Re: Re: Erfahrung mit NER

Geschrieben von Alfons am 11. April 2010, 10:10
Als Antwort auf: Re: Erfahrung mit NER geschrieben von Claudia

Liebe Claudia,

danke für deine ausführliche Antwort!

> Man wird nicht im
> ersten Zyklus schwanger, auch nicht im zweiten Zyklus. Schwangerwerden ist
> eine enorm schwierige Sache. [Das könnt ihr für euch natürlich nicht
> adaptieren, weil ihr ja recht leicht schwanger geworden seid.

Ja, bei uns wars spätestens der zweite, einmal erst der dritte Zyklus. Mir war eigentlich nie bewusst, dass dieser Umstand ein riesengroßes Glück ist.

> Ganz viel beigetragen hat für mich glaube ich auch der A-Kurs. Habt ihr das
> INER-Zertifikat? Oft ist sogar Kinderbetreuung dabei, man lernt
> Gleichgesinnte kennen, und man redet ganze Tage hindurch wirklich nur über
> das eine Thema (natürlich in vielen Variationen). Und man sieht dort eine
> unheimliche Anzahl an Zyklen, in denen ab dem dritten Kringel X platziert
> sind. Und es gibt in all den hunderttausenden von Zyklen, die bei den
> Rötzers liegen, keinen einzigen, in dem eine Frau nach dem Abend des
> dritten Kringels schwanger geworden wäre. Diese vielen Zyklen, die
> Beschäftigung mit dem Thema, die kompetenten Vortragenden (denen man Löcher
> in den Bauch fragt), ... all das hat meine Neugier angestachelt, Interesse
> geweckt, und es hat mir Sicherheit gegeben.
> Das Zertifikat wird nur befristet ausgestellt. Man ist also "gezwungen",
> alle zwei Jahre sich wieder mit dem Thema auseinanderzusetzen und eine
> Fortbildung zu besuchen (falls man das Zertifikat verlängern möchte).
> Dieser Zwang ist sehr angenehm, denn dann gönnt man sich endlich etwas, das
> schön ist. :-) Diese Fortbildungstage sind nämlich wunderbar entspannend,
> ohne Telefon, ohne email, ohne Stress, und das alles mit netten Leuten! Und
> man sieht wieder Zyklen, Unmengen von Zyklen, und in keinem einzigen ist
> jemand nach dem dritten Kringel schwanger geworden. Irgendwann hat das
> selbst mein misstrauisches Hirn nicht nur verstanden (im Kopf), sondern
> auch kapiert (innerlich).

Die Idee mit dem Zertifikat möchte ich weiterverfolgen. Wir haben unser Wissen bisher nur von Büchern und keinen Kontakt mit anderen Gleichgesinnten... Die wieder intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema kann es vielleicht ermöglichen, dass der Verstand auch das Gefühl beeinflusst.

> Du schreibst es ja selbst: "NER war sehr verlässlich." Das hat sich nicht
> geändert.
> Jetzt könnte man natürlich noch überlegen: "Und wenn die Ovulation doch
> noch nicht stattgefunden hat???" [Du siehst, ich kenne das volle
> Repertoire an Fragen!!! :-) ]
> Okay, dann schau dir mal den Temperaturverlauf an. Die Temperatur steigt.
> Die Temperatur befindet sich in Hochlage. Wovon ist die Temperatur denn
> gestiegen? Warum bist du denn in Hochlage? Was ist der Grund dafür?
> Nun gut, du kannst Fieber haben. Aber das ist meistens mehr als mickrige
> drei Kasterln. Wenn du also kein "Halsweh" oder "fühle mich krank"
> eingetragen hast, dann warst du auch nicht krank, und dann ist die
> Temperaturerhöhung auf das Progesteron zurückzuführen. Progesteron wirkt
> nämlich auf das Temperaturzentrum im Gehirn, und dieses Temperaturzentrum
> schaltet einen Gang höher. Manchmal verschnarcht das Temperaturzentrum die
> Sache ein bisschen, das ist dann ein verzögerter Anstieg. Das ist nicht
> dramatisch. Das darf durchaus sein.
> Die höhere Temperatur ist also aufs Progesteron zurückzuführen.
> Überlegen wir nochmal: Woher kommt das Progesteron? Von der Follikelhülle.
> Woher kommt die Follikelhülle? Die bleibt bei der Ovulation übrig. Anders
> gesagt: Wenn die Temperatur in Hochlage ist, ist die Ovulation ist vorbei.
>
> [Kurzer Einschub: Da bereits der sprungreife Follikel Progesteron
> produziert, kann man nicht ab dem ersten Hochlagentag
> Unfruchtbarkeit annehmen, sondern eben erst nach dem dritten Kringel.]

Mit den hormonellen Vorgängen haben wir uns noch nicht richtig beschäftigt, eher mit den Regeln (Temperatur, Zervix, Mittermund,...).
Daher ist die Idee der Weiterbildung mit dem Zertifikat sicher gut.

Bezüglich Verstand und Gefühl ist es so, denke ich, dass meine Frau sehr wohl vom Verstand weiß, dass sie eine unfruchtbare Phase hat, die Angst aber viel stärker ist.
Es ist vielleicht ähnlich wie bei Hypochondrie: Kopftumor trotz CT, Brustkrebs trotz Untersuchung und Mammographie, Magenkrebs trotz Gastroskopie, Lymphknotenkrebs trotz Untersuchungen ohne Befund. Absurde Ängste. Rationale Argumente zählen hier nicht. Ich weiß das aus früherer Erfahrung.

> Da wäre ich dann wirklich vorsichtig. Nur mit Schleim ist die Unsicherheit
> größer. Wir brauchen mindestens zwei Dinge: Entweder Schleim mit
> Temperatur
oder Schleim mit Muttermund.
> Dass die Temperaturmessung in manchen Lebenslagen nicht sinnvoll ist, ist
> klar.

Sie ist bezüglich ihrer Körpertemperatur sehr sensibel, auch ohne Messung und spürt Hochlagen. Dies ersetzt natürlich die Messung nicht, ich weiß.

> Noch etwas, das ich zunächst vom HörenSagen mitbekommen habe und
> mittlerweile auch schon öfters gesehen habe: Bei Nichtkinderwunsch gehen
> die Paare vorne in den Zyklus viel zu weit mit den X hinein. Neunter Tag?
> Kein Problem. Ein X am elften Tag, achja, tragen wir ein.
> Aber am fünften Kringeltag überlegen sie, wieviel Puffertage sie noch
> einhalten sollen.

Nun, da ist bei uns keine Gefahr ;) Am Beginn des Zyklus gibt es kein X - zu unsicher! Vielleicht würde auch hier die nähere Auseinandersetzung mit Hilfe eines Kurses mehr Klarheit schaffen.

So wenig dazu von meiner Seite.

Ganz liebe Grüße
Alfons

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