Antwort von Wilfried

Geschrieben von Claudia am 10. Juni 2011, 09:50
Als Antwort auf: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Himbeerblättertee geschrieben von Lilia12

Liebe Lilia!

Wilfried hat mir heute geantwortet. Er hat sich den gesamten Thread durchgelesen. Da er diese Sachen viel besser erklären kann, zitiere ich ihn hier:

Mönchspfeffertinktur "eindampfen" und dann in Wasser auflösen
funktioniert leider nicht. Es verdampft zwar kein Wirkstoff mit dem
Alkohol, aber die alkohollöslichen Wirkstoffe lösen sich natürlich
dann nicht in Wasser (sonst hätte man ja gleich einen wässrigen
Extrakt herstellen können). Theoretisch könnte man natürlich
eindampfen und dann das übrigbleibende Trockenextrakt verwenden. Bei
der Tablettenherstellung wird ja auch nichts anderes gemacht. Hier
sehe ich aber wieder eine technisches Problem: Industriell wird das
unter Vakuum gemacht, wodurch auch niedrigere Temperaturen zum
Entfernen des Lösungsmittels ("Eindampfen") ausreichen. Arbeitet man
bei Normaldruck, braucht man 100 °C, da ja auch das Wasser weg muss
(sonst hat man nur einen "Gatsch"), und ich befürchte, dass die
Wirkstoffe diese Temperatur nicht aushalten. Genaue Angaben kann ich
dazu nicht machen, da ja leider nicht genau bekannt ist, welche
Inhaltsstoffe von Mönchspfeffer die Wirkstoffe sind. Bleibt also nur
die Variante "unterdosierte Mönchspfeffer-Tabletten in ausreichender
Dosierung einnehmen", aber das ist wieder finanziell unzumutbar.


Zur Alkoholeinnahme in der zweiten Zyklushälfte und somit möglicherweise
während der Frühschwangerschaft:

Da nistet sich das Kind ja gerade erst ein und die Verbindung mit dem
mütterlichen Kreislauf wird erst hergestellt (der dann erst
die "Versorgung" des Kindes mit Alkohol ermöglicht). Außerdem ist die
absolute Alkoholmenge doch eher gering. Und sobald man weiß, dass man
schwanger ist, hört man ohnehin mit Mönchspfeffer auf.


Zu Alkohol und Metformin:

Das ist schon gefinkelter. Da bei einer akuten Alkoholintoxikation (!)
das Risiko einer Laktatazidose (gefährliche Stoffwechselstörung, die durch
Anreicherung von Metformin verursacht werden kann) erhöht ist, wird
sicherheitshalber empfohlen, unter Metformin-Therapie Alkohol einschließlich
alkoholhaltiger Arzneimittel zu vermeiden. Nun führt die Einnahme von
Mönchspfeffer-Tinktur sicher zu keiner Alkoholintoxikation.
Andererseits berichtet Lilia, dass sie mit der Kombination
Metformin/Alkohol schon schlechte Erfahrungen gemacht hat (welche?).
Deine Empfehlung, einen Abstand zwischen Metformin und
Mönchspfeffer-Tinktur einzuhalten, kann ich leider nicht
unterstützen. "Zeitlicher Abstand" hilft nur bei Wechselwirkungen,
die bei der Resorption (Aufnahme) eines Arzneimittels passieren, was
aber in unserem Fall nicht so ist. (Das versuche ich auch immer
meinen Krankenpflegeschülerinnen und -schülern zu erklären.)


Insgesamt für dich:

Bei dem geschilderten Fall würde ich mir von Mönchspfeffer keine
dramatischen Erfolge versprechen und daher auch die genannten "Würg-arounds"
nicht empfehlen. Sehr interessant scheinen mir jedoch die Erfahrungen von
ellie zu sein. Ich weiß zwar nichts über "ovarian drilling", aber es
klingt vernünftig. Gar nicht vernünftig scheint mir jedoch, wenn
Lilia "noch ein paar Clomiphen-Zyklen" versucht.


So weit Wilfrieds Gedanken zu deiner Situation und deinen Fragen.

Liebe Grüße,
Claudia
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