Geburtsbericht
Geschrieben von
Henny am
31. Juli 2011, 14:21
Hallo Ihr Lieben,
bevor sich der Juli dem Ende zuneigt, will ich noch ganz schnell meinen Geburtsbericht für Euch loswerden - damit es wenigstens noch im selben MONAT ist ;-)
Also, mein Mann und ich sind am 1. Juli morgens völlig optimistisch und guter Dinge in die Klinik gefahren - hatten wir doch unser erklärtes Ziel erreicht: den geplanten Kaiserschnitt-Termin bei SSW 37+2, ohne vorzeitigen Krankenhausaufenthalt wegen Blutungen oder Wehen. Jetzt konnte eigentlich nichts mehr schief gehen - dachten wir.
Die Hebamme, die uns aufgenommen hat war super nett, und als ich gehört hatte wer operieren wird war ich ebenfalls froh: diese Ärztin kannte ich schon von den regelmäßigen Vorsorge-Untersuchungen, und sie war mir sehr sympathisch.
Als ich für die OP vorbereitet wurde, hat man mir alles noch mal ganz genau erklärt. Und selbst meine letzte verbleibende Befürchtung, dass irgendwas mit der Spinalanästhesie nicht klappen könnte (dass sie vielleicht nicht wirken könnte und man mir doch wieder eine Vollnarkose verpasst) bewahrheitete sich nicht. Der Pieks in den Rücken tat nicht mal besonders weh.
Dann lag ich also da, mein Mann saß am Kopfende der Liege und hielt meine Hand, die Ärzte waren hinter dem grünen Vorhang zugange und ich spürte nichts. Irgendwann ertönte dann hinter dem Vorhang ein leises Quäken, da wusste ich: sie ist da. Und konnte meine Tränen nicht mehr unterdrücken. Die Kleine wurde mir auch kurze Zeit später schon in den Arm gelegt, und es war einfach wundervoll!!!
Nach ungefähr einer Viertelstunde meinte die Hebamme, sie müssten sie doch noch mal mitnehmen, weil der Wert der Sauerstoffsättigung im Blut zu niedrig wäre. Zu dem Zeitpunkt war das völlig ok für mich, ich hatte sie gesehen, gespürt, und wusste dass alles gut ist.
Die Komplikationen begannen erst danach: Meine Gebärmutter zog sich an der Stelle, wo die Placenta Praevia gewesen war, nicht ausreichend zusammen. Das führte zu einem ziemlich hohen Blutverlust, der zusammen mit einer Gerinnungsstörung dazu führte, dass ich während der folgenden Stunden insgesamt sechs Bluttransfusionen bekommen musste. Außerdem wurde vorsichtshalber noch einmal eine Curettage vorgenommen - diesmal unter Vollnarkose.
Ich hab von all dem eigentlich gar nicht so viel mitbekommen. Jedenfalls fühlte ich mich - so lange ich bei Bewusstsein war - die ganze Zeit in guten Händen, und spürte nie wirklich Angst oder Panik. Für meinen Mann war es schon deutlich schwieriger, der musste immer zwischen Neugeborenen- und Erwachsenen_Intensivstation hin und her springen. Bei Finja war nämlich zwischenzeitlich eine respiratorische Anpassungsstörung festgestellt worden und es bestand zudem der Verdacht auf eine Neugeborenen-Infektion. Sie brauchte also eine Zeitlang eine Atem-Maske und bekam gleich eine Antibiotika-Behandlung.
Am nächsten Tag wollte ich nur eins: so schnell wie möglich zu meinem Kind. Zum Glück hatte sich mein Zustand inzwischen so weit stabilisiert, dass ich von der Intensiv- auf die Wochenstation verlegt werden konnte. Und von da an ging es steil bergauf. Ich fühlte mich schon bald fit genug, um so viel Zeit wie möglich bei meiner Kleinen auf der Neugeborenenstation zu verbringen. Beim ersten Mal wurde ich noch im Bett zu ihr gefahren, danach im Rollstuhl, und tags drauf konnte ich dann schon selber laufen - mit Infusionsständer im Schlepptau :-). Finja ging es auch zunehmend besser, so dass ich sie schon bald anlegen konnte. Und sie hat von Anfang an super getrunken - "ein richtiges Brustkind", meinten die Kinderkrankenschwestern auf der Station.
Nach fünf Tagen wurde die Kleine dann zu mir verlegt. Endlich waren wir beide ungestört und konnten anfangen, uns - nach dem etwas holprigen Start - so richtig aneinander zu gewöhnen. Tags drauf ging es dann auch auch schon gemeinsam nach Hause.
Inzwischen ist sie genau einen Monat alt, hat bereits über ein Kilo zugenommen und hält uns vor allem nachts enorm auf Trab ;-). Meine beiden "Großen" haben sie schon ins Herz geschlossen und wir genießen unser gemeinsames neues Leben zu fünft.
Ich bin unsagbar glücklich und dankbar, dass trotz der Schwierigkeiten letztlich alles so gut verlaufen ist!!! Mir hat es einmal mehr gezeigt, dass die Dinge oft nicht planbar sind und Probleme manchmal an ganz anderer Stelle auftauchen als man sie erwartet. Aber andererseits auch, wieviel Kraft und Energie die Geburt dieses wunderbaren kleinen Wesens in mir mobilisiert hat, was nach diesen Komplikationen weder ich noch die Ärzte so für möglich gehalten hätten.
Damit verabschiede ich mich dann auch hier aus dem Forum, zumindest als "aktive Schwangere", und wandere weiter ins Stillzeitforum. Euch, Sash, Saskia, Vroni, Ellie und Felice, wünsche ich auf jeden Fall noch einen guten restlichen Verlauf Eurer Schwangerschaft und ein schönes Geburtserlebnis!
Alles Liebe,
Henny
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