Eisenspeicher + Schwangerschaft

Geschrieben von Katharina am 26. November 2014, 23:35
Als Antwort auf: Re: zurück in die Warteschleife :-( geschrieben von Philomena

Liebe Philomena,

diese Frage würde ich dir gern zweifelsfrei beantworten. Vor allem sehne ich mich selbst nach einer klaren Antwort. Meine Hebammen-Freundin hat mir zu diesem Thema vorgestern eine Mail geschrieben, aus der ich mal einen Ausschnitt hier zitiere:

Hb 11 hört sich realistisch an, damit ist Dein Eisen wunderbar gestiegen :-))). Du solltest das Ferritin nicht überbewerten. Ferritin zeigt "nur" das Speichereisen an. Der wichtigere Wert ist definitiv der Hb, der zeigt an, ob Dein aktueller Bedarf gedeckt ist und bei 11 bist Du ganz fast im Normbereich (im Dezember bist Du im Normbereich). 2/3 des Eisens sind im Hb repräsentiert und nicht mal 20% im Ferritin, der Speicher ist einfach der "Notstromaggregat". Dein Speicher ist jetzt unten - ok. Du hast aber auch dringend und schnell Eisen benötigt und das was Du zugeführt hast, hat in der Kürze der Zeit nicht ausgereicht, zumal der Darm (soweit wir wissen) maximal 15% des zugeführten zweiwertigen Eisens resorbieren kann, also hat Dein Körper sich zusätzlich an seinen Reserven bedient, dafür sind die ja auch da!
Sorgen machen würde ich mir nur, falls es jetzt nicht nach oben geht. Allerdings ist davon nicht auszugehen, denn wenn ich es ausrechen, dann hast Du ca. 6 mg Eisen pro Tag aus dem Speicher entnommen, was alleine nicht ausreichen würde, um den Hb zu stabilisieren. 15 mg braucht Frau pro Tag sowieso (damit würde man den Wert dann halten), Du gerade eher 20 oder noch mehr, weil die Werte ja noch nicht wieder optimal waren /sind (wobei 11 Komma ein klassischer Frauenwert ist). Demzufolge kannst Du davon ausgehen, dass Deine Hb-Steigerung zum größten Teil auf das zugeführte Eisen zurückzuführen ist (lecker Hirse, Saft und Smoothies).
In der akuten Eisenmangelphase liegt der Fokus des Körpers völlig zurecht auf dem Hb. Der muss gut sein (gerade auch in Hinblick auf eine Schwangerschaft), weil sich ja der Sauerstoff an das Eisen koppelt und so vom Hämoglobin durch den Körper transportiert wird. In gewisser Weise ist ein gut gefüllter Eisenspeicher "Luxus", in gewisser Weise ist ein gut gefüllter Eisenspeicher "überflüssig", SO LANGE (!!!) die tägliche Zufuhr ausreicht um das wett zu machen, was der Körper verbraucht. So lange also keine akuten Blutungen, Nährstoffmangel oder so etwas vorliegt, braucht es den Notstromaggregat gar nicht.
Dennoch lege ich bei "meinen" Schwangeren auch Wert auf den Ferritinwert, einfach weil ich weiß, wie schwer sich die meisten Schwangeren mit einer entsprechenden Ernährung tun. Ist er zu Beginn schon suboptimal, dränge ich eben nachhaltig auf Ernährung und Substitution. Ist er gut kontrolliere ich den Abfall (der bis zu einem gewissen Grad physiologisch ist) und werde drängelnder wenn der Abfall mir sagt, dass der Speicher jetzt nicht mehr reicht, um den Bedarf zu decken. Damit können dann die meisten Schwangeren leben und achten auf all die kleinen Dinge (die Du ja nun auch gerade beachtest) und wenn nötig substituieren sie eben.
Selbst wenn Du also jetzt schwanger werden würdest, wäre das definitiv kein Drama, Du müsstest eben einkalkulieren, dass Dein Bedarf durch die SS erhöht ist, dass Dein Bedarf ab Mitte der SS sogar richtig erhöht ist (wenn das Kind seine eigenen Reserven anlegt und das kindliche Blutvolumen exorbitant zunimmt) und dass Dein Körper keine vollen Speicher hat, aus denen er sich bedienen kann. Die Konsequenz wäre, dass Du anfänglich moderat substituierst und ab Mitte der SS u.U. mehr (als nicht mehr nur Kräuterblut sondern auch noch Tabletten oder etwas äquivalentes).

Und dann folgt eine Liste mit Präparaten, mit denen ich die Regeneration des Blutes unterstützen kann. - Ich hab sie jetzt gefragt, was das im Klartext heißt: darf ich nun oder darf ich lieber nicht? Ich hoffe, sie geht bald wieder online und hat Zeit, mir zu antworten. Dann bin ich schlauer.

Die Blutwerte hat zunächst die Gyn kontrolliert, nimmt es damit aber nicht so ernst. Hab die Werte jetzt im Detail vor mir liegen und verstehe nicht so ganz, warum sie so entspannt war. Ganz vieles ist noch unterhalb der Untergrenze. Zwar nur noch knapp drunter, aber eben unterhalb des unteren Randes. Mir wär ja was Mittleres sympathischer. - Für diese Fragen sind jetzt wieder meine Hebammen zuständig. (Die vor Ort und die Freundin in der Ferne.)
Es könnte auch der Hausarzt kontrollieren. Aber ich fühle mich grad bei den Hebammen so gut aufgehoben, dass ich meinem Hausarzt jetzt nicht die ganze Geschichte erklären möchte. Er hat bislang nicht mal mitgekriegt, dass ich schwanger war. Und so bleibe ich bei den Hebammen in Kontrolle. (Außerdem ist es auch schön, auf diese Weise weiterhin regelmäßige Treffen mit der Vor-Ort-Hebamme zu haben. Die mag ich nämlich sehr gern und hatte mich so gefreut, dass ich sie nun wieder bis Ende Mai regelmäßig zu den Vor- und Nachsorgen sehe. - Vielleicht haben wir ja Glück und die aktuellen Nachsorgen gehen halbwegs bald in die nächsten Vorsorgen über... ;-) )

Liebe Grüße,
Katharina
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