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Progesteron
Progesteron ist ein Hormon, dessen Hauptaktivität sich im zweiten
Zyklusteil entfaltet. Progesteron kann vom Arzt verschrieben werden,
ist aber oft/meist nicht notwendig und verhindert bei falscher
Einnahme eine angestrebte Schwangerschaft. Unsachgemäße
Einnahme kann den Zyklus auf mehrere Wochen hinaus durcheinanderbringen.
Bei Verordnung durch den Arzt bitte auf jeden Fall eine/n NER-Berater/in
kontaktieren, um sicherzustellen, dass die Einnahme
zyklusgerecht
erfolgt.
Progesteron im Zyklusverlauf
Progesteron gibt es zu jeder Zeit im Zyklus.
Am Zyklusbeginn ist der Spiegel sehr niedrig. In dieser Zeit herrschen
die Östrogene vor, die die Follikelreifung und den Aufbau der
Gebärmutterschleimhaut bewirken. Der zweite Zyklusteil umfasst
ziemlich konstant zwei Wochen (auch bei einem drei Monate andauernden
Zyklus!) und wird vom Progesteron dominiert.
(Anmerkung: Bei einem beispielsweise 80-Tage-Zyklus beträgt der
erste Zyklusteil - die von Östrogenen dominierte
Follikelreifungsphase - ungefähr 66 Tage, der
zweite Zyklusteil - also die Progesteronphase - dauert die
erwähnten zwei Wochen.)
Wirkung und Auswirkung des Progesterons
Die Wirkungsweisen des Progesterons sind an folgenden Stellen einfach
beobachtbar:
Temperatur
Progesteron wirkt auf das Temperaturzentrum im Gehirn; das wiederum
veranlasst eine Erhöhung der Körpertemperatur. Diese
Erhöhung ist tatsächlich messbar.
Wir sprechen daher im
ersten Zyklusteil von der Tieflage und bezeichnen den zweiten
Zyklusteil, also die vom Progesteron dominierte Zeit, als Hochlage.
Der Unterschied zwischen Tieflage und Hochlage ist von Frau zu Frau
unterschiedlich. Bei manchen Frauen steigt die Temperatur nur
gering an, vielleicht 0,2 Grad, also zwei Stricherln auf einer
analogen Thermometer-Skala. Bei anderen Frauen sieht man in den
Temperaturkurven durchaus auch Unterschiede von 0,5 Grad. Das ist
individuell verschieden.
Wenn man die eigenen Zyklen betrachtet,
wird man die Tieflage und die Hochlage immer an ähnlichen Stellen
finden. Und auch der Unterschied zwischen Tieflage und Hochlage
ist immer ungefähr gleich.
Brust
In der Tieflage ist die Brust weich. Das Progesteron im zweiten
Zyklusteil bewirkt, dass die Brust größer wird, voller,
praller, schwerer. Sie wird innen druckempfindlich, sodass das
Joggen unangenehm und sogar schmerzhaft sein kann und man auch
eine Stiege lieber hinunter
schreitet als stürmisch
hinunter
hopst.
Die Brust kann in der Hochlage auch Knoten ausbilden. Keine Panik -
die verschwinden pünktlich mit der Regelblutung wieder.
Wenn die Symptome zu unangenehm sind, kann man
Mönchspfeffer
probieren. Allerdings hat man dann auch keine Ausrede mehr,
warum man gerade heute nicht joggen geht ... ;-)
Aus Obigem ergibt sich ganz klar: Brustuntersuchung und
Mammographie bitte immer am Zyklus
beginn durchführen!
Nicht sofort am ersten Zyklustag - da kann nämlich noch
von der vorigen Hochlage ein Restbestand an Progesteron wirksam
sein; sondern ungefähr
mit dem Ende der Regelblutung, also um den 6. Zyklustag herum. In
dieser Zeit kann die Brust vollkommen schmerzfrei von den Platten
der Mammographie gequetscht werden.
Muttermund
Im ersten Zyklusteil und vor allem in der Hochsaison der
Östrogene (also kurz vor dem Temperaturanstieg) ist der
Muttermund weich und offen und recht weit oben. Das Progesteron
bewirkt, dass der Muttermund tiefer wandert, hart wird und geschlossen.
Frauen, die längere Zeit
Muttermundbeobachtung durchführen, berichten,
dass der Muttermund in der Progesteronzeit so hart und geschlossen
ist wie sonst nie im Zyklus. Dieser besonders harte Muttermund in der
Progesteronzeit wird
Gelbkörpermuttermund genannt.
