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Re: Fragen an FA

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Geschrieben von Ursula am 16. Oktober 2007, 18:56
Als Antwort auf: Fragen an FA geschrieben von Marie

Grüß Dich Marie!

>Wann ist es sinnvoll sich in eine Kinderwunschklinik überweisen zu lassen?

Auch wenn Deine Frage gezielt an Claudia gestellt war, möchte ich meinen "Senf" dazugeben, da es mir ein wichtiges Anliegen ist!

Claudia hat ja bereits erwähnt, dass sie in den Kinderwunschkliniken Dir in erster Linie etwas "Verkaufen" wollen, z.B. die In-vitro-Fertilisation (IVF).
Die moderne Wissenschaft hat kaum vorstellbare Methoden entwickelt, den Menschen zu helfen. Ich finde aber gerade im Bereich des "Kinderzeugens" ist die Medizin einen Schritt zu weit gegangen. Es ist kein Zeugen mehr, sondern ein (Er-)Schaffen, eine manipulierte Fortpflanzungstechnologie. Dies findet außerhalb des Körpers statt, außerhalb des geschützten Ortes. Wie Claudia schon erwähnte, Spermien, die auf natürlichem Wege nie den Weg zur Eizelle gefunden hätten, da zu langsam, sind vielleicht jetzt an erster Stelle. Da wirft sich bei mir die Frage auf: Sind die Grundvoraussetzungen für eine gute Entwicklung nicht schon dadurch beeinträchtigt?
Nach erfolgter IVF in geeignetem Kulturmedium werden die Embryonen bereits im 2- bis 4-Zellstadium in die Gebärmutter der Frau übertragen, um die künstlichen Wachstumsbedingungen in-vitro auf ein Mindestmaß zu verringern. Der größte Prozentsatz von Misserfolgen beim Embryotransfer beruht auf dem erfolglosen Nidationsversuch (Einnistungsversuch) des embryonalen Menschen, was zu einem frühen Abgang führt. Dafür muss natürlich widerum eine Lösung her, die in einem sogenannten multiplen Transfer besteht. Hierbei werden jedesmal (!) mehrere Embryonen in die Gebärmutter der Frau übertragen, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Einnistung pro Eingriff wächst. Mit der dadurch gesteigerten Einnistungsrate, steigt aber auch gleichzeitig die Rate der Frühabgänge.
Aber das ist noch nicht alles. Je mehr Embryonen, also ungeborene embryonale Menschen im Mutterleib heranwachsen, umso "enger" wird es dort. Das heißt, es sind aus medizinischen Gründen meist nicht mehr als drei Embryonen "erwünscht". Es kommt also vermehrt zu unerwünschten Mehrlingsschwangerschaften.
Die Konsequenz daraus: war man schon inkonsequent bezüglich des Schutzes dieser ungeborenen Kinder, tötet man nun selektiv die unerwünschten Mehrlinge, die Drillings- oder Vierlingsbrüder oder -schwestern. (Ich schreibe bewusst sehr konkret!). Dies wird in der Fachsprache folgendermaßen umschrieben: "selektiver Fetozid" (gezieltes Töten von Mehrlingen). Hier maßt sich der Arzt die Rolle eines Herren über Leben und Tod an. Er entscheidet, welche(n) embryonale(n)Mensch(en) er mittels Spritze tötet und welche(r) ausgetragen wird.

Ich steigere mich schon wieder rein. Entschuldigt bitte. Es soll auch nicht als "Angriff" auf irgendjemanden hier verstanden sein. Mir ist es einfach nur ein Anliegen, zu informieren und zum Nachdenken anzuregen, ob alles was machbar ist auch vertretbar ist.
Und da dies hier ein Forum ist, wo der natürliche Weg zur Empfängnis propagiert wird, denke ich wird man mir auch nachsehen.

Liebe Marie, auch ich versuche (wir versuchen ;-)) seit drei Jahren ein Kind zu bekommen. Zweimal war ich bereits schwanger, habe unsere beiden Kinder jedoch Ende der 8. Woche und Ende der 11. Woche verloren. Auch wir wünschen uns sehnlichst ein Kind. Für uns ist es klar, dass wir aus verschiedenen Gründen heraus nicht den Weg in eine Kinderwunschklinik gehen werden. Einige habe ich Dir oben beschrieben. Vielleicht helfen Dir die Informationen.
Ich wünsche Dir alles Gute und Durchhaltevermögen. Vielleicht müssen wir halt einen Marathon laufen bevor es bei uns klappt, während bei anderen schon ein 100 Meter-Lauf ausreicht.

Einen schönen Abend wünscht Euch allen
Ursula




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