Re: Wie gehts euch?

Geschrieben von Katharina am 6. Februar 2015, 00:27
Als Antwort auf: Wie gehts euch? geschrieben von Philomena

Liebe Philomena,

danke der Nachfrage. :-)

Mir geht es jetzt endlich richtig gut. Ich bin die schrecklichen Ängste und Sorgen der Anfangszeit los und meine Schwangerschaftssymptome sind sehr überschaubar. - Genug, dass ich das Gefühl habe, alles ist in Ordnung, aber so wenig, dass sie mich im Alltag praktisch überhaupt nicht beeinträchtigen. Das ist total angenehm.

Im Moment gibt es sehr viele Momente, in denen ich über unser totes Baby nachdenke oder ein Stückchen Trauerarbeit nachhole. Das fühlt sich sehr richtig an. Ich glaube, die Ängste der ersten Wochen hatten sehr viel mit der noch nicht abgeschlossenen Trauer zu tun und eigentlich gar nichts mit dem jetzigen Kind. Deshalb bin ich sehr froh, dass das jetzt deutlicher von einander getrennt ist: auf das neue Baby freue ich mich ganz entspannt, dem toten Baby widme ich sehr viele Tränen und Gedanken. Das fühlt sich richtig an. In den nächsten Wochen wird das sicherlich nochmal heftig werden. Meine beste Freundin entbindet in den nächsten Tagen oder Wochen. 2 œ Wochen nach ihr hätte ich Termin gehabt. Kann sein, dass mich das nochmal sehr mitnimmt. Vielleicht auch, wenn ich dann im März für 2 Wochen bei ihr bin, um sie im Wochenbett zu unterstützen (davor kommt ihre Mama). Aber wenn dann noch einiges an Trauer raus will, dann ist das sicher gut.

Morgen hab ich die erste Vorsorge bei unserer Hebamme hier vor Ort. Darauf freue ich mich schon sehr. :-)
Meine Hebammen-Freundin, die auch meine stille Geburt begleitet hat, hat mir schon nahezu verbindlich zugesagt, dass sie im September zu uns kommt und die Hausgeburt betreut. (Demnächst bin ich mal wieder bei ihr zu Besuch, dann können wir das in Ruhe gemeinsam besprechen. Auch zusammen mit meinem Mann. Das ist ja schöner als zu zweit am Telefon.)
In gut drei Wochen hab ich den ersten Ultraschall. Darauf freue ich mich jetzt schon. Nach der Ärzte-Odyssee, die wir in der Schwangerschaft mit Elias durch hatten, bin ich froh, dass ich nun bei ihr gelandet bin. Sie hat ein sehr gutes Verhältnis zu meiner hiesigen Hebamme (die damals auch die Hausgeburt von Elias betreut hätte, wenn es denn eine geworden wäre). Und sie hat mich in der ganzen Fehlgeburtsgeschichte darin unterstützt, meinen Weg zu gehen, auch wenn sie zwischendurch Zweifel hatte, ob das das Richtige ist. Aber sie hat mir und meiner Hebamme vertraut. - Viel mehr kann man von Frauenärzten eigentlich nicht erwarten, oder?
Jedenfalls bin ich neulich zufällig an ihrer Praxis vorbei gekommen und hab bei der Gelegenheit gleich mal einen Ultraschalltermin verabredet. Während ich der Sprechstundenhilfe erklärte, worum es geht, kam sie zufällig dazu und kriegte das Gespräch mit. Sie hatte mich gleich freundlich begrüßt, war aber offenkundig in Gedanken gerade bei einem anderen Thema/ einer anderen Patientin. Bei meinen Worten "Ultraschall in der 11. Schwangerschaftswoche", schoss ihr Kopf herum und sie strahlte mich an: "Hat es wieder geklappt?" - Sie hat sich so für mich gefreut! Ich hab dann etwas verhalten reagiert, so von wegen, erstmal gucken, ob es diesmal bleiben darf. Aber sie meinte voller Zuversicht und aus tiefstem Herzen: "Diesmal geht es bestimmt gut." Das hat mir richtig gut getan. Diese ehrliche Freude und diese entspannte Gewissheit jenseits von medizinischen Details oder Diagnosen. Seitdem bin ich nicht nur ruhiger wegen des Babys, sondern kann mich jetzt auch richtig darauf freuen.

