Eine Möglichkeit habe ich auf jeden Fall noch in der "Trickkiste", und zwar die Muttermunduntersuchung. Das kommt darauf an, wie aufgeschlossen Du bist. Manche Frauen lehnen es ab, den eigenen Muttermund zu untersuchen. Und zwar geht es um Folgendes: Wenn Du ganz vorsichtig (mit geschnittenen Fingernägeln und klarerweise sauberen Fingern) mit dem Zeigefinger dich in die Scheide hineintastest, triffst Du mit der Fingerkuppe irgendwann auf eine Halbkugel. Da bist Du mit dem Zeigefinger schon ziemlich weit drinnen. Es kann sein, dass Du ein bisschen dran vorbeirutscht, dann gehst Du um einen halben Zentimeter zurück. Diese Halbkugel ist der äußere Muttermund. Am einfachsten geht das Tasten im Liegen mit angezogenen Beinen oder im Hocken. Auf jeden Fall eine entspannte Lage, so wie wenn Du ein Tampon einführst. Du kannst also diese Halbkugel tasten. Diese Halbkugel hat in der Mitte einen Schlitz oder eine Vertiefung oder ein Loch (wie auch immer Du es für Dich nennen willst).
Dieser Muttermund veärndert sich im Laufe des Zyklus. In der fruchtbaren Zeit ist er weich und geöffnet, und er wird nachher sehr rasch wieder hart, ja sogar knorpelhart. Außerdem kann man vorsichtig versuchen, Zervixschleim von dort zu holen. Dort ist man ja mehr oder weniger "an der Quelle". Vielleicht kannst Du dort noch einen beobachten? Und zwar mit zwei Fingern, Zeigefinger und Mittelfinger vorsichtig in die Vagina bis zur Halbkugel=Muttermund, und dann diese Halbkugel zwischen den Fingerkuppen leicht ausdrücken. Wenn Du dann die Finger wieder herausziehst, halte ich Dir die Daumen, dass Du dann Zervixschleim siehst - natürlich nicht jeden Tag im Zyklus, sondern in der Gegend der fruchtbaren Zeit.
Überleg Dir, ob das für Dich ein gangbarer Weg wäre. Probier es einfach einmal in einer ruhigen Stunde aus und versuche, den Muttermund zu tasten. Das muss ja nicht jetzt und sofort sein, sondern wenn Du einmal wirklich entspannt bist.
Wenn das für Dich okay ist, schreibe ich Dir gerne mehr dazu (Veränderung des Muttermundes im Laufe des Zyklus, wann tasten, wie eintragen, wo ist fruchtbar, ...).
Hier in Österreich ist die Welt übrigens genauso. Wenn Du nicht weißt, wohin Du gehen musst, ist die Beratung teilweise auch ziemlich mies. Seeehr oft hält sich noch das Märchen vom 28-Tage-Zyklus im Kopf der Leute, und auch bei Ärzten hat man oft nicht das Gefühl, dass sie sich mit dem Körper richtig beschäftigen wollen. Alles, was nicht nach null-acht-fünfzehn geht ("Krebsabstrich, fertig" oder "Tumor -> Überweisung zur Operation" oder "ungewollte Schwangerschaft -> Abtreibung") ist Aufwand, und vor dem drücken sie sich. Auch hier ist es also nicht so einfach, an Informationen heranzukommen, wenn man nicht hartnäckig ist oder Glück hat.
Alles Liebe! Christa