Re: Wieviel Information tut mir gut?
Geschrieben von
Katharina am
22. November 2014, 22:34
Als Antwort auf: Wieviel Information tut mir gut? geschrieben von Elli2
Liebe Elli,
ich fand es damals hilfreich, ein paar Infos an der Hand zu haben. Sehr wertvoll war für mich das Buch "Die selbstbestimmte Geburt" von Ina May Gaskin. Darin gibt es auch einen Part, in dem sie beschreibt, welche Interventionen es im KH bei Geburten gibt. So kann man sich vorher überlegen, was man will und was nicht.
Dass du viele natürliche Geburten aus eigener Anschauung kennst, ist sicher hilfreich. Ebenso, dass du bereits die Erfahrung gemacht hast, dass Gebären sogar für Tiere ein intimer Vorgang ist, der nicht durch Zuschauer gestört werden sollte.
Uns hat außerdem geholfen, einen Geburtsvorbereitungskurs bei einer (leider nur noch ehemaligen) Hausgeburtshebamme zu besuchen. Die hatte schon einen sehr anderen Blick auf Geburt als es Klinikhebammen haben. Unser Kurs war nur ein WE lang, dafür mit Partner. Das war für uns richtig gut. - Viel gemeinsame Zeit als Paar. Gemeinsame Einstimmung, kleine Übungen, gleicher Informationsstand etc. Dort haben wir auch verschiedene Gebärpositionen ausprobiert. Das hat mir später ebenfalls geholfen, weil sich mein Körper unter der Geburt von allein erinnern konnte.
Für mich sehr gut war auch ein Yoga-Kurs für Schwangere, mit dem ich ca. 14. SSW begonnen habe (wäre auch früher schon möglich gewesen). Vor allem eine Übung, die wir jedes Mal gemacht haben: Schneidersitz oder Fersensitz (je nach Bequemlichkeit auch mit Kissen zwischen den Fersen), Arme auf Schulterhöhe zur Seite ausstrecken und dann so bleiben. Minutenlang. Die Kursleiterin hat entschieden, ob sie uns nach 1, 2, 5 oder 10 Minuten erlöst. Klingt erstmal nicht weiter dramatisch, ist aber unglaublich anstrengend. Zweck der Übung: Lernen, wie man Schmerz begegnen kann. - Veratmen, Töne machen, singen, lächeln etc. Wir haben viel probiert und uns jedes Mal hinterher ausgetauscht. Manchmal auch vorher: welche Strategie will ich heute versuchen? Das war mir in den Wehen sehr, sehr nützlich.
Liebe Grüße,
Katharina
> Hallo!
>
> Da ich mittlerweile meine Schwangerschaft gut genießen kann und es mir
> großteils gut geht (manchmal überleg ich ob eh alles passt etc...das ist
> wohl so ein Frauen-Ding...)beginne ich mir Gedanken über die bevorstehenden
> Wochen und Monate zu machen.
>
> Schwangerschaftsgymnastik? Yoga und Bauchtanz für Schwangere? Oder sind der
> tägliche Spaziergang und regelmäßiges Yoga zu Hause ausreichend?
> Geburtsvorbereitungskurs im KH? Bei einer Hebamme? Oder Überhaupt?
> Hypnobirthing-Kurs?
> Ambulante Geburt? Oder sogar Hausgeburt (aber keine Hebamme die das weit
> und breit machen würde...) Privat-Arzt im Krankenhaus nehmen? (mein "alter
> " Gyn ist der letzte Arzt mit einer sehr, sehr niedrigen Kaiserschnittsrate
> und bekannt für einen eher natürlichen Geburtsvorgang usw...) Hebammen die
> die Geburt begleiten sind auch "Mangelware"...
> Viele Informationen zur Geburt etc. besorgen oder doch nicht? (um
> unvoreingenommen in die Geburt gehen zu können und auf die natürliche
> Wahrnehmung vertrauen- oder ist das in einem KH sowieso kaum möglich? und
> es ist besser man weiß was man alles sicher nicht will)
>
> Vielleicht klingt das jetzt komisch, ich erlebe aber bei uns zu Hause sehr
> regelmäßig die Geburt bei Tieren (Kühen) mit und kann wirklich sagen, je
> mehr Bewegung die Kühe hatten (vorallem im Sommer und Herbst!) und je
> weniger Stress sie während der Geburt haben(also wenn niemand zuschaut und
> wir eben nicht schon alle beim Türl stehen und warten, dass endlich das
> Kalb kommt- damit wir wieder schlafen können ;-)), desto ruhiger und
> einfacher läuft die Geburt ab (selbst bei der 1. Geburt). Irgendwie sind
> wir Menschen ja trotzdem auch "Säugetiere" und ich hoffe der Vergleich
> schreckt jetzt nicht ab.
>
> Fast all meine Bekannten und Freundinnen hatten bei der ersten Geburt
> ziemliche Probleme etc. und sind so viel ich weiß tlw. total unvorbereitet
> ins KH gegangen. Vieles weiß ich Gott sei Dank nicht; Ich wünsche mir für
> uns aber eine natürliche, "selbstbestimmte" Geburt.
> Mir ist bewusst, dass man hier nicht alles planen kann und ich meinen Drang
> zum Perfektionismus wirklich dringend ablegen muss, aber das Thema
> beschäftigt mich im Moment sehr intensiv...
> Vielleicht gibt es hier ein paar erfahrene Mamis dir mir hier ein paar
> richtig hilfreiche Hinweise geben können!
>
> Danke.
> Lg Elli
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