Re: Und gleich eine Frage
Geschrieben von Katharina am 8. September 2014, 21:06
Als Antwort auf: Und gleich eine Frage geschrieben von Elli2

Liebe Elli,

mit den Blutverdünnern kenne ich mich gar nicht aus. Dazu müssen andere was sagen. Wenn du unsicher bist, kannst du auf embryotox.de genauer nachlesen. Da findest du zu den gängigen Medikamenten Hinweise.
Das Progesteron (Gelbkörperhormon) soll unterstützen, dass dein Körper die Schwangerschaft gut aufrecht erhalten kann. Normalerweise ist am Anfang das Progesteron dafür zuständig und dann schüttet das Baby selbst Hormone aus, die deinem Körper sagen, dass du wirklich schwanger bist und jetzt keine Regelblutung einleiten kannst. Das geht auch ziemlich schnell. Ungefähr eine Woche nach der Befruchtung (also ca. eine Woche vor der erwarteten Regelblutung) beginnt das Kind sich zu melden. Und dann übernimmt das Baby so nach und nach die hormonelle Regie und das Progesteron vom Gelbkörper ist aufgebraucht. Da du deine Regel nicht bekommen hast, sondern dein Baby bereits 4 Wochen alt ist, hat es vor drei Wochen schon die Hormon-Regie an sich gerissen. Dein natürliches Progesteron ist längst aufgebraucht.
Warum du jetzt trotzdem noch Progesteron zuführen sollst, weiß ich nicht genau. Denn eigentlich gibt man das bei verkürzter Hochlage, um dem Baby überhaupt zu ermöglichen, dass es so lange bleiben darf, bis seine eigenen Hormonausschüttungen intensiv genug sind, um eine Regelblutung zu verhindern. Die einzige Erklärung, die mir einfällt, ist diese: Vielleicht hat dein Arzt Sorge, dass dein Baby nachlassen könnte Hormone zu produzieren. Für diesen Fall will er vorbeugen, indem er deinen Körper zwingt, die Blutung trotzdem zu verhindern. - Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie sinnvoll ich das finden soll. Da stoße ich auch an die Grenzen meines medizinischen Wissens. Aber ich vermute, dass ein Baby, was nicht in der Lage ist, genug Hormone an die Mama zu senden, schon irgendeinen Schaden mitbringt, mit dem es ohnehin nicht lebensfähig wäre. Rein gefühlsmäßig würde ich sagen, dass man mit so einer Therapie zwar eine Blutung verhindern kann, nicht aber den Tod des Babys (falls es derartig geschädigt ist). Von daher bin ich etwas ratlos. Vielleicht wissen die anderen mehr dazu oder dein Arzt kann es dir nochmal genauer erklären.

Dass deine Schilddrüse jetzt zeitnah kontrolliert wird, ist gut. Denn die muss in der Schwangerschaft tatsächlich neu eingestellt werden und die birgt auch Gefahren für eine Fehlgeburt, wenn sie nicht gut eingestellt wird. Von daher hab ich den Eindruck, dass die Schilddrüsen-Maßnahmen grad viel wichtiger sind als das Progesteron. Aber wie gesagt: Da endet mein medizinisches Wissen. Frag nochmal genauer nach.

