Parsimony beendet im Jahr 2008 seine Foren. Bis zu diesem Zeitpunkt war unter   http://f25.parsimony.net/forum63114/   ein Kinderwunschforum zu finden. Damit die dort enthaltenen Informationen nicht verlorengehen, haben wir die Daten hierherkopiert und stellen sie zur Verfgung.

Wir weisen ausdrcklich darauf hin, dass es sich bei den Eintrgen auf diesen Seiten um die frheren Postings auf parsimony.net/forum63114 handelt!

Re: NaPro - der Hintergrund

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Geschrieben von Claudia am 24. Jänner 2008, 00:17
Als Antwort auf: Re: NaPro - der Hintergrund geschrieben von Sarah

Liebe Sarah!

>Mit natürlicher Empfängnisverhütung kenne ich mich nicht wirklich aus. Ich bin
>39 Jahre alt und gläubige Christin. Ich habe am Anfang unserer Ehe (vor 6 3/4
>Jahren) die Pille genommen und sie vor ca. 4 Jahren abgesetzt. Ich nehme
>regelmäßig Femibion und L-Thyroxing 25 (Schildrüsen-Unterfunktion).

Bei Kinderwunsch bitte auf jeden Fall Folsäure nehmen. Folsäure ist sehr gut bei Zellteilungs- und Zellneubildungsprozessen, und gerade in den ersten Tagen der Schwangerschaft (also wenn du noch nicht einmal weißt, dass du schwanger bist), findet davon ja so einiges statt. Daher sollte man Folsäure bereits bei Kinderwunsch nehmen und nicht erst, wenn man es von der Ärztin während der Schwangerschaft verschrieben bekommt.
Folsäure bekommst du im Supermarkt, hier kannst du das Günstigste nehmen.
Folsäure ist ein anderes Wort für spezielle Vitamine, nämlich B-irgendwas, wobei Deutschland hier ein eigenes Süppchen kocht und dafür andere Zahlen vergibt als der Rest der Welt. Die einen sagen B9, die anderen B11, gemeint ist immer dasselbe, und weil ich nicht um die Zahlen herumdiskutieren will - und die restliche Menschheit auch nicht :-) - nennt man das Ding Folsäure. An sich sind es aber wie gesagt Vitamine.


>Ich habe einen recht regelmäßigen Zyklus (i.d.R. 1 Monat - 3 Tage) und spüre
>meinen Zyklus sehr genau. “Mittelschmerzen”,

Die Ursache des Mittelschmerzes ist ungeklärt. Achtung, der Mittelschmerz ist kein Zeichen für eine Ovulation! Woher er kommt, ist ungeklärt; da streiten die Leute, es kommen die "interessantesten" :-) Auslegungen, und ich halte mich aus der Diskussion heraus. :-)))
Sicher ist nur, dass der Mittelschmerz nichts mit der Ovulation selbst zu tun hat.


>klarer Schleimpfropf, teilweise “Ovolutations-”blutungen etc.

Wenn du zwischendurch Blutungen hast und/oder Vor- und Nachblutungen oder eine eher zu lange Regelblutung, dann ist Magnesium empfehlenswert. Bitte nicht das billige Zeug aus dem Supermarkt, sondern hier bitte wirklich Geld investieren und ab in die Apotheke. In den Supermarkt-Dingern ist erstens weniger drinnen (sodass die Apotheke im Endeffekt günstiger ist) und zweitens ist es die falsche Form von Magnesium. Ich habe einmal eine Übersicht zusammengestellt, wo ist sie nur, hier.


>Ich leide unter starken Regelschmerzen (nehme dagegen Dolormin für Frauen).

Ich habe meine Regelschmerzen durch Mönchspfeffer in den Griff bekommen. In Österreich gibts die Agnumens (Tropfen), die Geschmacksnote ist einfach unübertrefflich (in der Skala ganz unten), echt scheußlich. Aber jeden Tag 30 Tropfen davon hinunterspülen ist weitaus angenehmer als jedes Monat diese Zwerge im Bauch, die Tau-ziehen oder Fußball-kicken. Seither ist wirklich so ziemlich Ruhe. Nur das Grantigsein ist geblieben. Aber man will ja nicht unbescheiden sein - jetzt sind schon die Schmerzen weg, naja, bin ich halt grantig. :-)))
Frag einfach in deiner Apotheke nach Mönchspfeffer. Du wirst vermutlich Tabletten bekommen.
Mönchi nimmst du täglich, egal wo du im Zyklus bist.
Achtung: Mönchspfeffer ist pflanzlich! also keine Chemiekeule. Das heißt, dass er 2-3 Zyklen braucht, bis er wirkt. Er wirkt zyklusregulierend und -unterstützend, und er kann eben auch - wie bei mir - die Zwerge (alias Regelschmerzen) zur Vernunft bringen. Manche Zwerge von manchen Frauen sprechen nicht drauf an, aber einen Versuch ist es auf jeden Fall Wert!