Verhinderung von weiteren Ovulationen
Für uns ist es zwar nicht direkt beobachtbar, aber das
Progesteron verhindert weitere Ovulationen. Sobald die Hochlage
erreicht ist und man die dritte beziehungsweise vierte
höhere Messung eingekringelt hat, kann keine weitere
Ovulation mehr stattfinden. Das ist nicht ein Zufall in der Natur,
sondern durchaus sinnvoll: Denn wenn während der
Hochlage weitere Follikel heranreifen und platzen könnten,
könnte eine Frau mit mehreren Kindern schwanger sein, die
unterschiedlich alt sind! Das Progesteron verhindert aber, dass
man beispielsweise mit einem sieben Monate alten Kind und einem
neun Monate alten Kind gleichzeitig schwanger ist.
Entstehung des Progesterons
Gebildet wird das Progesteron - unter anderem - vom Gelbkörper.
Erinnern wir uns:
Bei der Ovulation platzt der Follikel auf und setzt die Eizelle frei.
Die Hülle des Follikels wird zum Gelbkörper umgewandelt, und
dieser Gelbkörper produziert nun Progesteron.
Nun könnte man ja meinen, dass das eine perfekte
Verhütungsstrategie darstellt: "Sobald der Progesteronspiegel steigt,
ist die Ovulation vorbei." So einfach macht es uns der Zyklus
aber nun auch wieder nicht. Denn auch der sprungreife Follikel
produziert bereits Progesteron.
"Progesteronschwäche" und Kinderwunsch
Bei Kinderwunsch muss der zweite Zyklusteil eine ausreichende Länge
aufweisen. In dieser Zeit muss die befruchtete Eizelle durch den
Eileiter wandern in Richtung Gebärmutter und sich dort einnisten.
Die dafür benötigte Zeit wird von einzelnen Quellen
äußerst unterschiedlich angegeben - was uns aber nicht weiter
stört, weil wir ohnedies den Tag der Ovulation nicht kennen. Was
wir sehen und auch messen können, ist die Länge der
Temperaturhochlage, die ja in direktem Zusammenhang mit dem Geschehen
steht. Wenn diese Hochlage zu kurz ist, schafft es das Kleine nicht
bis in das vorbereitete Kinderzimmer. Mit 12 Hochlagen-Tagen ist man
auf der sicheren Seite. Mit 9 Tagen in der Hochlage kann man
definitiv nicht schwanger werden. Das
ist zu kurz. Dazwischen gibt es unterschiedliche Meinungen. Unter
12 Tagen empfiehlt es sich also auf jeden Fall, eine
Verlängerung der Hochlage anzustreben. Die erste Wahl ist auf jeden
Fall
Mönchspfeffer.
Das hilft den meisten Frauen bereits nach wenigen Zyklen.
Manche Frauen neigen bei Stress zu kürzeren Hochlagen.
Hier ist natürlich ratsam, den Stress zu reduzieren; unterstützen
kann man hier mit
Magnesium.
Falls das alles noch nichts geholfen hat und man trotz entspannterer
Lebensweise und einigen Zyklen Mönchspfeffer immer noch zu kurze
Hochlagen hat, kann man versuchen, mit Tabletten die Hochlage zu
verlängern. Achtung - die Tabletten dürfen
nicht
ab einem bestimmten Zyklustag gegeben werden, wie oft auf der
Packungsbeilage angegeben oder vom Arzt verordnet ist; sondern sie
müssen
zyklusgerecht eingenommen werden. NER-Berater/innen
beraten und unterstützen gerne!
(Anmerkung: Wenn man ohne Kinderwunsch eine zu kurze Hochlage hat,
dann ist das nicht weiter dramatisch. Dann ist eben die Hochlage kurz.
Das hat aber keinerlei Auswirkungen auf der persönliche Befinden
oder die Gesundheit. Falls man die Hochlage als sicher-unfruchtbare
Zeit für gemeinsame Zeit mit dem Partner nutzen möchte, hat
man natürlich weniger Tage zur Verfügung. Ansonsten besteht
aber keine
Notwendigkeit, bei Nicht-Kinderwunsch die Hochlage zu verlängern.)
Von Ärzten wird oft eine "Progesteronschäche" diagnostiziert,
und zwar wenn der Progesteronwert bei einer Blutabnahme
nicht in den vom Arzt erwarteten Bereich fällt. Das kann zunächst
eine ganz banale Ursache haben: Wenn man am 20. Zyklustag einen
Hormonstatus erheben lässt, geht der Arzt davon aus, dass man
sich im zweiten Zyklusteil befindet. Da aber jede Frau ein Individuum
ist und jeder Zyklus anders abläft, und dann vielleicht auch noch
Stress dazu kommt, kann es durchaus sein, dass man am 20. Zyklustag
noch stabil in der Tieflage ist. Und im ersten Zyklusteil ist zwar
Progesteron vorhanden, aber es spielt nur eine untergeordnete Rolle.
