Re: Danke! // Gedanken zur Beikost

Geschrieben von Henny am 31. Mai 2012, 14:21
Als Antwort auf: Danke! // Gedanken zur Beikost geschrieben von Felice

Liebe Felice,

ich will die kurze Zeit, in der unsere Kleine mittags schläft, mal nutzen, um dir meine Erfahrungen und Gedanken zum Thema Abstillen bzw. Beikost zu schreiben.

Erst einmal denke ich: jedes Kind holt sich das, was es braucht. Und wir Mütter können noch so viele gute wohlmeinende Überlegungen zu dem Thema haben, unsere Kinder wissen es oftmals besser :-) Natürlich nur, sofern wir sie lassen...

Ich bin Mama von drei Kindern (viereinhalb, zweieinhalb, und elf Monate), und muss sagen, das Abstillen bzw. die Einführung der Beikost lief einfach mit jedem Kind total anders ab. Am Besten ist es wirklich, sich auf die Bedürfnisse des Kindes einzulassen.

Bei unserer Ältesten dachte ich genau wie du, sehcs Monate stillen, danach behutsame Einführung von Beikost. Sie tat sich aber auch nach einem halben Jahr mit dem Essen und fester Nahrung einfach schwer. Auch heute noch isst sie nicht besonders gerne, ist vom Körperbau her eher klein und zierlich gebaut, braucht also auch nicht so viel. Ihr jüngerer Bruder hingegen konnte von Brei gar nicht genug kriegen, nachdem er ihn mit gut fünf Monaten das erste Mal probiert hatte. Bei ihm hatte ich damals das Gefühl, von Muttermilch wird er einfach nicht mehr satt. Er ist eher kräftig gebaut. Und unsere Jüngste hat mit knapp einem halben Jahr einen - aus meiner Sicht - sehr harmonischen Übergang vom Stillen zur festen Nahrung hingelegt. Viel Interesse am Essen, aber gleichzeitig liebte sie auch die Brust. Mit 8 Monaten hat sie sich praktisch selber abgestillt. Natürlich war ich ein wenig wehmütig. Denn auch ich finde Stillen einfach toll - und wer weiß ob ich diese Erfahrung in meinem Leben noch einmal machen darf? Aber ich denke wie gesagt, das Kind gibt den Takt an, da sollte ich mit meinen eigenen Bedürfnissen schon mal zurückstecken können.

Zu deinen Fragen: Ich persönlich sehe im Brei VOR dem Stillen überhaupt kein Problem. Wenn sich "der Säuglich den Bauch voll mit Gemüse und Wasser schlägt, was ja viel weniger Kalorien hat als Muttermilch" dann kriegt er halt einfach früher wieder Hunger und meldet sich. Sofern du nicht nach der Uhr sondern nach Bedarf stillst, wüsste ich nicht was daran falsch wäre.

Flüssigkeitsbedarf: solange es noch eine oder zwei volle Stillmahlzeiten pro Tag gibt, würde ich mir da keine Sorgen machen. Wir haben zwar nach dem Essen auch immer Wasser angeboten, aber es dauerte Monate, bis die Kleinen davon wirklich nennenswerte Mengen (25-30 ml) tranken. Keins unserer Kinder ist bisher verdurstet ;-)

So, jetzt wacht die Kleine grad auf, deshalb nur noch ganz kurz: Karotte, Brotrinde, etc. haben wir auch schon frühzeitig zum Lutschen gegeben. Man muss halt dabeibleiben, damit sich das Kind nicht unbeaufsichtigt verschluckt.

Insgesamt kann ich nur sagen: Bleib gelassen, hör auf dein Gefühl... Dann kannst du nicht viel falsch machen. Die Bandbreite des "Richtigen" ist ziemlich groß :-) Hab Vertrauen - in dich und in dein Kind!

