Informationen zum Zyklusablauf


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Unregelmäßiger Zyklus

Manche Frauen nehmen es als gegeben hin, anderen bereitet es Kopfzerbrechen: Der Zyklus ist nicht immer gleich lang. Ab wann muss ich mir nun wirklich Gedanken machen, und was kann ich gegen diese Unregelmäßigkeiten tun?

Vorab ein Zitat von Elisabeth Rötzer:

"Es ist viel mehr normal, als man glaubt."
Diesen Satz darf man ruhig wörtlich nehmen. Es gibt keine Richtlinie, dass man beispielsweise ab einer Zykluslänge von 43 Tagen behandlungsbedürftig wäre. Nein, im Gegenteil: Frauen mit 43-Tage-Zyklen sind genauso gesund wie Frauen mit 27-Tage-Zyklen.

Wichtig ist, dass der Zyklus biphasisch abläuft: Der Zyklus muss also aus zwei Teilen bestehen, nämlich (a) der Follikelreifungsphase und (b) der Gelbkörperphase. Erkennbar sind die beiden Phasen an der unterschiedlichen Körpertemperatur. Da der Gelbkörper auf das Temperaturzentrum im Gehirn wirkt, ist die Körpertemperatur im zweiten Zyklusteil merklich höher als im ersten Teil. Sichtbar wird das auf einem gut geführten Zyklusblatt: Im ersten Teil befindet sich die Temperatur in der Tieflage, dann erfolgt ein Anstieg (der durchaus mehrere Tage dauern kann), und danach bleibt die Temperatur bis zur Regelblutung in der höheren Lage. Der erste Zyklusteil darf dabei beliebig lang sein, der zweite Zyklusteil sollte ungefähr zwei Wochen dauern. Wenn die Hochlage, also der zweite Teil, deutlich kürzer ist als zwei Wochen, dann kann keine Schwangerschaft ausgetragen werden, weil die Regelblutung viel zu früh einsetzt und die befruchtete Eizelle auf dem Weg Richtung Gebärmutter oder während der Einnistung mit dem Blut hinausgespült wird. Bei Kinderwunsch besteht bei einer verkürzten Hochlage also Handlungsbedarf. Bei Nicht-Kinderwunsch ist das nicht zwingend. Eine lange Hochlage ist zwar nett, weil mehr Tage für Herzchen zur Verfügung stehen, aber es besteht keine "Gefahr" für den Körper.

Solange der Körper also Zyklen mit Tieflage und - vernünftig langer - Hochlage produziert, sind lange Zyklen vielleicht eine Herausforderung für die Geduld (abgesehen von den unten angeführten Ursachen), müssen aber nicht als Krankheit gesehen werden.

Regelmäßiger Zyklus?

Viele Frauen erzählen, dass sie einen perfekt regelmäßigen Zyklus haben. Auf Nachfrage erfährt man dann, dass sie die "Pille" nehmen.

Wenn man die "Pille" nimmt, kann man allerdings klarerweise nicht von einem "Zyklus" sprechen, denn eigentlich wird durch die Hormonzufuhr jegliches Geschehen im Körper unterdrückt. Es reifen keine Follikel heran, es findet keine Ovulation statt, und wenn man die Tabletten nach drei Wochen absetzt, findet eine sogenannte Abbruchblutung statt - keine echte Regelblutung! Wenn man die Pille erst nach vier Wochen absetzt, erfolgt die Blutung um eine Woche später. Hier wird der Blutungstermin also durch die von außen zugeführten Hormone gesteuert. Man kann folglich nicht von einem "Zyklus" sprechen und auch nicht von "regelmäßig".

Es gibt Frauen, die nicht die Pille nehmen und trotzdem nach der Blutung den Kalender stellen können: konstante (beispielsweise) 27 Tage. Hier kommt es wieder darauf an, ob der Zyklus biphasisch ist und ob die Hochlage ausgeprägt ist.

Eine Frau mit abwechselnd langen unregelmäßigen Zyklen kann somit weit gesünder und "normaler" sein als eine Frau, die alle 27 Tage eine Blutung bekommt.

Ursachen für "unregelmäßige" Zyklen

Lange Zyklen - über 40 Tage - oder sehr unterschiedliche Zykluslängen können verschiedene Ursachen haben.

Bei jungen Mädchen ist es grundsätzlich normal, dass in den ersten Jahren der Körper erst lernen muss, was von ihm erwartet wird. Anfangs werden vermutlich auch nicht biphasische Temperaturverläufe zu finden sein, die Temperatur bleibt oft in der Tieflage. Die Blutungen sind somit Zwischenblutungen. In diesem Alter ist das normal.

