Abnehmen a la Sash. Oder: Sport ist Mord
Geschrieben von Tamara am 13. Jänner 2012, 10:00

Ach ihr Mitschneckinnen, ich bin ja so froh, dass es im Schwimmbad keinen Gegenwind geben wird.

Heute habe ich mich aufgerafft. Nach ewigen Überlegungen, ob Sweater oder Jacke, die dann sogar ich selbst endlich als Ausrede identifiziert habe, bin ich endlich in die Schuhe geschlüpft. Und ach ja, es ist die Jacke geworden. Mit dem Handy in der Hand (als Uhr) bin ich also raus. Start war genau um 8:30 Uhr, also war das Rechnen mit den 7 Minuten wenigstens am Anfang nicht so schwierig. Ich habe mir eine Mischung zusammengestellt aus dem, was ich von Sash verstanden habe und was mir Momo erklärt hat: 7 Minuten normales Joggen, 7 Minuten Sprint-Joggen, 7 Minuten flottes Gehen/Walken. Und dann wieder von vorne beginnen. 50 Minuten. Naja, das war der Plan. Während des Laufens habe ich mich daran erinnert, dass Sash auch von 30 Minuten gesprochen hat und habe auf 30 Minuten umprogrammiert. Aber von vorne: 8:30 Uhr Start mit Joggingtempo. Die Sonne hat gerade übers erste Haus geblinzelt, oben war es ziemlich grau, aber da schaut man nicht hin. Die Beine kleben auf dem Boden, Mist, keinen guten Tag erwischt. Aber wenn ich jetzt umdrehe, muss ich morgen noch einmal anfangen. Keine Chance. Das wird durchgezogen. 8:33 Uhr: Wie lange dauern eigentlich 7 Minuten? Abbiegen in die Hauptstraße. Dann links in die Siedlung. Hier ist es schön ruhig. Links hinaus in die Felder. Gleichmäßiger Lärm links in den Büschen. ??? Und dazu klopft es ins Gesicht. Ah, ein Graupelschauer. Und die Sonne ist auch weg. Wie passend, dass gleich das flottere Tempo kommt. Das werde ich wohl dazu ausnützen, nach Hause zu kommen. 8:37 Uhr: Der Graupelschauer ist vorbei, keine Ausrede mehr, es wird schneller. Das ist dann wohl das Tempo, mit dem normale Jogger sich aufwärmen. Reden ist unmöglich. Beim normalen Joggen atme ich auf drei Schritte ein und auf drei Schritte aus. Jetzt entscheide ich mich für zwei Schritte einatmen, zwei Schritte ausatmen. Und möglichst flott rennen. Menschenskind, wie lange dauert eine einzige Minute? Die Felder sind ja idyllisch, und der Badeteich liegt schön in der Landschaft, aber wärs nicht günstiger gewesen, in einer frequentierten Gegend zu laufen, wo man mich findet, wenn ich zusammenbreche? Okay, ich werde einfach nicht zusammenbrechen. 8:40 Uhr. Halbzeit des Sprint-Tempos. Naja, fast. Ich überhole eine Frau mit Hund und rufe ihr ein fröhliches "Guten Morgen" zu. Woher habe ich eigentlich die Luft? Keine Ahnung. Ich ändere das Vokabel "Sprint-Tempo" auf "mit-hängender-Zunge". Endlich ist es 8:44 Uhr. Walking-Zeit!!!! Nach zwei Minuten gehen habe ich Seitenstechen. Mist. Da halte ich joggen und hängende Zunge durch, und beim Gehen bekomme ich Seitenstechen? Na toll. Wieso ist die Frau mit Hund schon wieder da? Achso, sie hat eine Abkürzung genommen. Zum Walken bin ich eindeutig zu unfähig - Seitenstechen bis zum Schluss. Endlich ist es 8:51 Uhr. Normales Joggen beginnt wieder, und Gegenwind beteiligt sich an meinem Sportprogramm. Ich erreiche wieder die Siedlung und damit auch einige Hunde und Jogger. Jedes Mal ein fröhliches "Guten Morgen!" in die Luft schmettern, anstrengend! Aber wer gibt schon zu, dass er überm Limit ist. Dumm gelaufen im wahrsten Sinn des Worte: Gleich ist es 9 Uhr, ich hätte nach dem Joggen noch 2 Minuten hängende Zunge (ehemals "Sprint"), dann hätte ich die 30 Minuten fertig, aber ich bin nicht einmal annähernd zu Hause. Die Runde war wirklich schlecht gewählt. 8:58 Uhr, die flotte Zeit beginnt wieder. Nach 2 Minuten hätte ich die Zeit erreicht. Soll ich aufhören? Aber dann bin ich da irgendwo in einer Seitenstraße, nach Hause muss ich ohnedies, also weiter!!! Und zwar flott! Ein Auto von rechts, okay, das nehme ich zum Anlass für einen flotten Sprint über die Straße. Irgendwie muss man sich ja motivieren, ein absurdes Tempo zu laufen. Der Autofahrer fragt sich wahrscheinlich, warum jemand der deutlich unter 80 ist, so langsam über die Straße kriecht. Endlich biege ich von der Hauptstraße in die Tami-Gasse ein, es ist 9:03 Uhr. Die letzten Meter gehe ich langsam dahin, grüße eine Nachbarin und falle um 9:06 Uhr erschöpft in mein Vorzimmer.
Okay, heute habe ichs geschafft. Aber Sash macht das jeden Tag?! Noch dazu freiwillig und fröhlich? Mein Respekt ist grenzenlos. Ich kann vor Staunen nur den Kopf schütteln.
Liebe Sash, irgendwie habe ich überlebt, aber ich bewundere dich ganz ehrlich, wenn du das wirklich regelmäßig machst!

Für nächste Woche habe ich mir das Schwimmbad vorgenommen. Mal sehen, ob ich es bis ins Wasser schaffe oder vorher vor Peinlichkeit versinke. Aber vielleicht kann man mit dem Badetuch ja den Bauch verstecken. :)

So, jetzt habe ich mich einigermaßen erholt, nun gehts ab unter die Dusche.
Und eigentlich wars doch nicht gar so schlimm. Ich überleg grad, ob ich nicht gleich morgen wieder ... Oder macht das süchtig??

Apflische Grüße von eurer Tami :)
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