Meine Kinder und NER

Geschrieben von Madeleine am 9. März 2008, 15:37
Als Antwort auf: Re: Liebe Claudia geschrieben von Claudia

Liebe Claudia,

ich werde mal schauen, ob die regionalgruppe in Hamburg noch aktiv ist. Leider ist Hamburg noch ein ganzes Stück von uns entfernt. Ich hatte so eine leise Hoffnung, dass in Mecklenburg schon eine Gruppe aktiv ist, aber ich scheine hier wohl allein zu sein. Na mal schauen.


> Ich habe jetzt eine neugierige Frage - du musst sie nicht beantworten: Du
> hast gesagt, deine Kinder sind erwachsen. Sind sie neugierig auf die NER?
> Können sie etwas damit anfangen? Oder behaltet ihr eure Lebensweise und
> eure Zyklusblätter für euch?
> Mich würde interessieren, ob man diese Neugier auf den Körper an die
> eigenen Kinder weitergeben kann. Im Teenager-Alter sind ja alle Leute
> intelligenter und besser als die eigenen Eltern, also wird alles, was von
> den Eltern kommt, abgelehnt. Gibt es einen Möglichkeit, das doch irgendwie
> weiterzugeben und an den Nachwuchs "heranzukommen"?

Das ist ja eine ganz interessante Frage, die Du mir da stellst. Meinen ältesten Sohn Michael (24) und seine Freundin wird NER momanten nicht so interessieren, da ihr Baby im Juni geboren wird. Aber vielleicht danach. Leider wohnt er inzwischen in Frankfurt/M. und wir sehen uns sehr selten. Da sind so persönliche Gespräche eher wenig möglich. Meine Tochter Christin (23) hat schon lange einen Freund, verhütet aber leider mit der Pille. Ich bin mit ihr im Gespräch, aber sie ist noch skeptisch und auch sehr "arzthörig". Aber sie ist schon neugierig und interessiert sich vor allem für meine Kurven (sie wünscht sich so sehr ein Geschwisterkind) und ist da auch immer auf dem neuesten Stand, d.h. sie hibbelt immer mit. Julia, die Jüngste (17) wohnt als einzige noch bei uns. Sie hat noch nie einen Freund gehabt, ist aber sehr offen für solche Fragen. Sie hat sehr regelmäßige Zyklen und ich glaube, der richtige Zeitpunkt wird kommen, wenn sie das erste Mal verliebt ist und sich für Verhütung interessiert. Sie weiß schon sehr viel über NER. Ich bin ja nun auch sehr spät und erst durch dieses Forum und meinen Kinderwunsch so richtig an NER herangeführt worden (und stehe ja auch noch ganz am Anfang). Ich kannte vorher NFP, aber es unterscheidet sich ja doch um einiges. Aber ich möchte meine Kinder gern von Anfang an damit vertraut machen und sie dürfen für sich entscheiden, ob sie die Chance nutzen wollen oder nicht. Aber ich würde ihnen schon gern mein bisheriges Wissen und meine Erfahrungen mit auf den Weg geben. Aber Kinder haben, wie Du schon schreibst, oft auch ihre eigenen Vorstellungen. Was Freundinnen sagen, ist erst mal wichtiger. So ist es bei uns z. Bsp. mit der Ernährung. Ich habe meine Familie all die Jahre möglichst biologisch bekocht, ernähre mich selbst vegetarisch, backe Brot selbst usw. Ich dachte, ich kann da eine gute Basis für das spätere Leben schaffen. Als meine beiden Großen auszogen, war in den ersten Jahren so viel Fastfood angesagt,dass ich schon gedacht habe, alles wäre umsonst gewesen. Erst in der letzten Zeit fangen sie wieder an sich zu erinnnern, dass es ihnen mit bewußter Ernährung besser geht (beide haben Asthma und Neurodermitis)und stellen jetzt um. War also doch nicht so umsonst. Und so glaube ich wird es mit vielen anderen Dingen auch sein. Sie brauchen manchmal ihre selbst gemachten Erfahrungen.

Viel Aufklärungsarbeit ist aber in den Frauenarztpraxen nötig. Dort tauchen ja die jungen Mädchen auf und werden so ungenügend beraten. Ich habe ja geschrieben, dass meine FÄ mit meinen Zyklusblättern kaum was anfangen konnte. Da ist noch so viel Potential. Und ich erlebe das täglich in meiner Beratungsarbeit. Die jungen Mädchen sprechen oft mit den eigenen Eltern nicht über ihre Probleme und schon garnicht über Verhütung und Sexualität. Für solche Gespräche ist oft keine Zeit mehr.

Na, nun habe ich mich etwas umfangreicher "ausgelassen", aber so ist es bei uns.

Sei ganz lieb gegrüßt von Madeleine.
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