Re: Re: Re: Re: Neues Spermiogramm

Geschrieben von Felice am 30. September 2011, 14:01
Als Antwort auf: Re: Re: Re: Neues Spermiogramm geschrieben von Maudi

Liebe Maudi,

ich verstehe Dich sehr gut. Mir ging es lange Zeit ähnlich. Ich war sehr unzufrieden mit meinem Job, wollte unbedingt, dass sich etwas ändert - andererseits versuchte ich ja, schwanger zu werden.
Nachdem sich bei uns aber über längere Zeit nichts angekündigt hat, dachte ich: Wer weiß, ob das überhaupt noch was wird? Vielleicht werde ich einfach nicht schwanger, und dann quäle ich mich ganz umsonst täglich durch diesen Job. Es wurde auch immer unerträglicher, und ich hab angefangen, mich umzuschauen. Schließlich hab ich mich für ein Aufbaustudium entschieden, bin sogar unter die 10 Auserwählten gekommen, die eine Zusage erhalten haben - und ja, tatsächlich, genau dann bin ich schwanger geworden! :-D
Ich finde es immer noch unglaublich, in dem Moment hat es mich natürlich total umgehauen. Ich hab angefangen zu heulen, hab meinen Mann angerufen und ins Telefon geflennt: "Die haben mich genommen!"

Mittlerweile freue ich mich total drauf, auch wenn ich immer noch ein wenig Bammel habe: Am Montag geht es los, ich bin jetzt Anfang des 6. Monats, mein Bäuchlein identifizieren nur noch einige Männer nicht als Babybauch, Frauen sind da schlauer. Tja, mal sehen, wie die Reaktionen sein werden. Aber mei: So ist das Leben! :-) Und wenn ich die Story erzähle, höre ich immer wieder, dass die Leute sagen: Ja, das ist doch meistens so: Wenn es kommt, dann kommt es dicke. Nicht nur das Unglück, sondern auch das Glück! - Und dann erzählen sie immer irgendeine Geschichte von Bekannten oder Freunden, bei denen der Babywunsch auch dann in Erfüllung gegangen ist, als sie nicht damit gerechnet haben (neuer Job, neue Eigentumswohnung etc.)

In diesem Sinne ist es vielleicht sogar hilfreich, wenn Du Dir einen neuen Job suchst ;-) Jedenfalls wird es Deiner Stimmung und Deiner Motivation guttun - und das ist doch viel wert!
Und irgendwie ist es doch auch schön, dass das Leben einen immer noch überraschen kann - auch wenn bei uns schon so viel durchgeplant ist.

Ich kann auch gut verstehen, dass Du Dich nicht "aushalten" lassen willst. Man möchte natürlich unabhängig sein und bleiben. Ich hab diese Unabhängigkeit aufgegeben, als ich mich für das Studium entschieden hab. Wir haben aber ganz offen darüber gesprochen, ich hab ganz klar gesagt: Ich gehe diesen Weg nur, wenn ich Deine die volle Unterstützung bekomme. Sätze wie "ich zahl ja immer alles" will ich nicht hören. Hinterher ein schlechtes Gewissen machen, das gilt nicht. Es ist ja schließlich eine Investition in die Zukunft, die sich nachher auszahlen wird. Es ist eine Abmachung, und die ziehen wir durch. Zum Glück hat mich mein Mann sehr darin bestärkt, diesen Weg zu gehen, auch mit Kind. Er hat schließlich auch was davon, wenn ich einen erfüllten Beruf habe. Es ist ja nicht so, dass der Partner den Frust, die Unlust und den Ärger, den man auf der Arbeit hat und mit nach Hause bringt, nicht mitbekommt.

Es ist natürlich ganz allein Deine und Eure Entscheidung. Ich wollte Dir auch nur mal erzählen, wie es bei mir war und dass ich Deine Überlegungen gut verstehe. Ich kann Dir jedenfalls aus meiner Situation heraus sagen: Ich bereue es nicht, dass ich meinen Job aufgegeben habe.

Wünsche Dir alles Gute und sende viele sonnige Altweibersommer-Grüße!
Felice
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