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Verhütungsmittel
Oft wird nach einer kurzen Untersuchung die Pille verschrieben oder die
Spirale gelegt. Die Information über das Produkt kommt dabei meist zu kurz.
Wir wollen hier eine
Übersicht über gängige Verhütungsmittel, deren Wirkung und
die - möglichen - Nebenwirkungen geben.
Die Vermeidung einer Schwangerschaft kann auf mehrere Arten stattfinden:
durch Zeitwahl (beispielsweise Natürliche Empfängnisregelung,
Einsteigerinformationen dafür gibt es hier,
durch Barrieremethoden (chemisch, mechanisch), Ovulationshemmer,
frühabtreibende Wirkung (Nidationshemmung) oder eine Kombination.
Kondom:
Eine dünne Latex-Haut wird vor dem Verkehr über den Penis gerollt. Die
Samenzellen sollen in dieser Haut verbleiben und durch diese mechanische
Barriere daran gehindert werden, die Eizelle zu erreichen. Nach dem
Verkehr wird das Kondom im Restmüll entsorgt.
Vorteil: Keinerlei Eingriff in den Körper, weder des Mannes noch der
Frau.
Nachteil:
--> Bei jedem Verkehr fällt Müll an.
--> Es kann unangenehm empfunden werden, dass kein direkter Körperkontakt
stattfindet - weniger körperlich als psychisch. Man spürt den Partner
(an dieser Stelle) nicht direkt. Langfristig kann das die Partnerschaft
belasten.
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Spirale:
In die Gebärmutter wird von der Gynäkologin ein T-förmiges Stück implantiert.
Die befruchtete Eizelle kann sich dadurch nicht einnisten. WARUM NICHT?
VERÄNDERT SIE DEN SCHLEIM?
Vorteil:
--> Man ist "jederzeit bereit" und muss an keine Verhütungsmaßnahmen denken.
Nachteil:
--> Die abtreibende Wirkung muss einem bewusst sein.
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Kupferspirale:
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Hormonspirale:
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Pille:
Täglich wird von der Frau eine Tablette eingenommen. Je nach Präparat enthält
diese Tablette Östrogene und/oder Gestagene - bei manchen Präparaten abhängig
vom Abstand zur vorigen Blutung. Nach Absetzen der Pille tritt eine
Abbruchblutung auf. Der Körper selbst wird damit aufs Abstellgleis
geschoben, das natürliche Zyklusgeschehen - inklusive Ovulation - wird
unterdrückt.
Allerdings gelingt das nicht immer. Unter der Pille kommt es immer wieder
zu Durchbruchsovulationen - in bis zu 7% der Zyklen. Dadurch kann es
in diesen Zyklen wiederum zu einer Befruchtung (Schwangerschaft) kommen.
Somit muss die Pille zusätzlich "vorsorgen": Der Zervixschleim wird
verdickt (je dünnflüssiger, desto fruchtbarer). Als Hauptursache
für die hohe Sicherheit (bisher 7% Versagerquote, der Pearl-Index wird
oft mit 0,2 angegeben!) gilt allerdings die nidationshemmende Wirkung: Eine
bereits befruchtete Eizelle - also das Kind - wird daran gehindert, sich
weiter entwickeln zu können, einerseits durch Beeinflussung der Eileiter
(das Kleine wird nicht weitertransportiert und kann nicht ernährt werden),
andererseits durch bewusst mangelhaft erfolgten Aufbau der
Gebärmutterschleimhaut (wodurch sich das neue Leben nicht einnisten kann
und folglich stirbt).
Die Pille kann also keineswegs als reines Verhütungsmittel gesehen
werden, sondern es sollte einem auch die frühabtreibende Wirkung
bewusst sein.
Vorteil:
Man ist "allzeit bereit", eine Tablette täglich genügt.
