eine Woche früher sein, wurde aber verschoben, weil sie krank war). Dabei haben wir verabredet, dass sie weitere 4 Wochen später nochmal eine Blutkontrolle wegen der Anämie macht. Ohne die Anämie wäre ihre Betreuung damit endgültig zu Ende gewesen.

Alles Liebe und eine gesegnete, hoffnungsstärkende Adventszeit dir!
Katharina

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