Wenn ein Mädchen die Pille nimmt, bevor es noch "gynäkologisch erwachsen" ist, wird der Lernprozess des Körpers sozusagen eingefroren. Durch die Pille wird er ja aufs Abstellgleis geschoben, kann nicht die Follikelreifung üben, kann nicht lernen, er kann sich auch nicht weiterentwickeln. Die Gebärmutter ist dann ebenfalls noch nicht fertig ausgebildet. Wenn später die Pille abgesetzt wird, ist der Körper in dem Zustand, in dem er zu Pillenbeginn gewesen ist. Insgesamt benötigt ein Mädchen vier Jahre - gerechnet ab der ersten Blutung - bis der Körper erwachsen ist. In dieser Zeit sollte die Pille nicht genommen werden, beziehungsweise muss man nach dem Absetzen der Pille damit rechnen, dass man dann eben verspätet die "gynäkologischen Lernjahre" (neue Wortkreation) absolvieren muss.

Bei Erwachsenen ist Stress die häufigste Ursache für lange Zyklen. Stress umfasst hier allerdings nicht nur die Arbeit inklusive Kollegen und Chef, sondern auch die nicht enden wollenden Diskussionen mit der Schwiegermutter, die nervtötende Nachbarin, jede gesellschaftliche Erwartungshaltung ("wann machst du mich endlich zur Großmutter?"), die Krankheit oder der Tod der geliebten Tante, kurz gesagt alles, das einen unter Druck setzt oder belastet.

Weniger häufig - aber doch - anzutreffen ist mangelhafte Ernährung. Bei Frauen, die untergewichtig sind und/oder sich falsch ernähren, ist der Körper verständlicherweise nicht bereit, in dieser Situation, in der er keine Reserven hat, nun auch noch die Verantwortung für ein Kind zu übernehmen. Und der Zyklusablauf ist nun mal nichts anderes als die Bereitschaft des Körpers zu einer Schwangerschaft. Fürs Erste klingt das natürlich fein: Keine Blutung mehr, juchu! Da das allerdings wirklich ein Alarmzeichen des Körpers ist, sollte man auf jeden Fall versuchen, den Zyklus wieder in einigermaßen normale Bahnen zu lenken.

Unruhiger Schlaf kann ebenfalls eine Ursache für lange Zyklen sein. Wenn in der Nacht keine Entspannung stattfinden kann - beispielsweise durch eine blinkenden Neonreklame vor dem Fenster -, kann das ebenfalls ein Grund dafür sein, dass der Körper seinen Unmut durch lange Zyklen ausdrückt.

Nach der Pille dauert es oft monatelang, manchmal sogar über ein Jahr, bis sich das Zyklusgeschehen wieder einspielt. Der Körper war ja nun jahrelang entmündigt. All die Zeit hat er nichts tun dürfen und dann irgendwann resigniert. Das braucht nun seine Zeit, bis er wieder weiß, was von ihm erwartet wird. Hier ist Unterstützung sehr empfehlenswert!

Abhilfe, Unterstützung

Als junges Mädchen besteht die Abhilfe im Warten. Mit der Zeit lernt der Körper. Diese Zeit muss man ihm auch geben. Hier ist einfach nur Geduld gefragt.

Wenn Stress die Ursache ist, muss man klarerweise den Stress reduzieren. Vielleicht kann der Partner hier helfen - Männer können Dinge oft leichter an sich abgleiten lassen, vor allem wenn sie selbst nicht betroffen sind. Beispielsweise kann man den Mann an die Front schicken, wenn die Nachbarin wieder ihren schlechten Tag hat.

Gesunde, ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf sind enorm wichtig!

Nach der Pille weist der Körper ein Defizit bezüglich Vitaminen und Magnesium auf. Diese Mängel bitte beheben, also entweder sehr bewusst entsprechende Lebensmittel zu sich nehmen oder mit Tabletten/Pulver nachhelfen. Bitte mindestens ein Jahr hindurch dieses Bewusstsein aufrecht erhalten!

Mönchspfeffer wirkt zyklusregulierend. Man nimmt die Extrakte aus den getrockneten Mönchspfefferfrüchten zu sich, es handelt sich also um ein Naturprodukt. Dementsprechend wirkt es nicht unmittelbar sofort, sondern nach ungefähr 2-3 Monaten.

Zu beachten

Die fruchtbare Zeit ist nicht in der "Mitte des Zyklus" zu finden, auch nicht "zwei Wochen nach der Regelblutung", sondern zwei Wochen vor Zyklusende. Bei einem 30-Tage-Zyklus entspricht das ungefähr der Mitte. Bei langen Zyklen hingegen verschiebt sich der Bereich weiter nach hinten. Beispielsweise bei einem 8-Wochen-Zyklus dauert der erste Zyklusteil 6 Wochen, der zweite Teil - wie in jedem Zyklus - zwei Wochen (alle Angaben sind bitte als "Ungefähr-Angaben" zu verstehen!). Die Fruchtbarkeit ist im Übergang vom ersten in den zweiten Teil zu suchen, also ganz eindeutig nicht in der Mitte.


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