Nachteil:
-->
Mit der Pille nimmt die Frau Östrogene zu sich. Diese Östrogene werden vom
Körper nicht vollständig abgebaut, sondern werden - zumindest zum Teil - wieder
ausgeschieden. Sie landen im Grundwasser und kommen von dort in unsere
Nahrungskette: in den Salat, Gurken, Gemüse, Fisch, ... Männer nehmen
auf diese Art Östrogene zu sich, die in ihrem Körper in dieser Art und Menge
nicht "eingeplant" sind. Das führt zu Unfruchtbarkeit bei Männern -
und
zwar nicht nur denjenigen, die mit Pillenschluckerinnen in Beziehung stehen,
sondern klarerweise bei allen. Die Spermienqualität hat sich in den letzten
Jahrzehnten aus diesem Grund drastisch vermindert - die WHO hat die
Normwerte für ein gesundes Spermiogramm weit nach unten korrigiert.
-->
Die Pille ist ein Vitaminräuber und Magnesiumräuber.
-->
Nach Absetzen der Pille kommt es häufiger zu Fehlgeburten als sonst.
Das
kann auf den Vitaminmangel zurückgeführt werden. Bei Kinderwunsch sollte
nach Absetzen der Pille ein Jahr hindurch eine Schwangerschaft vermieden
werden und in dieser Zeit der Körper mit zusätzlichen Vitaminen, Magnesium
und Folsäure versorgt werden.
-->
Nach dem Absetzen der Pille findet der Körper oft monatelang nicht zurück
ins Zyklusgeschehen. Bei manchen Frauen geht das recht flott, andere
haben
allerdings mitunter auch ein halbes Jahr oder Jahr keine Regelblutung. Der
Zyklus kommt einfach nicht in Gang. Der Körper hat verlernt, selbständig
zu arbeiten.
Hier wäre es kontraproduktiv, den Körper mit weiteren Hormonen dazu
bringen zu wollen. Das Einzige, das man mit Hormonen erreichen kann, ist,
dass eine Abbruchblutung stattfindet. Der Körper muss sich aber erinnern
oder lernen, wie ein Zyklus ablaufen soll. Es bringt nichts, ein
Kind vier Mal über den Zaun zu heben und dann zu erwarten, dass es beim
fünften Mal nun perfekt drüberklettern kann. Das ist etwas, das
gelernt werden muss. Man kann den Körper dabei unterstützen:
Mönchspfeffer wirkt
zyklusregulierend.
-->
Die Einnahme der Pille bewirkt ein erhöhtes Thromboserisiko.
-->
Die Pille verändert 42 Labor-Parameter, unter anderem Gerinnungsfaktoren,
Zink, Magnesium und kann auch zu erhöhtem Blutdruck führen.
-->
Das Risiko für einen Schlaganfall erhöht sich auf das knapp Siebenfache.
In Kombination mit Nikotin erhöht sich das Risiko für einen Schlaganfall
auf das 22fache.
-->
Mit der Pille ist das Risiko für Geschlechtskrankheiten und geschlechtlich
übertragbare Krankheiten erhöht - Grund
ist die Veränderung des Scheidenmilieus, wodurch die Scheide anfälliger
für Infektionen wird.
-->
Die Pille verursacht ein erhöhtes Brustkrebsrisiko, vor allem bei
jungen Frauen vor der ersten Schwangerschaft.
-->
Falls die Pille im Alter von 18-21 Jahren genommen wird, stagniert die
Knochendichte, die ja eigentlich noch weitere zehn Jahre hindurch
zunehmen sollte (bevor sie dann wiederum abnimmt). Eine zu geringe
Knochendichte zeigt sich später in Form von Osteoporose.
-->
Je nach Präparat kann es zu Gewichtszunahme kommen, Übelkeit, Depressionen.
--> Es gibt nicht "die" (ultimativ richtige) Pille. Wenn sich bei einer
Frau Nebenwirkungen zeigen, wird das Präparat gewechselt. Bei vielen
Frauen entsteht nach mehrfachem Wechsel der Eindruck, ein Leben als
Versuchskaninchen zu fristen.
