geboren am 03.05.14

Geschrieben von Becca am 17. September 2014, 14:50

liebe Mädels

Erst durch die Nachricht von Katharina habe ich gemerkt, dass ihr von mir nie eine Geburtsmeldung erhalten habt. Hiermit möchte ich da hochoffiziell nachholen:

Unser dritter Sohn, Jaron Matteo, ist am 03.05. um 22.25Uhr geboren.
Die Wehen begannen um ca. 18.30Uhr so alle 10min. Hab mich hingelegt und dachte, eine Pause machen und dann geht das schon wieder vorbei! ;-) Etwa zwei Wehen später merkte ich, dass nichts mit Schlafen/Hinlegen ist und hab mir meine Geburts- und Hypnose CD geschnappt und bin im Zimmer herumgelaufen. Die Wehen wurden stärker und ich fand irgendwie nicht die Ruhe / Entspannung die ich brauchte und so musste der Disc-Man wieder gaaaanz weit weg. Während den Wehen tat es mir gut, wenn ich einfach immer am laufen war. So dreht ich Runde um Runde in unserem Schlafzimmer. Um 19.10Uhr schrieb meine Hebi, dass sie bereit ist für unser Baby (sie war die Aushilfe meiner eigentlichen Hebi und sagte mir noch einige Tage zuvor, dass "ihre" Frauen Vorrang haben falls es zur Geburt kommt während ihrer Pikettzeit) und sie sich jetzt noch einen Moment hinlegt. Da ich die Wehenabstände im Auge behalten wollte bekam ich natürlich die sms mit und schrieb ihr subito zurück, dass aus der Pause wohl nichts wird. Die Wehen waren da schon alle 5min und der Druck nach unten DEUTLICH spürbar.
Umgehend rief sie mich zurück und wir vereinbarten, dass wir so in etwa 30min abfahren werden da noch der Babysitter informiert werden musste.
So locker wie sich das am Telefon anhörte war es dann doch nicht. Meine Mutter, unser Babysitter für diesen Abend, war gerade mit meinen Brüdern (ebenfalls potentielle Babysitter) auf dem Weg ins Theater von einem weiteren Bruder. Es fielen in dem Moment somit gleich einige aus. Notfallplan musste her! Mein Mann rief das Gotti von Noam an. Leider war auch sie verhindert aber meinte, evt. könnte ihr Mann kommen. Da die Kids ihn gut kennen haben wir das Experiment gewagt und so kam er ca. um 20Uhr bei uns an. Zusätzlich war noch der Grosse von meinem Mann diese Weekend bei uns und so mussten wir natürlich auch seine Mutter informieren, dass sie ihn abholen kommt. Die Kids kamen von den Wehen und meinem Zustand wenig mit. Aber die Aufregung, dass Mami und Papi von jetzt auf gleich aus dem Haus gehen hat Noam schon sehr zu schaffen gemacht. Er tat mir wahnsinnig leid.
Endlich waren wir dann im Auto nahmen den 50min Weg ins Spital unter die Räder. Ich glaube Yves fuhr überall mindestens die erlaubte Höchstgeschwindigkeit. Ich versuchte so gut wie möglich mich zu entspannen, zum MuMu zu atmen und mich auf mein Baby zu freuen. Wir waren froh und glücklich, als wir endlich im Spital angekommen waren und wurden liebevoll von der Hebi empfangen. Die Sympathie stimmte, obwohl wir uns ja gar nicht kannten, von Anfang an. Sie liess mich machen, ich "überlief" wieder jede Wehe, und beobachtete einfach die Situation.
So um 21.15Uhr fragte sie mich, ob sie mal untersuchen dürfe, dann wisse ich mal wo wir genau stehen. Ich meinte dazu nur sarkastisch: um zu hören, dass es wieder "nur" 6cm sind und es trotzdem schon so weh tut, dass es kaum auszuhalten ist?! Die Nachricht war dann einerseits sehr toll (9cm/Saum) und anderseits war mein Notnagel PDA plötzlich weg. Denn wer macht bei diesem Befund noch eine PDA?! Sie meinte dann auch noch, dass meine Fruchtblase sehr straff ist und sich dick anfühlt. Es könne gut möglich sein, dass sie sehr schlecht, spät reisst. Deshalb hat sie gesagt, ich solle mir überlegen, ob sie sie öffnen soll. Ich merkte wie es anfing zu rattern und wie ich nicht bereit war mich auf das Abenteuer (Geburt ohne PDA) ein zu lassen. Es war einfach eine riesen Angst da vor diesen Schmerzen und dem Kopfdurchtritt. So bewegte ich meine "Aussichtslose" Lage ;-) (jetzt kann ich darüber Schmunzeln) Wehe für Wehe mit mir mit. Irgendwann ging ich ins Bad. Die Wehen wurden stärker und stärker, eklig schmerzhaft und auch das Veratmen wurde immer schwieriger. So hab ich zugestimmt die Fruchtblase zu öffnen. Sie brauchte zwei Anläufe da sie es beim ersten Mal meinte ich solle mich auf den Rücken drehen. Mit dieser Position kam ich so gar nicht zurecht und hab mich direkt wieder in Seitenlage begeben.
Nachdem die Blase dann offen war, rutschte unser drittes Wunder direkt in unsere Arme. Ich war erstaunt wie schnell das ging und dass er in nur einer Presswehe einfach da war! Ich glaub die Hebamme hat ihn nur noch "aufgefangen" ;-) Alle Ängste waren umsonst, das Geburtserlebnis einfach traumhaft und wenn ich so daran denke... jup, eine Hausgeburt wäre jetzt noch das Tüpfelchen auf dem "i" :-)))))

