Hier einige grundsätzliche Anmerkungen zum Thema Progesteron (vielleicht helfen sie Andrea oder auch anderen Frauen):
Es wurde immer wieder versucht, das Hormon Progesteron (Gelbkörperhormon) von außen zuzuführen. Das ist aber gar nicht so leicht, da es aus dem Magen-Darm-Trakt nur sehr schlecht resorbiert wird. Das ist auch der Grund, warum meistens synthetische Gestagene ("künstliche" Hormone mit Progesteron-Wirkung) verwendet werden, z.B. in oralen Kontrazeptiva ("Pille").
Folgende Möglichkeiten, dennoch das natürliche Progesteron zu verabreichen, gibt es:
- Progesteron in Gelform zum Auftragen auf die Haut (z.B. Progestogel)
- Progesteron in mikronisierter Form in Kapseln zum Schlucken (Utrogest bzw. Utrogestan)
- Progesteron-Vaginalzäpfchen
Die Wirkung ist überall die selbe, das Progesteron entfaltet seine Wirkung im ganzen Körper. Vom Progestogel wird z.B. 10% resorbiert, d.h. in den Körper aufgenommen. Auf der Brust wird es nur deswegen aufgetragen, weil es dort von der Haut besonders gut aufgenommen wird. Und da Progesteron fettlöslich ist, reichert es sich "zufällig" auch in der Brust (Fettgewebe!) besonders gut an. Das tut es aber auch, wenn es anders verabreicht wird. Von Utrogest (bzw. Utrogestan in Ö) werden übrigens ebenfalls (nur) 10% vom Körper aufgenommen.
Für die Bestimmung von Progesteron im Blut ist es übrigens ganz wichtig, dass die Blutabnahme zyklusgerecht erfolgt, also erst in der ausgebildeten Hochlage, und nicht "am 20. Zyklustag" oder ähnlich ohne Rücksicht auf den gerade aktuellen Zyklus. Durch diese falsche Vorgehensweise kommt es leider immer wieder zu Fehldiagnosen und in Folge zu falschen (Hormon-)Behandlungen.
Selbstverständlich muss auch eine Therapie mit Progesteron (oder einem anderen Gestagen) zyklusgerecht (nach individueller Zyklusbeobachtung) erfolgen, sonst kann man mehr schaden als nutzen. Gegen eine richtige Gestagentherapie bei nachgewiesenem Progesteronmangel ist jedoch nichts einzuwenden.
Mit lieben Grüßen
Wilfried