Re: kleine Zwischenmeldung

Geschrieben von Anja am 7. Oktober 2014, 09:16
Als Antwort auf: kleine Zwischenmeldung geschrieben von Katharina

Liebe Katharina!

Ich lese seit einigen Wochen das erste Mal wieder hier und bin den Tränen nah! Ich bewundere deine Kraft und Stärke und dein Durchhaltevermögen und sende dir noch eine große Portion davon, damit du die ganze Situation auch weiterhin so bewundernswert meistern kannst!

Ich wünsche dir außerdem, daß sich euer Kindchen nun ganz bald auf den Weg macht, damit ihr euch von ihm verabschieden könnt.

Mir fehlen die Worte, aber ich nehme dich gedanklich ganz fest in den Arm und sende dir all die Kraft, die ich hier gerade erübrigen kann. Ich denke ganz fest an euch!

Alles Gute, Anja

> Ihr Lieben,
>
> habt vielen, vielen Dank für euren Zuspruch, euren Rat, euer Wissen, euer
> Mitgefühl. Das tut mir so gut!
>
> Da ich nun doch nicht so fleißig mein online-Zyklusblatt aktuell halte,
> hier mal ein kurzer Lagebericht:
> Vor gute zwei Wochen dachte ich, dass es innerhalb weniger Tage nun ernst
> werden wird und habe alles dafür vorbereitet, mich nochmal krank schreiben
> zu lassen. Dann aber geschah gar nichts und ich war mega-gefrustet. Meine
> Hebamme hat mir dann ein bisschen den Kopf gewaschen: "Katharina, du bist
> eine Macherin. Du hast jetzt alles organisiert und vorbereitet und die
> Wohnung, die Arbeit und dich selbst bereit gemacht, nun soll das Kind auch
> kommen. Aber so kommen Kinder nicht. Nun musst du wohl noch lernen, passiv
> zu warten." - grrrrrrr - Wenn sie nur nicht so Recht hätte!!!
> Seitdem gehe ich wieder arbeiten, die Schmierblutung ist mal da, mal weg,
> aber immer so minimal, dass ich nicht mal eine Slipeinlage benötige, weil
> alles regelmäßig auf Toilette ans Klopapier geht. Der Zervixschleim ist
> nach wie vor meistens S-Ew und in riesigen Mengen, die ich aus anderen
> Lebenssituationen nicht kenne.
> Der Bauch nervt nach wie vor. Immerhin hab ich jetzt endlich mal ein
> Kleidungsstück aufgetrieben, dass den Bauch zumindest ein bisschen
> kaschiert. Aber eine Kollegin hat mich heute trotzdem angesprochen. Aber
> immerhin: die war feinfühlig. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, die
> mir in den letzten Wochen begegnet sind. Warum fällt es den Leuten
> eigentlich nicht auf, dass es ein Fettnäpfchen ist, wenn man eine Frau
> fragt, ob sie schwanger ist, und sie mit "nein" antwortet? Ich kannte
> bislang immer nur Erzählungen, wo es jemandem hochnotpeinlich war, dass er
> einer Frau zur Schwangerschaft gratuliert hatte, die einfach nur dick
> geworden war. Ein Gefühl für Peinlichkeit haben viele Menschen in meinem
> Umfeld irgendwie gar nicht..... Naja, inzwischen ist es mehr Zynismus und
> etwas weniger Schmerz. Aber die Taktlosigkeit erstaunt mich doch immer
> wieder aufs Neue...
> Am Dienstag war dann nochmal eine spezielle Situation, weil ich plötzlich
> ein unklar-ungutes Gefühl hatte. Irgendwie kränklich, aber nicht so richtig
> zu definieren. Ich hab mit meiner Hebamme telefoniert und wir haben uns für
> sicherheitshalber einmal Blut abnehmen entschieden. Ich hab dann den Rest
> des Tages bei Ärzten verbracht. (Erst die Vertretung meiner Gyn, dann die
> Ambulanz in der Klinik, weil beim FA die Ergebnisse erst zwei Tage später
> vorgelegen hätten.) Das Gelaber der Ärzte wegen "ausschaben muss man
> sowieso immer" etc. hab ich ganz gut gekontert bzw. mir irgendwann einfach
> verbeten. Aber es gab immerhin zwei brauchbare Erkenntnisse:
> 1.) Laut Ultraschall sitzt das Kind noch fest drin und nichts deutet auf
> einen baldigen Geburtsbeginn hin.
> 2.) Die Blutwerte sind alle in Ordnung.
> Das Unwohlsein entpuppte sich dann als aufziehende Erkältung gepaart mit
> Verunsicherung durch die diversen Einmischungen und Einflüsterungen der
> wohlmeinenden Mitmenschen. ("Ich mach mir wirklich Sorgen um dich. Bei
> meiner Frau ging es damals ganz schnell und ohne Ankündigung. Sie wäre fast
> verblutet." etc.)
>
> Meine Hebamme meinte bei ihrer Kopfwaschung vor einer Woche noch, dass sie
> vermutet, dass das Kind in den nächsten 2-3 Wochen kommt. Nach der
> Ultraschall-Diagnose kann ich mir das grad nicht vorstellen. Aber ich hab
> jetzt beschlossen, wirklich einfach abzuwarten. Ich gestalte meinen Alltag
> wieder wie immer. Außer dass ich Globuli und Tee weiterhin nehme. Ich
> bemühe mich, meinen Körper nicht allzu genau zu beobachten. (Rat meiner
> Hebamme) Mit halbem Auge registriere ich lediglich, ob die Schmierblutung
> stärker oder röter wird. Alles andere wird sich in den nächsten Wochen oder
> Monaten finden.
>
> Gestern gab es mal eine Situation, wo es mich nochmal ziemlich
> durchgerüttelt hat. Da hab ich gemerkt, dass das Abschiednehmen doch noch
> nicht so weit gediehen ist, wie ich dachte. Aber wie soll es auch. Noch ist
> das Kind ja in mir drin. Noch bin ich rein äußerlich ganz schön doll
> schwanger. (Dadurch, dass ich so dünn bin, sieht es schon wieder wie 5.
> oder 6. Monat aus.) Noch hat sich das Kind nicht von mir gelöst. Da ist es
> auch schwer, es endgültig zu verabschieden. Dieser Schritt wird dann wohl
> kommen, wenn es irgendwann da ist und wir es hoffentlich vielleicht doch
> noch beerdigen dürfen. (Je später es kommt, desto fortgeschrittener sind
> die Zersetzungsprozesse, und desto unwahrscheinlicher ist es, dass es
> halbwegs als Ganzes kommt.)
>
> Ich merke, dass mir das Warten inzwischen tatsächlich leichter fällt. Es
> ist nicht mehr so sehr ein Warten auf den Beginn der Geburt, sondern eher
> ein Abwarten, was in den nächsten Wochen geschieht.
>
> Danke für euer Mitwarten! Ich halte euch auf dem Laufenden, wenn was
> Berichtenswertes geschieht. Und diejenigen von euch, die damit was anfangen
> können: Bitte nehmt mich mit in euer Gebet. - Kraft brauche ich nach wie
> vor phasenweise mehr, als ich selbst aufbringen kann.
>
> Liebe Grüße,
> Katharina



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