Außerdem geistert mir schon seit mindestens drei Wochen immer wieder ein Jungsname durch den Kopf, der sich nicht abschütteln lässt. So haben wir also schon extrem zeitig die Namen-Sammel-Liste eröffnet. Denn meinem Mann gefiel der Name auch. Mittlerweile glaube ich ja, dass sowas was zu bedeuten hat. Bei Elias war ich damals zunächst sehr auf ein Mädchen fixiert und es fielen uns Mädchennamen ohne Ende zu. Mit Jungsnamen haben wir uns viel später erst angefreundet. - Irgendwann im Verlauf der Schwangerschaft bekam ich so ein Jungsgefühl. Das hat die Namenssuche plötzlich sehr erleichtert. Als wir dann endlich unsere Favoriten gekürt hatten, waren es sowohl bei den Mädchen- als auch bei den Jungsnamen diejenigen, die wir als aller erstes im Kopf und auf der Liste hatten. Und davon wiederum fand ich den Jungsnamen auch noch die schönere Wahl. Und dann wurde es ein Junge.
Bei unserem toten Baby hatte ich während der Schwangerschaft zweimal geträumt, dass es Johanna heißt. Eigentlich hatten wir noch keine Namensliste begonnen, aber da dieser Name mir zweimal im Traum kam, haben wir damit dann doch die Liste eröffnet. Wenige Tage später kam dann die Todesnachricht. (Das Baby muss ziemlich genau an dem Tag gestorben sein, an dem wir die Liste eröffnet hatten.) Jedenfalls bin ich mir inzwischen ziemlich sicher, dass es ein Mädchen war. Und so ist es dann wohl tatsächlich eine Johanna gewesen.
Nun also gibt es wieder einen Namen, der mich so hartnäckig begleitet, dass wir wegen ihm unsere Liste eröffnet haben. - Würde mich nicht wundern, wenn er es dann tatsächlich wird. :-)

Und ansonsten gibt es noch zu vermelden, dass mein Bauch mal wieder jenseits von Gut und Böse wächst. Gerade gestern hat er nochmal so einen Schub gemacht, dass mich gestern und heute mehrere Leute angesprochen haben. Dabei hab ich bereits versucht, kaschierende Kleidung zu tragen. Aber ich sehe schon wieder aus, wie andere Frauen im 4. Monat. (Und wurde auch auf ca. 4. Monat geschätzt.) Da ist nicht mehr viel mit Kaschieren zu wollen. Ich vertraue jetzt einfach darauf, dass es diesmal nicht wieder in einen Spießrutenlauf ausartet, sondern mein Baby bis zum September bei mir bleiben darf.
Auf Arbeit wusste ja seit der komplizierten Fehlgeburt ohnehin jeder ganz offiziell von meinem Kinderwunsch. Und seit kurz vor Ausbleiben meiner Regel wurde jetzt auch schon wieder gemunkelt, dass ich schwanger bin. Von daher hab ich es jetzt schon sehr zeitig offiziell gemacht. Das erleichtert die Planung ungemein. Manche Projekte, die nun in mein Wochenbett fallen, müssen in den nächsten Wochen angefangen werden zu planen. Da ist es natürlich viel einfacher, wenn direkt die Vertretung mitplant und mitentwickelt. Nur muss die eben erstmal gefunden und offiziell angefragt werden.

So weit für heute. Und bei euch Mitschwangeren?

Liebe Grüße,
Katharina :-)


> Hallo ihr Schwangeren,
>
> wollte euch mal fragen wie es euch so geht?
> Hier im Forum ist es grad ziemlich still.
>
> Ich freue mich von euch zu hören.
>
> LG
>
> Philomena


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