123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 1234567890 Verhütungsmittel Oft wird nach einer kurzen Untersuchung die Pille verschrieben oder die Spirale gelegt. Die Information über das Produkt kommt dabei meist zu kurz. Wir wollen hier eine Übersicht über gängige Verhütungsmittel, deren Wirkung und die - möglichen - Nebenwirkungen geben. Die Vermeidung einer Schwangerschaft kann auf mehrere Arten stattfinden: durch Zeitwahl (beispielsweise Natürliche Empfängnisregelung, Einsteigerinformationen dafür gibt es hier, durch Barrieremethoden (chemisch, mechanisch), Ovulationshemmer, frühabtreibende Wirkung (Nidationshemmung) oder eine Kombination. Kondom: Eine dünne Latex-Haut wird vor dem Verkehr über den Penis gerollt. Die Samenzellen sollen in dieser Haut verbleiben und durch diese mechanische Barriere daran gehindert werden, die Eizelle zu erreichen. Nach dem Verkehr wird das Kondom im Restmüll entsorgt. Vorteil: Keinerlei Eingriff in den Körper, weder des Mannes noch der Frau. Nachteil: --> Bei jedem Verkehr fällt Müll an. --> Es kann unangenehm empfunden werden, dass kein direkter Körperkontakt stattfindet - weniger körperlich als psychisch. Man spürt den Partner (an dieser Stelle) nicht direkt. Langfristig kann das die Partnerschaft belasten. 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 1234567890 Spirale: In die Gebärmutter wird von der Gynäkologin ein T-förmiges Stück implantiert. Die befruchtete Eizelle kann sich dadurch nicht einnisten. WARUM NICHT? VERÄNDERT SIE DEN SCHLEIM? Vorteil: --> Man ist "jederzeit bereit" und muss an keine Verhütungsmaßnahmen denken. Nachteil: --> Die abtreibende Wirkung muss einem bewusst sein. 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 1234567890 Kupferspirale: 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 1234567890 Hormonspirale: 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 1234567890 Pille: Täglich wird von der Frau eine Tablette eingenommen. Je nach Präparat enthält diese Tablette Östrogene und/oder Gestagene - bei manchen Präparaten abhängig vom Abstand zur vorigen Blutung. Nach Absetzen der Pille tritt eine Abbruchblutung auf. Der Körper selbst wird damit aufs Abstellgleis geschoben, das natürliche Zyklusgeschehen - inklusive Ovulation - wird unterdrückt.
Allerdings gelingt das nicht immer. Unter der Pille kommt es immer wieder zu Durchbruchsovulationen - in bis zu 7% der Zyklen. Dadurch kann es in diesen Zyklen wiederum zu einer Befruchtung (Schwangerschaft) kommen. Somit muss die Pille zusätzlich "vorsorgen": Der Zervixschleim wird verdickt (je dünnflüssiger, desto fruchtbarer). Als Hauptursache für die hohe Sicherheit (bisher 7% Versagerquote, der Pearl-Index wird oft mit 0,2 angegeben!) gilt allerdings die nidationshemmende Wirkung: Eine bereits befruchtete Eizelle - also das Kind - wird daran gehindert, sich weiter entwickeln zu können, einerseits durch Beeinflussung der Eileiter (das Kleine wird nicht weitertransportiert und kann nicht ernährt werden), andererseits durch bewusst mangelhaft erfolgten Aufbau der Gebärmutterschleimhaut (wodurch sich das neue Leben nicht einnisten kann und folglich stirbt).