Weil ich eher etwas mehr Blut verlor fühlte ich mich eine Zeit lang noch etwas schlapp und auch der obligatorische Toilettengang war etwas wackelig. Die Tage darauf habe ich es auch noch gespürt beim Treppe hoch und runter laufen. Ich denke aber für mich war das gut. Es zwang mich es langsam anzugehen und wirklich das Wochenbett als eine Woche IM Bett zu erleben.

Zwei Wochen zusätzliches "Wochenbett" hat sich Jaron rausgeholt nachdem wir am Samstag, eine Woche nach Geburt, festgestellt haben, dass er erhöhte Temperatur hat. Weil es nicht runter ging, und sich sein Allgemeinzustand verschlechterte fuhren wir ins Spital. Die Diagnose (Sepsis aufgrund von Nierenreflux) war niederschmetternd aber durch meine Kenntnisse als Fachfrau haben wir zum Glück genug früh reagiert und so war es nicht ganz so dramatisch wie es hätte sein können. Es war ein Kampf, ausschliesslich stillen zu dürfen da er schlecht an Gewicht zu nahm. Da kann man noch so viel Fachfrau in sich drin haben, in so einer Situation ist man einfach nur noch Mama. Aber ich konnte mich durchsetzen und für ihn und für mich. Denn das war das einzige was ich aktiv fürs ein Gesundwerden tun konnte. Und das wollte ich mir nicht nehmen lassen! Die Kabel und Schläuche waren ein zusätzliches Hindernis da er ständig am EKG war und zum Schluss eine Infusion hatte. Aber von Tag zu Tag sahen wir wie es ihm besser geht und nach 11 Tagen intensivem Gesundkuscheln durften wir wieder nach Hause. Für alle war die Situation schwierig. Yves musste sich 3 Teilen wegen Kids, Spital und Arbeit und auch die zwei Grossen wurden mal einen Tag da und dann wieder woanders betreut weil Yves nicht jeden Tag frei nehmen konnte. Momentan ist die Situation stabil und nur noch die 1x tgl Antibiotikagabe zur Prophylaxe erinnert uns daran, dass unser kleiner Sonnenschein "krank" ist.

Und so sind seit dem 03.05. schon einige Wochen und Monate ins Land gezogen. Junior ist gewachsen und gewachsen. Stillt sich unheimlich gerne, geniesst das Familienbett und ist sowohl Tragling wie auch Teilzeit "Windelfrei".
Wir sind vor 4 Wochen in unser Eigenheim umgezogen das wir zuvor 6 Wochen umgebaut haben. Leider wurde nicht alles fertig, wir haben es zwar geahnt aber man soll die Hoffnung ja nie verlieren. Das alte Bauernhaus hatte die eine oder andere Hürde auf Lager die wir überwinden mussten. Wir fühlen uns aber jetzt schon sau wohl und auch die Kids freuen sie tagtäglich über den grossen Vorplatz und die viele frische Luft.

So und nun, wenn ihr euch bis hierher durchgelesen habt, wünsche ich euch einen wunderschönen Tag und schicke gaaaaaanz liebe Grüsse aus der CH.
Wer mal in der Gegend (Klettgau-SH) ist und Lust auf Kaffee oder Tee hat, jederzeit gerne!

Becca


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