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Re: Progesteronbestimmung

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Geschrieben von Wilfried am 28. August 2002, 21:17
Als Antwort auf: Re: Progesteronbestimmung geschrieben von Ina

Liebe Ina!

Endlich komme ich dazu zu antworten. Danke für deine Geduld! (Ich verwende wie in Internet-Foren üblich das persönliche "Du" und hoffe, dass das auch für dich passt. Das gilt selbstverständlich auch umgekehrt! Falls es so nicht recht sein sollte, akzeptiere ich das natürlich auch gerne, schließlich will ich ja nicht unhöflich sein! ;-))

Doch nun will ich versuchen, deine Fragen zu beantworten, soweit mir das möglich ist. Verstehe meine Antworten bitte als Hinweise aus meinem Wissen und meiner Erfahrung als Apotheker und INER-Mitarbeiter (und, was den Kinderwunsch anbelangt, als selbst betroffener). Keinesfalls kann und will ich dadurch einer ärztlichen Behandlung vorgreifen, schließlich bin ich weder Gynäkologe noch Hormonspezialist!

>Hier meine Ergebnisse:1.Blutabnahme am 5.Zyklustag:FSH,LH,Prolaktin, Testosteron normal,Östradiol 16,9pg/ml(30-200)
>also Östradiol ist erniedrigt.

Referenzwerte sind immer so eine Sache. Bei einer mir vorliegenden Tabelle der Uni Gießen ist der Normalwert für Östradiol in der Follikelphase mit 10-100 pg/ml angegeben. Bei dir erfolgte die Blutabnahme am 5. Zyklustag, also relativ früh. Während der Follikelphase (das ist die Phase zwischen Regelblutung und Ovulation) steigt der Östrogenspiegel langsam an. Da du eher lange Zyklen hast und der Temperaturanstieg auch relativ spät im Zyklus liegt, scheint mir dein am 5. Zyklustag gemessene Östradiol-Wert durchaus normal. Ich nehme an, du hast an diesem Tag auch noch kein S (Zervixschleim) beobachten können (S ist - grob vereinfacht - ein Zeichen für Östrogenwirkung). Wie war eigentlich der Östradiol-Wert bei der 2. Untersuchung am 31. Zyklustag?

>Dann 2.Blutabnahme am 31.Tag:Progesteron 6,9 ist normal(telefonische Auskunft.

Nur zur Information: Der von mir gefundene Referenzwert lt. Uni Gießen: 6-30 ng/ml für die Lutealphase (= Gelbkörperphase).

>TSH auch normal (im oberen Bereich)
>Dieser letzte Zyklus hat 37 Tage gedauert, die nach NER- Regeln deutlich zu beobachtende Hochlage 8 Tage.
>Da stellen sich für mich einige Fragen:
>Ist eine Gelbkörperschwäche verantwortlich für die zu kurzen Hochlagen wenn der Progesteronwert normal ist?

Die etwas verkürzte Hochlage und der Progesteronwert im unteren Bereich deuten tatsächlich auf eine leichte Gelbkörperschwäche.

>Hat das erniedrigte Östradiol Einfluss auf die Gelbkörperphase?

Wohl kaum. Da du nichts darüber schreibst, nehme ich an, der Östradiol-Wert bei der 2. Untersuchung war normal.

>Ist die Anwendung von Mönchspfeffer in meinem Fall sinnvoll

Das halte ich in deinem Fall sogar für sehr sinnvoll! :-)

>und brauche ich bei der Anwendung keine Bedenken haben wenn eine (erwünschte) Schwangerschaft eintreten würde?

Da brauchst du keine Bedenken zu haben! Im Beipacktext steht zwar, dass das Präparat während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden soll bzw. bei Eintritt einer Schwangerschaft abgesetzt werden soll, das ist aber eine reine Vorsichtsmassnahme.

>Da ich auch einen Homöopathiekurs gemacht habe, habe ich Aristolochia als für mich passend herausgefunden.Haben Sie Erfahrungen damit und halten Sie eine unterstützende homöopathische Behandlung für sinnvoll?
>Eine befreundete Medizinerin hatte eineinhalb Jahre lang unregelmäßige Zyklen und wurde nicht schwanger obwohl sie nicht verhütet hat. Sie probierte dann Mönchspfeffer, der die Zyklen gut regulierte, aber als sie Homöopathie versuchte war sie sofort schwanger...

Zur Homöopathie: Das ist eine grundsätzliche Frage, wie du zur Homöopathie stehst. Ich möchte da weder zu- noch abraten. (Sonst trete ich hier im Forum noch eine Grundsatzdebatte los, die vom eigentlichen "Zweck" ganz ablenkt ;-))

>Bei meinem letzten Zyklus war der Temperaturanstieg treppenförmig.Was bedeutet das?

Was es genau bedeutet, weiß ich nicht. Dieses Phänomen tritt jedoch immer wieder auf, auch in ganz normalen Zyklen. (Vielleicht weiß jemand anderer hier im Forum mehr?)

>Ist die Verdachtsdiagnose PCO noch im RaHmen des möglichen obwohl Prolactin und Testosteron normal sind?

Dazu kann ich leider nichts sagen. So viel ich weiß hat das eine mit dem anderen nichts zu tun.

Noch ein zusätzlicher Hinweis: Möglicherweise empfiehlt dir dein Arzt aufgrund des vorliegenden Befundes eine Gestagen-Behandlung mit Tabletten oder Zäpfchen. (Gestagen: Sammelbezeichnung für Hormone mit Progesteron-ähnlicher Wirkung) Das kann durchaus sinnvoll sein (obwohl ich persönlich zunächst einen Versuch mit einem Mönchspfeffer-Präparat machen würde). Falls du dich zu so einer Behandlung entschließt, musst du *unbedingt* darauf achten, dass die Hormon-Gabe zyklusgerecht erfolgt! Du kannst dich ja bei Bedarf wieder hier melden oder - noch besser - deine Aufzeichnungen und sonstigen Angaben an Prof. Rötzer schicken. Sehr viel Information zu diesem Thema gibt's auch in seinem Buch: Josef Rötzer, Der persönliche Zyklus der Frau, Herder-Verlag.

Ich wünsche dir und deinem Mann alles Gute, viel Geduld und ganz besonders, dass ihr bei allem nicht die Liebe und die Freude am Einswerden verliert!

Wilfried


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