Wenn man sich dann vom Arzt einreden lässt, dass man einen
Progesteronmangel hat und unbedingt Progesteron nehmen soll, passiert
Folgendes: Man befindet sich nach wie vor stabil im ersten Zyklusteil -
vielleicht wegen Stress oder weil einfach der Körper diesmal
noch nicht so weit war. Dann nimmt man auf (fälschliche!)
Verordnung des Arztes Progesteron, woraufhin der Progesteronspiegel
steigt: Die Temperatur steigt, die Brust wird größer,
der Muttermund wird hart und geschlossen, und es kann keine
Schwangerschaft mehr eintreten. Bei Kinderwunsch ist das natürlich
vollkommen absurd! Denn so verhindert man äußerst erfolgreich
eine Ovulation und eine nachfolgende Schwangerschaft! Nach Absetzen
der Tabletten erfolgt dann eine Abbruchblutung. Für den Arzt
sieht nun alles perfekt aus: Man hat ja nun eine Progesteronphase
gehabt, und danach eine Blutung. Wunderbar!
Nur: Für den Kinderwunsch ist das absolut kontraproduktiv. Man
nimmt sich selbst jede Chance, in diesem Zyklus schwanger zu werden.
Progesteron nehmen, nur weil der Arzt nach 15 Sekunden Gespräch
einen Progesteronmangel "diagnostiziert" hat oder weil er in einem
Hormonstatus am 20. Zyklustag (ohne parallel geführtes Zyklusblatt)
einen zu niedrigen Progesteronwert sichtet und einem Tabletten
verschrieben hat? Ich würde das nie tun.
Weiters wird von Ärzten oft auch ein Progesteronmangel
angemerkt, wenn die Frau mit Brustsymptom zu ihm kommt, die Brust
im zweiten Zyklusteil also von innen her schmerzt; und er verschreibt
Progesteron(!) in Form von Tabletten, Zäpfchen oder Creme.
Von einigen Frauen habe ich deren Zyklusblätter gesehen:
wunderschön, traumhafte Hochlage (exzellent auszuwerten,
perfekter Anstieg, durchaus 13 Tage Hochlage) - also absolut kein
Indiz für eine Progesteronschwäche.
Das Progesteron hilft den Frauen gegen das Brustsymptom (wobei
Mönchspfeffer immer noch die natürlichere Variante ist!) -
allerdings entbehrt das jeder Logik, dass jemand mit einer
Traumhochlage (sowohl Traum
höhe als auch
Traum
länge) einen Progesteronmangel haben soll.
Es ist nun folgende
Vermutung aufgetaucht - und da bitte ich um
Mithilfe/Rückmeldung: Nämlich dass es in Wirklichkeit nicht
ein Progesteronmangel ist, sondern eine Östrogendominanz!
Also nicht zu wenig Progesteron, sondern zu viel Östrogene.
Im ersten Zyklusteil ist das egal, dort sind die Östrogene vermutlich
auch (zu) hoch, aber diese Situation verlangt einen hohen
Östrogenspiegel. Daher wird das dort vom Körper nicht
bemeckert. Im zweiten Zyklusteil hingegen kommt der
Östrogenüberschuss zum Tragen, weil dort die Östrogene
nicht gefragt sind. Da könnte es auf das
Verhältnis
zwischen Östrogenen und Progesteron ankommen. Und bei einem
Missverhältnis in Form von zu-viel-Östrogene (so meine Theorie)
entsteht das Brustsymptom.
Diesen Östrogen-verursachten Missstand will man ausgleichen: Da man
aber Östrogene nicht so einfach absaugen kann, wird
das Progesteron (das an der ganzen Sache unschuldig ist) aufgestockt
(durch Mönchspfeffer oder Medikamente),
damit es die Östrogene (mengenmäßig) übertrumpfen
kann und somit wieder das Verhältnis zwischen Östrogenen und
Progesteron hergestellt wird, das in der Hochlage herrschen sollte.
Achtung, das ist eine Theorie! Diese Theorie kann nur durch eine
zyklusgerechte Hormonbestimmungen verifiziert (oder falsifiziert) werden.
Und es gibt durchaus noch andere Theorien. Daher bitte ich um Mithilfe
in diesem Punkt.
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