Liebe Grüße
Henny


> Hallo ihr Lieben!
>
> Endlich: Stillen ist sooooooooooooooooooo schön! :-) Ich bin so froh, dass
> ich nicht aufgegeben habe, sonst wäre es immer ein "ungelungenes" Kapitel
> mit eher schmerzhaften Erinnerungen geblieben. Jetzt genieße ich es so
> sehr, ich glaube, ich brauche es genauso sehr wie Karl. :-)
> An dieser Stelle also herzlichen Dank für Eure Unterstützung und Eure
> Tipps, besonders für die beiden Buchempfehlungen, sie helfen mir wirklich
> sehr. Man hört ja leider so viel falsches, auch von Fachpersonal (vor
> kurzem hat mir eine Kinderkrankenschwester wieder erzählt, Karl müsste nach
> jedem Stillen Wasser angeboten bekommen, denn er habe zwar gegessen - aber
> nicht getrunken). Ich war kurz verwirrt, so etwas habe ich von meiner
> Hebamme nie gehört und hab schnell im Stillbuch nachgeschlagen und siehe
> da: Muttermilch hat so viel Wasser, dass voll gestillte Kinder keinesfalls
> Wasser oder Tee benötigen, wenn sie nach Bedarf gestillt werden.
>
> So, und jetzt beschäftigt mich schon die Beikost:
> Karl ist sehr neugierig - gerade auch was das Essen betrifft. Er versucht
> immer, mir das Glas aus der Hand zu schlagen, beziehungsweise sich auch das
> in den Mund zu stecken, was ich esse. Da er seit über einer Woche wieder 7
> Mal pro Tag trinkt und jedes Mal heult, wenn die Brust leer ist und ich ihn
> von der Brust wegnehme, hatte ich den Eindruck, dass er nicht satt wird und
> hab mal versucht, ihm Brei anzubieten - und es schmeckt ihm richtig gut.
> ich war zuerst richtig traurig, denn jetzt, wo es endlich mit dem Stillen
> so gut läuft und so Spaß macht, fängt er an, sich für anderes Essen zu
> interessieren, und er macht es richtig gut mit dem vom-Löffel-essen.
> Ich hätte gerne 6 Monate voll gestillt, aber ich muss wohl mit meinem
> Jungen Schritt halten. Zwar bin ich immer wieder verunsichert, denn er
> sabbert zurzeit wieder extrem viel und saugt heftig an seinen Fäustchen,
> zerkaut seine Finger und vielleicht liegt sein gesteigertes Stillbedürfnis
> am Zahnen? Außerdem ist auch er sooooo gerne an der Brust, Mittagschlaf
> geht nur noch, wenn er an die Brust darf und dort einschlafen. Ich stille
> dann im Liegen und schlafe gleich mit :-) Einfach toll! Und dann ist mir
> noch eingefallen, dass er bis jetzt bei jedem Entwicklungsschub geheult
> hat, wenn er von der Brust genommen wurde. Er hat einfach ein extrem
> starkes Saugbedürfnis (das nicht an einem Schnuller gestillt wird, da er
> keinen nimmt) und er ist ein Schnelltrinker dazu, der ist mittlerweile in
> paar Minuten fertig, kann gar nicht genau sagen, in wieviel Minuten, aber
> wirklich extrem schnell - auch deswegen dachte ich, dass die Milch nicht
> mehr reicht. Aber wenn er schläfrig und gemütlich drauf ist, kann er auch
> 15 Minuten lang trinken und genießen - also tendiere ich wieder dahin, sein
> Heulen nach dem Stillen so zu interpretieren, dass er einfach traurig ist,
> dass es schon wieder vorbei ist. Dafür spricht auch, dass er die Brust
> sofort vergisst, wenn ich ihm dann was zeige oder mit ihm was spiele - und
> dann super gut drauf ist. - Da kann er doch nicht hungrig sein, oder? Ihr
> seht, ich bin wie ein Detektiv :-)
> Ach, am liebsten würde ich die Beikost wieder sein lassen, aber es macht
> ihm so Spaß, das geht doch dann auch nicht....
>
>
> Was ich die Euch noch fragen wollte: Wie habt ihr das mit der Beikost
> gemacht? In dem Buch "Mein Kind isst nichts" steht ja, man soll NACH dem
> Stillen die Beikost anbieten, da nur so gewährleistet ist, dass der
> Säugling genug Milch bekommt und sich nicht den Bauch voll mit Gemüse und
> Wasser schlägt, was ja viel weniger Kalorien hat als Muttermilch. Finde ich
> nachvollziehbar, habe ich auch so gemacht - nur: das habe ich noch
> NIRGENDSWO sonst gehört/gelesen, nicht einmal im Stillbuch der La Leche
> Liga. Alle sagen, man soll es vor dem Stillen geben. Aber ich will
> eigentlich das Stillen ja nur ergänzen und noch nicht ersetzen.... Okay,
> das für's erste. Hab noch mehr Fragen (Flüssigkeitsbedarf etc., wirklich
> nur Brei? Warum nicht auch mal eine rohe Karotte zum Ablutschen geben oder
> eine Brotrinde?) aber jetzt muss ich ab ins Bett und schlafen :-) Ich würde
> mich sehr freuen, wenn ihr mir bissle erzählt, wie ihr es gemacht habt.
> DANKE schon mal!
>
> Liebe Grüße in die Runde!
> Felice

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