Re: Re: Re: Thema Geburtsvorbereitung
Geschrieben von
Katharina am
4. Jänner 2015, 00:22
Als Antwort auf: Re: Re: Thema Geburtsvorbereitung geschrieben von Elli2
Liebe Elli,
grundsätzlich gebe ich deiner Hebamme Recht, dass man nicht zu viel lesen sollte, um sich nicht verrückt zu machen. Allerdings mit zwei Einschränkungen:
1. Es ist durchaus hilfreich, einmal theoretisch kapiert zu haben, wie so eine Geburt funktioniert. Was sind die ersten Vorzeichen? Wie geht es los? Wie bewegt sich das Kind durchs Becken? Was sind die Phasen der Geburt? etc. - Einfach nur, um dann nicht überrascht oder verunsichert zu sein, sondern den Fahrplan schon so ungefähr zu kennen. Uns fehlt ja heute das Erfahrungswissen früherer Generationen, als man viel enger zusammen lebte und jede Schwangere folglich schon mal andere Schwangerschaften oder sogar Geburten mehr oder weniger direkt miterlebt hat.
2. Es ist enorm hilfreich, unter der Geburt (und überhaupt auch schon während der Schwangerschaft und auch später im Wochenbett etc.) auf den eigenen Körper zu vertrauen, sich selbst gut zu kennen, der eigenen Intuition zu folgen etc. Dafür hilft Wissen und Übung. Und das Hypnobirthing-Buch klingt in meinen Ohren beispielsweise nach genau so einem Übungsbuch. Klar wird unter der Geburt nicht alles so ablaufen, dass du deine Hypnobirthing-Übungen eins zu eins umsetzen kannst. Aber die Essenz aus diesen Übungen wird sich dir so tief eingespeichert haben, dass du darauf zurück greifen kannst. Und vielleicht kann dein Mann dir dann auch ein bisschen Anleitung geben, indem er dir kleine Anweisungen gibt. ("Atme mal in den Beckenboden." Oder was da halt so für Anleitungen sind in dem Buch.)
So gesehen: Informiere dich grundlegend, aber nicht ZUUUU ausführlich. Dazu ist die Hebammensprechstunde geeignet. Die Gaskin wird dir dann in vielen Punkten bekannt vorkommen, dann kannst du weiter blättern zu den Dingen, die in der Hebammensprechstunde nicht standen. (Die beiden Bücher sind ja schon sehr unterschiedlich aufgebaut und ausgerichtet.)
Und dann stürze dich in die praktischen Übungen, um deinen Körper auf gute Ideen zu bringen, die er später unter der Geburt wieder abrufen kann.
Wir sollten damals im Geburtsvorbereitungskurs verschiedene Gebärpositionen ausprobieren. Ich hatte schnell meine Lieblingsposition (über den Sitzball gelehnt) gefunden und wollte die anderen eigentlich gar nicht mehr probieren. Aber die Hebamme hat mich genötigt, ALLES wenigstens EINMAL auszuprobieren. Zum Glück!!! Ich wäre sonst unter der Geburt wohl eher nicht darauf gekommen, mich aufs Bett zu knien. Das aber war dann im Kreißsaal meine liebste Position. Nicht im Stehen, nicht überm Sitzball, nicht hockend, liegend ohnehin nicht, sondern knieend. Auf so eine Idee muss man erstmal kommen. Ich bin heute noch froh, dass uns die Hebamme diese Position gezeigt hat und ich sie mal ausprobieren konnte. So hat sich mein Körper im entscheidenden Moment ganz von allein seine optimale Position gesucht. :-)
Klar, kann sein, dass man das auch ohne Kurs, ohne Übungen und ohne Bücher so hinkriegt. Einfach nur durch sehr gutes In-sich-hinein-horchen. Aber nicht jeder hat so ein perfektes Körpergefühl. Und wenn du auch eher zu den Leuten gehörst, die öfter mal an ihrem Körper vorbei hantieren (müssen), dann können solche Übungen gut zur Erdung beitragen. :-)
Liebe Grüße,
Katharina :-)
> Vielen, vielen DANK, Katharina!
>
> Ich hab das Buch "Die selbstbestimmte Geburt" bereits, aber wieder ein
> wenig weggelegt bzw. mal verborgt.
> Ich lese grad "Die Hebammensprechstunde" von der Hebamme ausgeborgt und
> damit komm ich sehr gut zu Recht.
>
> Zur Hebamme: In Österreich hast du ja automatisch deine Unterschungen alle
> beim Gyn, ich hatte ein Gespräch mit der Hebamme bezüglich Ambulante Geburt
> und Vorbereitung usw. (gleicher Inhalt wie bei der Hebammenberatung die man
> ja machen kann- allerdings bei uns nur bei einer Hebamme im ganzen
> Bezirk....) Sie hat mir empfohlen nicht zu viel zu lesen, den Kurs zu
> machen und den Rest muss man einfach in der Situation entscheiden, man weiß
> ja trotz allem nicht wie das alles so werden wird, auch wenn man noch so
> viel liest. Grundsätzlich bin ich ganz ihrer Meinung, möchte aber trotzdem
> gut vorbereitet sein ;-)
> Das nächstes Gespräch mit ihr gibts dann in der 36. Woche, in Bezug auf
> Ambulante Geburt etc. Da kann ich natürlich auch alles andere fragen ;-)
>
> Danke für den Hinweis zur genauen Besprechung mit meinem Mann!
>
> Es überwiegt bei mir einfach manchmal die Unsicherheit, wie wird das alles
> werden etc. Ich genieße meine Ferien sehr, aber wenn ich dann noch arbeiten
> muss, wirds auch passen, da hab ich nicht so viel Zeit nachzudenken ...
>
>
> Danke für das "Paket" :-))
>
> Elli
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