Re: Glukosebelastungstest

Geschrieben von Ursula am 25. November 2010, 22:36
Als Antwort auf: Glukosebelastungstest geschrieben von Mummel

Liebe Mummel-Maren!

Also, dann will ich mal als zweifache Schwangerschaftsdiabetesleidgeplagte antworten.

Bei meiner ersten Schwangerschaft wurde ich aufgrund der Indikatoren Übergewicht, Alter über 35 und ein Kind, das in manchen Werten etwas zu groß war zum Belastungstest geschickt (nebenbei bemerkt, ich bin Kassenpatientin).
Es wurde Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert, der leider nicht alleine mit Ernährungsumstellung in den Griff zu bekommen war, also musste ich noch zusätzlich Insulin spritzen.
In der zweiten Schwangerschaft legte mir meine Frauenärztin ans Herz, schon im ersten Trimester einmal Probemessungen durchzuführen und da zeichnete sich Anfang vierten Monat bereits ein zu hoher Nüchternwert ab. Ich ging also schon recht früh, in der 14. Woche zum Glukosebelastungstest. Auch dieses Mal konnte ich nicht ganz auf das Insulin verzichten, brauchte aber deutlich weniger als bei der ersten Schwangerschaft zu spritzen.

Zum Test selber: Dieses gute viertel Liter Glukosegebräu schmeckt ecklig-süß, ist binnen einer Minute zu trinken und dann sitzt du erst mal zwei Stunden. Also Lesestoff mitnehmen empfielt sich absolut.
Vor dem Trinken musst Du nüchtern sein, es wird eine Urinprobe verlangt, Blut abgenommen, dann eine Stunde nach dem Trunk nochmal Blut und dann zwei Stunden nach dem Gesöffs nochmals Blut und Urinspende. Dann gibt es bestimmte Grenzwerte, die nicht überschritten werden sollen. Sobald ein Wert überschritten wurde, hast Du Schwangerschaftsdiabetes. Bei mir war es immer der Wert nach einer Stunde. Die anderen Werte hätten gepasst.
In Österreich ist es so, dass man, wenn man das Ganze über ein Krankenhaus laufen lässt danach stationär aufgenommen wird, um dann ein sogenanntes Tagesprofil anzulegen und eine Ernährungsberatung zu erhalten und den Umgang mit der Insulinspritzerei zu erlernen (wenn nötig).
Die stationäre Aufnahme kann man am besten dadurch umgehen, dass man gleich zu einem Internisten geht, der Schwangerschaftsdiabetes beträut und auch sämtliche Tests anbietet.
Durch Vermittlung meiner Hebamme bin ich dann an eine Internistin geraten, die mir erklärt hat, wieso dieser Test so wichtig wäre. Denn, dass die Kinder zu groß und schwer werden ist nicht das eigentliche Problem meinte sie. Die kommen auf jeden Fall raus. Das Problem läge eher darin, dass bei nicht erkanntem Schwangerschaftsdiabetes das Kind bereits im Mutterleib Anlagen für einen TypII Diabetes erwirbt. Bei jeder "Essenssünde", die ich in der Schwangerschaft begehe, produziert das wachsende Kind zusätzlich Insulin mit, da mein Körper das nicht in ausreichendem Maße selber schafft. Und dazu ist die Bauchspeicheldrüse des kleinen Kindes ja durchaus noch nicht geschaffen. Das gilt es zu vermeiden!

Ich persönlich glaube, dass das ein absolut sinnvoller Test ist.

Übrigens vergeht der Diabetes nach der Geburt binnen zweier Tage meist wieder, nur in ganz seltenen Fällen bleibt er. Oder durch einen erkannten sog. Schwangerschaftsdiabetes kommt man erst darauf, dass man eigentlich Diabetiker ist, das kommt in seltenen Fällen auch vor.

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas damit helfen.

Liebe Grüße und noch eine schöne unbeschwerte Schwangerschaft wünscht Dir

Ursula



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