Essen, Schlaf, Brustspannen - ja, da musst du jetzt wohl durch... Probier beim Essen ruhig sehr verschiedene Dinge aus. Vielleicht findest du was, worauf du Appetit hast. Es gibt eine Reihe Nährstoffe, die du jetzt verstärkt brauchst. Vielleicht kriegst du auf irgendwas Abwegiges Appetit, weil dort die entscheidenden Stoffe drin sind. Ich hatte damals bei Elias plötzlich mitten im Winter Lust auf Spargel. Das war so abwegig, dass ich darauf erst kam, als ich zufällig im Supermarkt im Tiefkühlregal welchen liegen sah. Später hab ich gelesen, dass einer dieser Nährstoffe im Spargel besonders reichlich vorhanden ist. Ab da hab ich mich dann auch nicht mehr geniert, den halben Winter Tiefkühlspargel zu futtern. (Das wäre mir ansonsten im Traum nicht eingefallen!)
Auch was jeweils gegen Übelkeit hilft, ist extrem unterschiedlich. Bei Elias half nur essen - sofort, auf der Stelle, möglichst viel und so gesund wie möglich. Jetzt gerade half mir gegen die Übelkeit vor allem Salz, gern pur, besonders gern aber Kartoffelchips (die ich sonst widerlich finde). - Meine Mutter berichtete, dass sie in einer Schwangerschaft immer abwechselnd saure Gurken und Schokolade gegessen hat. Also den echten Klassiker. Probier einfach rum, schau dich auf dem Markt oder im Supermarkt um, lass die Lebensmittel auf dich wirken und stell dir vor, wie sie schmecken. Vielleicht kommst du dann drauf, was dir grad besonders gut tut.
Ansonsten gibt es gegen Übelkeit auch noch diverse Globuli. Da kann dich vermutlich deine Hebamme besonders gut beraten. Die kennen sich oft mit Homöopathie aus.

Wegen der Brüste: Fang jetzt an, täglich die Brüste mit etwas Körperöl oder Creme (völlig egal was) zu massieren und ruhig auch etwas zu dehnen (Zupfmassage). Meist wachsen die Brüste deutlich schneller als der Bauch und dann hast du Schwangerschaftsstreifen eh du dich versiehst.
Und ansonsten: schon dich, ruh dich aus, schlaf wann immer du kannst. Dein Körper weiß schon, warum er dich grad dauernd zum schlafen nötigen will!

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass dein Baby diesmal bei dir bleiben darf und du im Frühjahr ein gesundes Kind gebären darfst.

Liebe Grüße,
Katharina


> Ich bin sehr glücklich, dass ich wieder hier sein darf, aber trotzdem noch
> vorsichtig;
> Der Arzt ist auch ein bisschen vorsichtig und hat mir noch Trombo ASS
> (Blutverdünner oder so) und Utrogestan (Progesteron) wegen meiner
> Vorgeschichte verschrieben. Was meint ihr dazu? Kennt sich damit jemand
> aus?
> Ich würd mich über Infos dazu echt freuen; ich kann die Dinge natürlich
> nehmen, aber ich weiß auch nicht so recht, ich bin ja bekanntlich kein Fan
> von Medikamenten und ich hatte keine Blutungen oder sonst was; Und die
> Vermutung liegt ja nahe das die ersten 2. FG ja evt. mit der Schilddrüse in
> Zusammenhang stehen,...
> Mein FA hat mir angeboten, dass ich am Abend mal im Krankenhaus vorbei
> schauen kann (er arbeite ja dort und das ist viel näher für mich und kostet
> auch nichts ;-), so in 2-3 Wochen dann können wir einen Ultraschall machen,
> ob alles passt - das war ja beim 1. Mal die kritische Zeit)
>
> Am Donnerstag hab ich dann Termin bei der Nuklearmedizinerin, wegen der
> Einstellung der Schilddrüse, ich hab ja bereits (auf ihr Anraten) auf 75 mg
> erhöht,...
>
> Ich werde meine Nems weiter nehmen, und mal schauen wie es weiter geht; Mir
> gehts psychisch gut aber ich hab echt mit schlimmer Übelkeit zu kämpfen
> (tlw. auch in der Nacht,... Brustspannen und extreme Müdigkeit dazu...)
> Obwohls natürlich nicht angenehm ist, nehm ich das gerne in Kauf; Ich hab
> keinen Plan was ich essen könnte, irgendwie hab ich ständig Hunger, aber
> keinen Appetitt auf etwas,... Aber das ist wohl normal in meiner
> Situation;
>
> Jetzt werd ich mir dann einen gemütlichen Abend machen und optimistisch in
> die nächstn Wochen blicken; Irgendwie freu ich mich total, aber im
> Hinterkopf ist natürlich schon noch, dass sich das Blatt noch wenden kann;
>
> Alles Liebe
> Elli

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