Die Pille kann also keineswegs als reines Verhütungsmittel gesehen werden, sondern es sollte einem auch die frühabtreibende Wirkung bewusst sein. Vorteil: Man ist "allzeit bereit", eine Tablette täglich genügt. Nachteil: --> Mit der Pille nimmt die Frau Östrogene zu sich. Diese Östrogene werden vom Körper nicht vollständig abgebaut, sondern werden - zumindest zum Teil - wieder ausgeschieden. Sie landen im Grundwasser und kommen von dort in unsere Nahrungskette: in den Salat, Gurken, Gemüse, Fisch, ... Männer nehmen auf diese Art Östrogene zu sich, die in ihrem Körper in dieser Art und Menge nicht "eingeplant" sind. Das führt zu Unfruchtbarkeit bei Männern - und zwar nicht nur denjenigen, die mit Pillenschluckerinnen in Beziehung stehen, sondern klarerweise bei allen. Die Spermienqualität hat sich in den letzten Jahrzehnten aus diesem Grund drastisch vermindert - die WHO hat die Normwerte für ein gesundes Spermiogramm weit nach unten korrigiert. --> Die Pille ist ein Vitaminräuber und Magnesiumräuber. --> Nach Absetzen der Pille kommt es häufiger zu Fehlgeburten als sonst. Das kann auf den Vitaminmangel zurückgeführt werden. Bei Kinderwunsch sollte nach Absetzen der Pille ein Jahr hindurch eine Schwangerschaft vermieden werden und in dieser Zeit der Körper mit zusätzlichen Vitaminen, Magnesium und Folsäure versorgt werden. --> Nach dem Absetzen der Pille findet der Körper oft monatelang nicht zurück ins Zyklusgeschehen. Bei manchen Frauen geht das recht flott, andere haben allerdings mitunter auch ein halbes Jahr oder Jahr keine Regelblutung. Der Zyklus kommt einfach nicht in Gang. Der Körper hat verlernt, selbständig zu arbeiten.
Hier wäre es kontraproduktiv, den Körper mit weiteren Hormonen dazu bringen zu wollen. Das Einzige, das man mit Hormonen erreichen kann, ist, dass eine Abbruchblutung stattfindet. Der Körper muss sich aber erinnern oder lernen, wie ein Zyklus ablaufen soll. Es bringt nichts, ein Kind vier Mal über den Zaun zu heben und dann zu erwarten, dass es beim fünften Mal nun perfekt drüberklettern kann. Das ist etwas, das gelernt werden muss. Man kann den Körper dabei unterstützen: Mönchspfeffer wirkt zyklusregulierend. --> Die Einnahme der Pille bewirkt ein erhöhtes Thromboserisiko. --> Die Pille verändert 42 Labor-Parameter, unter anderem Gerinnungsfaktoren, Zink, Magnesium und kann auch zu erhöhtem Blutdruck führen. --> Das Risiko für einen Schlaganfall erhöht sich auf das knapp Siebenfache. In Kombination mit Nikotin erhöht sich das Risiko für einen Schlaganfall auf das 22fache. --> Mit der Pille ist das Risiko für Geschlechtskrankheiten und geschlechtlich übertragbare Krankheiten erhöht - Grund ist die Veränderung des Scheidenmilieus, wodurch die Scheide anfälliger für Infektionen wird. --> Die Pille verursacht ein erhöhtes Brustkrebsrisiko, vor allem bei jungen Frauen vor der ersten Schwangerschaft. --> Falls die Pille im Alter von 18-21 Jahren genommen wird, stagniert die Knochendichte, die ja eigentlich noch weitere zehn Jahre hindurch zunehmen sollte (bevor sie dann wiederum abnimmt). Eine zu geringe Knochendichte zeigt sich später in Form von Osteoporose. --> Je nach Präparat kann es zu Gewichtszunahme kommen, Übelkeit, Depressionen. --> Es gibt nicht "die" (ultimativ richtige) Pille. Wenn sich bei einer Frau Nebenwirkungen zeigen, wird das Präparat gewechselt. Bei vielen Frauen entsteht nach mehrfachem Wechsel der Eindruck, ein Leben als Versuchskaninchen zu fristen. 