Re: Die Stillzeit geht zuende
Geschrieben von
Henny am
20. Oktober 2012, 00:05
Als Antwort auf: Die Stillzeit geht zuende geschrieben von Felice
Liebe Felice,
deine mail hat mich sehr berührt, deshalb will ich dir ganz kurz schreiben, wie es mir mit dem Abstillen ergangen ist:
Ich hab meine drei Kinder alle ungefähr neun Monate lang gestillt, wobei wir jeweils mit 5 bis 6 Monaten mit Beikost angefangen haben. Dadurch, dass ich von Anfang an immer auch nebenbei noch abgepumpt habe, waren meine Kinder an die (Mutter-)milch aus der Flasche (vom Papa gegeben) gewöhnt. Das Abstillen ging zum einen durch Ersetzten der Brust durch die Flasche - die wir nach und nach mit Kuhmilch verdünnt haben -, zum anderen durch feste Nahrung. Die Kinder haben unterschiedlich darauf reagiert, aber letztlich alle drei das angenommen, was sie geboten bekamen. Unsere älteste war und ist immer noch heikel, was essen angeht, sie brauchte am längsten die flüssige Nahrung. Unser Mittlerer fand feste Nahrung von Anfang an toll, und ist bereitwillig umgestiegen. Und die jüngste isst ebenfalls sehr gern mit uns am Tisch, lässt sich aber ihre Morgen- und Abendflasche nicht nehmen. Ich denke die warme Milch gibt ihr ein Gefühl von Geborgenheit.
Was ich sagen will, ist: jedes Kind reagiert anders, eben nach seinen Bedürfnissen, aber jedes Kind kommt damit auch irgendwie klar. Ich kann keinen Unterschied zwischen der Liebe meiner drei Kinder zu mir feststellen, egal wie sehr oder wenig fixiert sie im ersten Lebensjahr auf meine Brust waren. Mama ist einfach wichtig, punkt! :-) Also, versuch dich zu entspannen, es wird bei Karl nicht anders sein.
Zum Thema Milchstau: die Brust ist erstaunlich anpassungsfähig. Bei unserer Jüngsten habe ich praktisch von heute auf morgen von drei auf null Stillmahlzeiten reduziert - weil es sich gerade so ergeben hat. Meine Brust hat 48 Stunden lang gespannt, danach war es vorbei. Und auch ich bin ein Typ der zu Brustentzündungen neigt. Beim Abstillen hatte ich nie eine.
Ich will dir - wie Becca und Momo - einfach Mut machen: vertrau auf dein Gefühl, tue was gut für dich ist, womit du dich wohl fühlst. Dann ist es letztlich auch gut für dein Kind.
Ganz liebe Grüße, und toi toi toi
Henny
Ihr Lieben,
>
> nun ist Karl schon 9 Monate alt und ich hatte mir vorgenommen, auf jeden
> Fall 11 Monate zu stillen, bis Anfang Dezember, vielleicht sogar 12 Monate
> - und heute habe ich mir eingestehen müssen, dass ich einfach nicht mehr
> kann. Ich bin körperlich total am Anschlag, schon seit längerem, die Nächte
> waren in den letzten beiden Monaten extrem hart, jetzt werden sie wieder
> besser, aber das Stillen scheint mich körperlich echt mitzunehmen.
> Erschöpfung und Stress schlagen bei mir schnell auf die Brüste und so kann
> es einfach nicht mehr weitergehen, so schwer es mir fällt, ich werde
> abstillen und zwar in anderthalb Wochen, wenn mein Mann paar Tage am Stück
> zu Hause ist.
> Es ist die richtige Entscheidung für mich, das spüre ich, und ich bin froh,
> dass sie nun gefällt ist, aber natürlich ist ganz viel Wehmut dabei, es ist
> ein Loslassen und Gehenlassen und auch ein
> Sich-eingestehen-dass-die-persönliche-Grenze-erreicht-ist. Ich habe Angst,
> Karl zu verlieren, meine Beziehung zu ihm zu zerstören und all so was. Das
> stimmt wahrscheinlich - und hoffentlich - gar nicht, denn ich bin ja nicht
> nur die Milch-Lieferantin, schon lange nicht mehr nur das, ich bin ja viel
> mehr für ihn und er wird mich noch liebhaben, auch wenn er nicht mehr von
> mir Milch kriegt. Schluck. Hab heute schon geheult wie ein Baby, es ist
> einfach ein Trennungsschmerz. Puh. So, das mal vorweg.
>
> Jetzt wollte ich mal die Erfahrenen unter euch um ein paar Ratschläge
> bitten. Ich bin sehr unsicher, was das Abstillen angeht. Momentan stelle
> ich es mir so vor, dass ich Karl am Morgen nochmal stille und dann einen
> kräftigen frisch aufgebrühten Salbei-Tee trinke (oder zwei?) und dann
> mittags und abends nochmal. Und die nächsten zwei oder drei Tage auch noch.
> Sollten die Brüste zu voll werden, dann etwas Milch ausstreichen, bis sie
> nicht mehr ganz so prall sind. Auf Abstillpillen würde ich gerne wenn
> möglich verzichten, die hab ich mal nehmen müssen, als ich einen
> hartnäckigen Milchstau hatte und puh, die Nebenwirkungen sind total heftig.
> Also gerne ohne.
> Zu Karl: Er isst bei jeder Mahlzeit mit, mal mehr mal weniger, je nachdem
> was es gibt. Er trinkt noch 6 Mal am Tag, allerdings bereits merklich
> weniger als noch vor zwei Wochen oder gar einem Monat, meine Brüste sind
> bereits viel kleiner geworden.
> Ich würde Karl in den nächsten anderthalb Wochen abends bissle aus der
> Tasse Folgemilch trinken lassen, damit er sich an den Geschmack gewöhnt,
> evtl. auch mal etwas aus der Flasche anbieten, damit er das kennt. - Ja,
> und dann hoffen und beten, dass es gut klappt.
> Die Brust ist für Karl nicht mehr so wichtig, er nimmt sie gerne zum
> Einschlafen, ansonsten verlangt er kaum aktiv danach. Wenn ich ihn dann
> frage, ob er denn nicht an die Brust möchte, es sei ja schon Zeit, und sie
> ihm anbiete, dann nimmt er sie gerne, nach dem Mittag oder Abendessen will
> er sie aber zum Beispiel gar nicht, da verweigert er, da wartet er dann ab,
> bis er richtig müde ist und nimmt sie dann, eben zum Einschlafen. - Ich
> hoffe also sehr, dass er das Abstillen gut wegsteckt und auch eine warme
> Milch in der Flasche in Papas kuscheligem Arm zum Einschlafen akzeptiert.
>
> Das mal so zu unserer Situation. Eine konkrete Frage habe ich nicht, ich
> würde mich nur einfach gerne mit Euch austauschen, und vielleicht habt ihr
> ja noch den einen oder anderen Tipp für mich, was das Abstillen angeht oder
> eine Ermutigung :-/. Oder doch: Wie ist das mit der Ersatzmilch, es heißt
> doch, man könnte die Pre-Milch das ganzer erste Lebensjahr geben, die ist
> der Muttermilch doch am ähnlichsten oder? Oder lieber die Folgemlich? Hat
> da jemand Erfahrung?
> Und noch zum Abstill-Thema: Kann ich da auch einen richtigen Milchstau
> kriegen? Oder eine Entzündung? Ich hab bissle Bammel, ehrlich gesagt.
>
> Liebe Grüße,
> Felice
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