Zur Muttermunduntersuchung: Ja, der Muttermund ist zunächst, also zu Beginn des Zyklus, hart und geschlossen. Für dieses "geschlossen" trägt man im Zyklusblatt unten einen angemalten kleinen Kreis (eigentlich nur einen Punkt) ein, und für das "hart" darüber ein "h".
Im Laufe des Zyklus öffnet sich der Muttermund, wird weich, und er wandert nach oben. Er kann sogar so weit oben sein, dass Du Mühe hast, ihn überhaupt noch zum Tasten zu erwischen. Dafür trägst Du dann für "offen" je nachdem, wie weit er offen ist, einen größeren Kreis ein, und zwar nicht angefüllt, sondern leer. Für das "weich" schreibst Du ein "w", und für "wandert nach oben" malst Du den entsprechenden Kreis auch ein bisschen weiter oben als gestern. Die Kreise werden also immer größer, und sie sind auf dem Zyklusblatt auch jeweils ein bisschen weiter oben.
Irgendwann wird der Muttermund dann recht schnell wieder hart und geschlossen und wandert auch wieder hinunter. Das wird dann wieder entsprechend eingetragen: Kleinere Kreise für "weniger offen" bzw. der angemalte kleine Punkte für "geschlossen". Und dann bist Du auch schon wieder weg vom "w" und beim "h" gelandet.
Habe ich das einigermaßen verständlich aufgeschrieben?
Also für hart oder weich schreibt man "h" oder "w" (oder "h/w", wenn es der Übergang ist und Du Dich nicht entscheiden kannst),
für "geschlossen" einen kleinen angemalten Punkt,
und für "offen" je nachdem, wie groß geöffnet, einen kleineren oder größeren leeren Kreis; bei dem Du zusätzlich noch die Lage "weiter oben" oder "weiter unten" angeben kannst.
Wenn Du mit zwei Fingern versuchst, Zervixschleim zu bekommen, dann trägst Du zusätzlich an dem Tag ein V ein; das soll die zwei Finger (Zeigefinger und Mittelfinger) symbolisieren. Und unter diesem V steht dann, was Du erhalten hast: Nichts (dann eine durchgestrichene Null) oder Schleim (dann S mit entsprechender Angabe, wie er aussieht).
Du hast jetzt also an jedem Tag untereinander irgendetwas in dieser Art stehen:
w
o
V
S
"w" für "weich", das Kreiserl gibt Dir an, dass der Muttermund offen ist, das V zeigt, dass Du versucht hast, Schleim zu erhalten, und das S sagt, dass Du auch welchen gefunden hast.
Es kann durchaus sein (und ist wahrscheinlich), dass Du am Muttermund Zervixschleim findest, auch wenn Du sonst keinen siehst.
Die fruchtbare Zeit ist dann, wenn der Muttermund weich und offen und fast nicht mehr erreichbar ist (also recht weit oben), und das in der Gegend des Temperaturanstiegs. Optimal wäre jetzt noch Zervixschleim, aber den wirst Du nehme ich an am Muttermund auch finden.
Das absolute Optimum wäre: Eine Woche vorher kein Verkehr, und dann gleich zwei Mal am selben Tag, nämlich am letzten Tag mit dem besten Zervixschleim, den Du in diesem Zyklus finden kannst.
Wie lange sind übrigens Deine derzeitigen Temperaturhochlagen? Wenn die nämlich unter 11 Tagen sind, hast Du ein Problem. Dann kannst Du im Moment nicht schwanger werden. Aber man kann es behandeln.
Ich würde jetzt also Muttermunduntersuchung probieren, inklusive Schleimgewinnung, und bitte - ganz wichtig - die Länge der Temperaturhochlage nachschauen und ob Du derzeit wirklich schöne Zyklen hast (mit Tieflage, Anstieg, Hochlage).
Das alles steht nicht im Widerspruch dazu, dass Du jetzt Ärzte suchst, sondern es erleichtert Dir den Weg und kann Dir etliche Untersuchungen ersparen. Wenn Du z.B. schon weißt, dass Deine Hochlage zu kurz ist, kannst Du das dem Arzt gleich sagen, und Du kannst gleich mit der entsprechenden Behandlung beginnen - was natürlich auch Zeit spart.
Alles Liebe!
Christa