Die Stillzeit geht zuende
Geschrieben von
Felice am
18. Oktober 2012, 20:26
Ihr Lieben,
nun ist Karl schon 9 Monate alt und ich hatte mir vorgenommen, auf jeden Fall 11 Monate zu stillen, bis Anfang Dezember, vielleicht sogar 12 Monate - und heute habe ich mir eingestehen müssen, dass ich einfach nicht mehr kann. Ich bin körperlich total am Anschlag, schon seit längerem, die Nächte waren in den letzten beiden Monaten extrem hart, jetzt werden sie wieder besser, aber das Stillen scheint mich körperlich echt mitzunehmen. Erschöpfung und Stress schlagen bei mir schnell auf die Brüste und so kann es einfach nicht mehr weitergehen, so schwer es mir fällt, ich werde abstillen und zwar in anderthalb Wochen, wenn mein Mann paar Tage am Stück zu Hause ist.
Es ist die richtige Entscheidung für mich, das spüre ich, und ich bin froh, dass sie nun gefällt ist, aber natürlich ist ganz viel Wehmut dabei, es ist ein Loslassen und Gehenlassen und auch ein Sich-eingestehen-dass-die-persönliche-Grenze-erreicht-ist. Ich habe Angst, Karl zu verlieren, meine Beziehung zu ihm zu zerstören und all so was. Das stimmt wahrscheinlich - und hoffentlich - gar nicht, denn ich bin ja nicht nur die Milch-Lieferantin, schon lange nicht mehr nur das, ich bin ja viel mehr für ihn und er wird mich noch liebhaben, auch wenn er nicht mehr von mir Milch kriegt. Schluck. Hab heute schon geheult wie ein Baby, es ist einfach ein Trennungsschmerz. Puh. So, das mal vorweg.
Jetzt wollte ich mal die Erfahrenen unter euch um ein paar Ratschläge bitten. Ich bin sehr unsicher, was das Abstillen angeht. Momentan stelle ich es mir so vor, dass ich Karl am Morgen nochmal stille und dann einen kräftigen frisch aufgebrühten Salbei-Tee trinke (oder zwei?) und dann mittags und abends nochmal. Und die nächsten zwei oder drei Tage auch noch. Sollten die Brüste zu voll werden, dann etwas Milch ausstreichen, bis sie nicht mehr ganz so prall sind. Auf Abstillpillen würde ich gerne wenn möglich verzichten, die hab ich mal nehmen müssen, als ich einen hartnäckigen Milchstau hatte und puh, die Nebenwirkungen sind total heftig. Also gerne ohne.
Zu Karl: Er isst bei jeder Mahlzeit mit, mal mehr mal weniger, je nachdem was es gibt. Er trinkt noch 6 Mal am Tag, allerdings bereits merklich weniger als noch vor zwei Wochen oder gar einem Monat, meine Brüste sind bereits viel kleiner geworden.
Ich würde Karl in den nächsten anderthalb Wochen abends bissle aus der Tasse Folgemilch trinken lassen, damit er sich an den Geschmack gewöhnt, evtl. auch mal etwas aus der Flasche anbieten, damit er das kennt. - Ja, und dann hoffen und beten, dass es gut klappt.
Die Brust ist für Karl nicht mehr so wichtig, er nimmt sie gerne zum Einschlafen, ansonsten verlangt er kaum aktiv danach. Wenn ich ihn dann frage, ob er denn nicht an die Brust möchte, es sei ja schon Zeit, und sie ihm anbiete, dann nimmt er sie gerne, nach dem Mittag oder Abendessen will er sie aber zum Beispiel gar nicht, da verweigert er, da wartet er dann ab, bis er richtig müde ist und nimmt sie dann, eben zum Einschlafen. - Ich hoffe also sehr, dass er das Abstillen gut wegsteckt und auch eine warme Milch in der Flasche in Papas kuscheligem Arm zum Einschlafen akzeptiert.
Das mal so zu unserer Situation. Eine konkrete Frage habe ich nicht, ich würde mich nur einfach gerne mit Euch austauschen, und vielleicht habt ihr ja noch den einen oder anderen Tipp für mich, was das Abstillen angeht oder eine Ermutigung :-/. Oder doch: Wie ist das mit der Ersatzmilch, es heißt doch, man könnte die Pre-Milch das ganzer erste Lebensjahr geben, die ist der Muttermilch doch am ähnlichsten oder? Oder lieber die Folgemlich? Hat da jemand Erfahrung?
Und noch zum Abstill-Thema: Kann ich da auch einen richtigen Milchstau kriegen? Oder eine Entzündung? Ich hab bissle Bammel, ehrlich gesagt.
Liebe Grüße,
Felice
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