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 1234567890 Mirena: 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 1234567890 "Pille danach": Nach ungeschütztem Verkehr soll möglichst bald eine Tablette eingenommen werden. Es handelt sich dabei um Gestagen-Präparate. Falls die Ovulation noch nicht erfolgt ist und der Körper sich somit in der Östrogenphase befindet, soll der Körper "verwirrt" werden: Durch das plötzliche Auftreten von Progesteron wird die Ovulation unterdrückt oder zumindest verschoben. Falls die Ovulation bereits erfolgt ist oder kurz bevorsteht, ist die Wirkungsweise unklar: Trotz des nidationshemmenden Inhaltsstoffes behaupten manche Leute, dass die "Pille danach" nicht nidationshemmend wäre. Im Beipacktext eines in Österreich zugelassenen Produkts ist "wahrscheinlich nidationshemmend" angeführt. Nachteil: --> Es muss einem bewusst sein, dass man eine Frühabtreibung in Kauf nimmt und ein bereits entstandendenes Kind vernichtet. --> Die nächste Blutung kann früher oder später einsetzen, der Körper ist durch die meist nicht zyklusgerechte Einnahme von Progesteron - zu Recht - verwirrt und muss erst wieder ins normale Zyklusgeschehen zurückfinden. 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 1234567890 Hormonpflaster: Ein Pflaster wird an einer unauffälligen Stelle des Körpers platziert und gibt über einen Zeitraum von einer Woche Hormone an den Körper ab. Nach dieser Zeitspanne wird das Pflaster gewechselt. Da die Hormone nicht oral aufgenommen werden, ist die Wirksamkeit dieser Verhütungsmaßnahme durch Magen-Darm-Problemen (Übelkeit, Durchfall) nicht beeinträchtigt. Ansonsten entspricht die Wirkungsweise der Pille mit allen Vor- und Nachteilen. 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 1234567890 Nuva-Vaginalring: Vaginal werden drei Wochen hindurch Hormone an den Körper abgegeben. Vor der Blutung wird der Ring entfernt. Da die Hormone nicht oral aufgenommen werden, ist die Wirksamkeit dieser Verhütungsmaßnahme durch Magen-Darm-Problemen (Übelkeit, Durchfall) nicht beeinträchtigt. Ansonsten entspricht die Wirkungsweise der Pille mit allen Vor- und Nachteilen. 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 1234567890 Hormonimplantat: Ein Stäbchen wird unter die Haut geschoben und gibt dort Hormone ab. Da die Hormone nicht oral aufgenommen werden, ist die Wirksamkeit dieser Verhütungsmaßnahme durch Magen-Darm-Problemen (Übelkeit, Durchfall) nicht beeinträchtigt. Ansonsten entspricht die Wirkungsweise der Pille mit allen Vor- und Nachteilen. Im Vergleich zur Pille ist allerdings der Anteil der Nidationshemmung größer. 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 123456789 1234567890 Drei-Monats-Spritze: Gestagen wird hoch dosiert intramuskulär gespritzt und vom Körper langsam aufgenommen. Da die Hormone nicht oral aufgenommen werden, ist die Wirksamkeit dieser Verhütungsmaßnahme durch Magen-Darm-Problemen (Übelkeit, Durchfall) nicht beeinträchtigt. Vorteile: siehe Pille. --> Oft kommt es während der Drei-Monats-Spritze zu keiner Blutung. Oft jedoch auch ... siehe Nachteile. Nachteile: siehe Pille. --> Oft kommt es zu Zwischenblutungen, sodass die versprochene Freude über "keine Blutung" nicht eintritt. --> Wenn man das Präparat nicht verträgt, kann man es nicht schnell absetzen - der Körper braucht seine Zeit, um die Gestagene aufzuarbeiten, nämlich die prognostizierten drei Monate! --> Es kann zu einer Beeinträchtigung von Haaren und Haut kommen, auch zu Gewichtszunahme. --> Im Vergleich zur Pille ist der Anteil der Nidationshemmung größer.