>Das einzige, was wir außer beten und die Versuche, zum “richtigen” Zeitpunkt
>miteinander zu schlafen (nach Enthaltsamkeit vom 1. ZT bis "Eisprung"),
>unternommen haben ist folgendes:

Achtung, den Eisprung kannst du nicht bestimmen. Du kannst weder bestimmen, ob er stattgefunden hat, noch kannst du den Tag des Eisprungs feststellen. Man kann lediglich im Nachhinein einen Zeitrahmen angeben, in dem die Ovulation stattgefunden haben könnte.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, was mit dem Follikel passieren kann: Ovulation (das ist der Idealfall), keine Ovulation, Follikel platzt aber nichts ist drinnen, Follikel platzt aber die Eizelle kommt nicht frei. Ich habe das erst unlängst irgendwo in einem Posting geschrieben, wart mal, hier ist es: klick. (Achtung, lang!)
Du kannst eine Ovulation nicht im Blutbild nachweisen. Du kannst sie nicht im Zyklusblatt nachweisen. Du kannst sie nicht im Ultraschall nachweisen. Du kannst sie gar nicht nachweisen.
Ausnahme: durch eine anschließende Schwangerschaft. Und falls bei einer Operation der Operateur gerade zuschaut.

Also man kann nicht einmal nachweisen, ob ein Eisprung stattgefunden hat. Und man kann auch nicht den Tag des Eisprungs bestimmen!

Da lediglich in weniger als 10% der Zyklen diese Fehler-Fälle eintreten, können wir davon ausgehen, dass eine Ovulation stattfindet. Aber wir können eben nie sicher sein!

Mit dem Warten ist das auch so eine Sache:
Wenn ihr also beispielsweise immer bis zum Höhepunkt gewartet habt (das ist der letzte Tag mit dem besten Schleim), dann könnt ihr schon zu spät sein.
Wenn ihr immer bis zum Mittelschmerz gewartet habt, könnt ihr jedes Mal zu spät dran gewesen sein.
Es gibt Zyklen (mit Schwangerschaft), wo ein sehr frühes X zu einer Schwangerschaft geführt hat (und danach war kein X mehr). Und zwar ein X ganz am Anfang einer längeren Schleimphase. Also dort, wo man es eigentlich nicht für möglich gehalten hätte. Es gibt also offenbar Zyklen, in denen die optimale Zeit sehr früh ist.


>- Hormonstatus in 12/2007 mit dem niederschmetternden Befund der
>Endokrinologen, eine prämature ovarielle Erschöpfung zu vermuten. U.a. liegt
>das Anti-Müller-Hormon als Nachweis für die ovarielle Reserve unter der
>Nachweisgrenze.

Das Anti-Müller-Hormon ist ein Hinweis, aber es muss nicht so sein. Das hat glaube ich eine recht hohe Fehlerquote (15% oder so).


>Sie glauben nicht, daß ich von einer aktiven Kinderwunschbehandlung noch
>profitieren kann. Man müßte dann eher probatorisch an höhergradige Maßnahmen
>der assistierten Reproduktion denken, wobei auch hier nicht klar ist, ob ich
>davon noch profitieren kann

Was mich interessieren würde, ist, was in deinem Körper tatsächlich im Moment abläuft. Schreibst du Zyklen? Magst du deinen aktuellen Zyklus hier posten?
Aus dem Zyklusblatt kann man schon einiges herauslesen.

Interessant wäre dann auch noch, dass dein Arzt deinen Follikeln im Ultraschall beim Wachsen zusieht. Das heißt, du trabst alle 2 Tage bei deiner Frauenärztin zur Tür herein, und ihr schaut im Ultraschall, wie es den Ladys geht: Wachsen sie? Werden sie groß? Gibts einen Follikel, der seeeehr groß wird? Und ist der dann irgendwann weg - also hoffentlich geplatzt?
Das wäre auf jeden Fall interessant - vor allem weil dein Arzt ja gemeint hat, dass deine Eierstöcke nachlassen.


Mönchspfeffer lege ich dir auf jeden Fall ans Herz, nicht nur wegen der Regelschmerzen, sondern vor allem wegen seiner Fähigkeit, zyklusregulierend zu wirken. Falls da wirklich schon irgendjemand vorzeitig in Ruhestand gehen möchte, vielleicht kann Mönchi da noch einmal ein bisschen unterstützen und ankurbeln.
Und schaden kann Mönchspfeffer nicht, weil er pflanzlich ist. Du gehst also kein Risiko ein.


Liebe Grüße,
Claudia (die schon gespannt aufs Zykusblatt ist - falls du magst!)


Dieses Posting ist im Archiv, daher ist kein Antworten darauf mehr mglich.


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