Danke
Geschrieben von
Katharina am
19. Oktober 2014, 18:31
Als Antwort auf: Re: endlich geschafft! geschrieben von Anja
Ihr Lieben,
habt vielen Dank für eure lieben Nachrichten!
Ja, "wundervolle Neuigkeiten" ist wirklich nicht zu hoch gegriffen. Wir sind so unendlich froh, dass alles so gut ging. Wobei "so gut" ja wirklich relativ ist. Wer hätte gedacht, dass die Geburt so kompliziert werden würde? Ohne die Intensivbetreuung durch meine Hebammen-Freundin wäre dieses Kind schlicht und einfach nicht gekommen. Selbst die normal intensive Betreuung durch jede andere Hebamme hätte hier nicht gereicht. (Das Kind hatte sich eingekapselt und war deshalb erheblich schwieriger zu gebären, als bei einer normalen Fehlgeburt. Sowas kann man auf dem Ultraschall offenbar nicht sehen. - Jedenfalls bin ich mir 100%ig sicher, dass mir das meine FÄ oder einer der beiden anderen Ärzte, von denen ich zwischendurch geschallt wurde, gesagt hätten, wenn man es hätte sehen können. Die eine aus wohlmeinenden Gründen, die anderen beiden, um mich von der Unumgänglichkeit einer Ausschabung zu überzeugen.)
So bin ich doppelt froh, dass es absolut komplikationsfrei ging.... Es ist wirklich ein Segen, dass meine Freundin ausgerechnet jetzt bei mir sein konnte.
Mit der Trauer ist es ganz seltsam: Wir haben das Kind in ein Seidentuch eingeschlagen und in eine hübsche Pappschachtel gelegt, ausgepolstert mit Servietten, die noch von unserer Hochzeitstafel übrig sind und nur zu ganz besonderen Anlässen nach und nach aufgebraucht werden. Ein hübsches, kleines Nestchen. Als wir diese Handgriffe machten, flossen bei uns nochmal ein paar einzelne Tränchen. Ansonsten überwiegt grad absolut die Freude. Die Freude, dass es geschafft ist. Die Freude, dass es so gut ging. Die Freude, dass wir nun endlich wieder nach vorn schauen können. Die Vorfreude auf die Beerdigung, um dann ganz und gar einen Schlusspunkt setzen zu können. Mal schauen, ob es uns nochmal schüttelt, wenn wir das Kind dann begraben. Im Moment hab ich das Gefühl, dass wir tatsächlich ausgetrauert haben.
Als wir vor Elias die Fehlgeburt hatten, wussten wir nach sieben Wochen schon wieder, dass wir schwanger sind. Und auch der Zeitpunkt, an dem wir das erste Kind verloren hatten, war da in Elias' Schwangerschaft schon verstrichen. Da war die Trauer einfach schon vorbei und wir lebten nur noch in der Freude über das neue Kind. Vielleicht trauern wir diesmal ganz ähnlich, nur dass eben ein neues Kind noch nicht möglich war, so lange das tote sich noch an mir festhielt.
Wie auch immer und egal, was an Schmerzen nochmal auf uns zu kommt, im Moment sind wir einfach nur froh und glücklich. :-)
Seid alle ganz lieb gegrüßt von
Katharina :-)
> Liebe Katharina!
>
> In diesem Zusammenhang von wundervollen Neuigkeiten zu sprechen klingt
> sicher ungewöhnlich, aber ich freue mich wirklich für euch, daß ihr diese
> Zeit der Ungewissheit und des Wartens nun hinter euch gebracht habt und nun
> Abschied nehmen könnt von eurem Kindchen.
>
> Bei aller Traurigkeit könnt ihr nun wieder nach vorn blicken.
>
> Ich bin in Gedanken bei dir, deinem Mann, eurem Elias und eurem kleinen
> Schmetterling, den ihr viel zu früh wieder hergeben musstet.
>
> Ich umarme dich und sende dir ganz viel Kraft für die kommenden sicher noch
> einmal sehr schmerzhaften Tage!
>
> Anja
>
> > Ihr Lieben,
> >
> > es ist endlich geschafft! Heute Morgen kurz nach sechs war das Kind
> endlich
> > da. Es war eine ungewöhnlich lange und anstrengende Geburt. Zum Glück
> war
> > meine Hebammen-Freundin bei mir. Sie hatte mir angeboten, dass sie kommt
> > und mir beim Kind-Rausschmeißen hilft. Und so hat sie mich jetzt vier
> Tage
> > lang nahezu rund um die Uhr vollversorgt. - Täglich akupunktiert,
> Globuli
> > und kräuterheilkundliche Säfte und Tees verabreicht, dazu Massagen,
> > wehenfördernde Gebräue, Wehencocktail, Fußbad usw usf. Es war wirklich
> vier
> > Tage lang nahezu rund um die Uhr Programm. Schlussendlich mussten wir
> dann
> > doch noch mit der Keule kommen: Weheneinleitende Magentabletten und eine
> > Spritze, die den MM weich macht. Aber dann endlich kam das Kind. Mein
> > Körper wollte es einfach nicht eher hergeben.
> > Oder, wie meine Freundin sagte: "Du bist dazu geboren, Kinder
> auszutragen,
> > nicht Kinder zu verlieren." Das fand ich sehr tröstlich, denn
> zwischendurch
> > hatte ich schon an mir gezweifelt. ( "Ich bin nicht mal fähig ein Kind
> zu
> > gebären." ) Aber bei einem toten Kind ist das eben nochmal was anderes.
> Da,
> > wo Elias damals die Geburt über weite Strecken fast allein gemacht hat
> und
> > ich ihn lediglich unterstützen musste, da musste ich jetzt alles alleine
> > stemmen.
> > Doch nun ist das Kind da, ich halte ein paar Tage Bettruhe und danach,
> > sobald ich wieder laufen kann, werden wir es beerdigen.
> >
> > Ich bin sehr erleichtert, dass es endlich da ist und ich mit diesem
> Thema
> > nun abschließen kann. Vor allem aber bin ich froh, dass mir die
> Ausschabung
> > erspart geblieben ist. Und dass alles komplett ohne Komplikationen
> ablief,
> > obwohl wir irgendwann auch zu den harten schulmedizinischen Geschützen
> > greifen mussten, die oftmals Komplikationen und Ausschabungen nach sich
> > ziehen.
> >
> > Habt vielen Dank für eure Begleitung und eure vielfältige Unterstützung
> in
> > den letzten Wochen. Ihr habt mir sehr geholfen, diese Zeit durchzustehen
> > und auszuhalten und trotz schwieriger Phasen zwischendurch nicht
> > aufzugeben. Nun ist es geschafft und ab jetzt bin ich wieder im
> > Kinderwunschforum. Ich hab das ganz sichere Gefühl, dass es bald wieder
> > klappen wird. :-)
> >
> > Vielen liebe Grüße,
> > Katharina :-)))
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