wie es jetzt weiter geht

Geschrieben von Katharina am 7. September 2014, 18:53

Ihr Lieben,

ich bin grad nicht sicher, ob es besser ist, hier zu schreiben oder lieber im KiWu-Forum. Ich möchte den Schwangeren hier keine Angst machen, aber ich würde euch gerne noch ein bisschen daran teilhaben lassen, wie es mit der Fehlgeburt jetzt weiter geht. Zum einen, weil es mir gut tut, davon zu erzählen und von euch zu lesen. Zum anderen, weil ich nun auch euren Rat bzw. euer Mitdenken benötige. - Claudia, entscheide du doch bitte, ob du mich verschiebst oder hier lässt!

Heute habe ich einen ersten Versuch unternommen, mittels Globuli und Tees die Wehen anzuschieben und die Blutung auszulösen. Ich hatte das Gefühl, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Aber mein Körper sah das anders. Die Reaktion ging gegen null. So muss ich jetzt weiter warten. Kann sein, dass mein Körper sich plötzlich von allein entscheidet, dass es jetzt so weit ist. Ansonsten ist der Zeitpunkt der erwarteten nächsten Regel ein guter Moment, um es nochmal zu versuchen.
Doch auszurechnen, wann die nächste Regel käme, fällt mir grad nicht so ganz leicht, drum brauch ich dabei eure Hilfe und euren Rat. Ich suche nachher mal meine gesammelten alten Regelkalender und Zyklusblätter raus und dann schreib ich nochmal weiter. Nach meiner groben Rechnung müssten es noch ungefähr 2 ½ Wochen sein. Die Details liste ich euch nachher mal auf, damit ihr mir überlegen helfen könnt, welches Datum ich als Anhaltspunkt nehmen soll.

Jetzt erstmal liebe Grüße und dann bis später wieder hier oder ggf. nebenan.
Katharina

P.S.: Insgesamt bin ich grad ganz ruhig und gefasst. Ich weiß jetzt, dass es noch Wochen dauern könnte, und das macht mich sehr ruhig. Hier zu Hause ist alles bereit, alles Wesentliche haben wir besprochen. Manches können wir erst entscheiden, wenn es so weit ist. (z.B. wie sehr Elias an allem teilhat. Das müssen wir ihm selbst überlassen, bei sowas sind ja Kinder schlauer als Erwachsene.)
Natürlich weinen wir auch immer wieder und sind traurig. Aber es ist z.B. komischerweise überhaupt kein Problem für mich, dass das tote Kind noch in meinem Bauch ist. Ich weiß, dass viele Frauen dieses Wissen völlig fertig macht, aber für mich fühlt es sich grad ganz natürlich an. Tausendmal natürlicher jedenfalls als die Vorstellung, dass ich jetzt das Kind auf dem OP-Tisch gewaltsam entrissen bekäme.
Und manchmal denke ich auch: Wenn wir den Ultraschall wenige Tage früher gehabt hätten, dann wäre noch alles okay gewesen. Dann würde ich jetzt gar nicht wissen, dass das Kind schon tot ist. Ich würde meine plötzlich nochmal gewachsenen Brüste und den plötzlich doch nochmal gewachsenen Bauch völlig normal finden und dann wäre später der Schock viel, viel heftiger. So aber habe ich heute morgen nochmal die Gebärmutter getastet und es fühlt sich an, als sei sie schon ein Stück in sich zusammen gesackt, hätte an Spannung verloren. Warum Bauch und Brüste jetzt trotzdem so tun, als sei ich weiter schwanger, weiß ich nicht. Aber ich weiß auch, dass ich darauf nichts geben muss und mir keine Hoffnung mehr machen muss, dass es nur ein medizinischer Irrtum gewesen sein könnte.
Und alles andere wird nun geschehen, wenn es an der Zeit dafür ist. Wenn mein Körper begriffen hat, dass das Baby wirklich tot ist. Dann wird vermutlich alles recht schnell gehen. Aber bis dahin braucht mein Körper wohl einfach noch Zeit. Und ich bin froh, dass zumindest mein Kopf und meine Seele schon ein bisschen Vorsprung haben, sich von dem Kind zu verabschieden.


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