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Mirena:
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"Pille danach":
Nach ungeschütztem Verkehr soll möglichst bald eine Tablette eingenommen
werden. Es handelt sich dabei um Gestagen-Präparate. Falls die Ovulation noch
nicht erfolgt ist und der Körper sich somit in der Östrogenphase befindet, soll
der Körper "verwirrt" werden: Durch das plötzliche Auftreten von Progesteron
wird die Ovulation unterdrückt oder zumindest verschoben.
Falls die Ovulation bereits erfolgt ist oder kurz bevorsteht, ist die
Wirkungsweise unklar: Trotz des nidationshemmenden Inhaltsstoffes behaupten
manche Leute, dass die "Pille danach" nicht nidationshemmend wäre. Im
Beipacktext eines in Österreich zugelassenen Produkts ist "wahrscheinlich
nidationshemmend" angeführt.
Nachteil:
--> Es muss einem bewusst sein, dass man eine Frühabtreibung in Kauf nimmt und
ein bereits entstandendenes Kind vernichtet.
--> Die nächste Blutung kann früher oder später einsetzen, der Körper ist
durch die meist nicht zyklusgerechte Einnahme von Progesteron - zu Recht -
verwirrt und muss erst wieder ins normale Zyklusgeschehen zurückfinden.
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Hormonpflaster:
Ein Pflaster wird an einer unauffälligen Stelle des Körpers platziert und
gibt über einen Zeitraum von einer Woche Hormone an den Körper ab. Nach dieser
Zeitspanne wird das Pflaster gewechselt.
Da die Hormone nicht oral aufgenommen werden, ist die Wirksamkeit dieser
Verhütungsmaßnahme durch Magen-Darm-Problemen (Übelkeit, Durchfall) nicht
beeinträchtigt.
Ansonsten entspricht die Wirkungsweise der Pille mit allen Vor- und Nachteilen.
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Nuva-Vaginalring:
Vaginal werden drei Wochen hindurch Hormone an den Körper abgegeben. Vor der
Blutung wird der Ring entfernt.
Da die Hormone nicht oral aufgenommen werden, ist die Wirksamkeit dieser
Verhütungsmaßnahme durch Magen-Darm-Problemen (Übelkeit, Durchfall) nicht
beeinträchtigt.
Ansonsten entspricht die Wirkungsweise der Pille mit allen Vor- und Nachteilen.
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Hormonimplantat:
Ein Stäbchen wird unter die Haut geschoben und gibt dort Hormone ab.
Da die Hormone nicht oral aufgenommen werden, ist die Wirksamkeit dieser
Verhütungsmaßnahme durch Magen-Darm-Problemen (Übelkeit, Durchfall) nicht
beeinträchtigt.
Ansonsten entspricht die Wirkungsweise der Pille mit allen Vor- und Nachteilen.
Im Vergleich zur Pille ist allerdings der Anteil der Nidationshemmung größer.
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Drei-Monats-Spritze:
Gestagen wird hoch dosiert intramuskulär gespritzt und vom Körper langsam
aufgenommen.
Da die Hormone nicht oral aufgenommen werden, ist die Wirksamkeit dieser
Verhütungsmaßnahme durch Magen-Darm-Problemen (Übelkeit, Durchfall) nicht
beeinträchtigt.
Vorteile: siehe Pille.
--> Oft kommt es während der Drei-Monats-Spritze zu keiner Blutung. Oft
jedoch auch ... siehe Nachteile.
Nachteile: siehe Pille.
--> Oft kommt es zu Zwischenblutungen, sodass die versprochene Freude über
"keine Blutung" nicht eintritt.
--> Wenn man das Präparat nicht verträgt, kann man es nicht schnell absetzen -
der Körper braucht seine Zeit, um die Gestagene aufzuarbeiten, nämlich die
prognostizierten drei Monate!
--> Es kann zu einer Beeinträchtigung von Haaren und Haut kommen, auch
zu Gewichtszunahme.
--> Im Vergleich zur Pille ist der Anteil der Nidationshemmung größer.