Re: Hilfe - was soll ich nur tun...

Geschrieben von Katharina am 6. Oktober 2017, 21:36
Als Antwort auf: Hilfe - was soll ich nur tun... geschrieben von Janine

Liebe Janine,

oje, solch ein Gefühlschaos so kurz vor der Geburt kann nun wirklich keiner gebrauchen. Ich kann deine Sorgen nachempfinden.

Ich bin überrascht, dass die alle so entspannt sind mit der Schwangerschaftsvergiftung. Es scheint davon anscheinend auch ein eher harmloses Frühstadium zu geben, bei dem man noch abwarten und Medikamente geben kann. Das finde ich erstmal erfreulich. (Die Fälle von Schwangerschaftsvergiftung, die ich bisher kannte, waren alle mit einem Notkaiserschnitt verbunden. Zitat meiner Freundin: "Ich hab den Arzt gefragt, ob ich noch wen anrufen kann, um Bescheid zu sagen, dass ich jetzt einen Notkaiserschnitt kriege. Er sagte: "Ein kurzer Anruf geht." Während ich meiner Mutter schnell sagte, dass ich jetzt einen Kaiserschnitt kriege und sie meinen Partner informieren soll, hat der Arzt bereits die Narkose vorbereitet. Kaum hatte ich aufgelegt, bekam ich die Narkose." - Das war keine Stunde nachdem sie das Krankenhaus betreten hatte.)

Der Wehencocktail ist sehr umstritten. Eine liebe Freundin von mir, die als Hebamme seit vielen Jahren Beleg- und Hausgeburten macht, hat ihn mir vor Jahren verabreicht, um meine Fehlgeburt einzuleiten. Sie meinte, bei einem lebenden Kind würde sie mir den Cocktail nicht geben, weil zu unklar ist, wie der Körper darauf reagiert und wie das Kind das verkraftet. Die Gefahr von Notfällen sei zu groß.
Auch eine "normale" Einleitung birgt zwar Risiken, aber mit denen sind die Ärzte in der Regel vertrauter und können routinierter darauf reagieren. Aber, ja, eine künstliche Einleitung macht ziemlich abrupte, heftige Wehen. Schön ist anders.

Und ja, Kaiserschnitt steht auch zur Wahl. Wenn sie es dich per Einleitung, also zumindest vaginal, versuchen lassen, dann würde ich wohl diese Variante wählen.

Einen Versuch hast du noch auf natürlichem Wege: Es ist ja inzwischen durchaus an der Zeit, dass dein Baby auch schon von ganz allein kommen dürfte, wenn es will. Probiert mal, miteinander zu schlafen. Im Sperma ist Prostaglandin und das kann am Muttermund ebenfalls Wehen auslösen. Von allen Mitteln ist dies dasjenige, was absolut nebenwirkungsfrei ist. Es funktioniert allerdings nur, wenn dein Baby schon bereit ist. Wenn es noch drin bleiben will, dann ignoriert es das Prostaglandin einfach. Aber wenn es bereit ist, dann bleibt dir so die Einleitung oder der Kaiserschnitt erspart.

Alles Gute für einen glimpflichen Ausgang und einen guten Start für dich und dein Baby! Und dann eine ruhige und entspannte Wochenbettzeit. Nach diesem Start könnt ihr dann gut echte Ruhe gebrauchen.

Liebe Grüße,
Katharina


> Ich bin voll verwirrt, ängstlich und nervös…
>
> Am Dienstag würde eine Schwangerschaftsvergiftung im KH festgestellt…
>
> Die Krankenhausärztin gestern meinte eine Einleitung sobald ich andere
> Symptome habe wäre das beste. (Ich habe bis jetzt hohen Blutdruck,
> geschwollene Füße und Eiweiß im Urin)
>
> Die Hebamme heute früh beim Geburtsvorbereitungskurs meinte ich soll mich
> nicht stressen lassen und eher einen Wehencocktail geben lassen, das dauert
> zwar meisten länger bis es dann losgeht, aber es geht nicht so abrupt wie
> beim Einleiten.
>
> Und beim letzten Frauenarzttermin heute Nachmittag sagte die Ärztin,
> spätestens Montag beim Termin im KH würde sie einen Kaiserschnitt machen
> lassen. Durch den hohen Blutdruck der jetzt auch durch die Tabletten nicht
> wirklich runter gegangen ist, rät sie von einer Einleitung ab.
>
> Also was jetzt, auf wen sollte man hören, wem vertraut man und was macht
> man…
>
> Und das alles in den letzten 3 Wochen… das hätte ich mir auch sparen
> können – heute 37+1
>
> LG Janine



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