Re: Anfängerfragen

Geschrieben von Claudia am 14. Dezember 2014, 21:22
Als Antwort auf: Anfängerfragen geschrieben von Salome

Liebe Salome!

Zur Zählweise:
Die Schwangerschaft beginnt klarerweise nicht mit der vorigen Menstruation. Denn die vorige Blutung ist ja das Abstoßen der Gebärmutterschleimhaut nach einem "erfolglosen" Zyklus. Das hat also mit deiner aktuellen Schwangerschaft nichts zu tun.

ABER: Ärzte trauen dir nicht zu, dass du dich und deinen Zyklus kennst. Vor allem müssten sie dann zugeben, dass du mehr weißt als sie, und das geht schon gar nicht!!!
Folglich nehmen sie das letzte ganz klar wahrnehmbare Ereignis, nämlich die letzte Menstruation, und rechnen von dort weg die Schwangerschaft.

Das hat zwei klitzekleinen Haken:
(a) Du bist bereits zu einem Zeitpunkt schwanger, zu dem du noch gar nicht schwanger warst. Am 10. Zyklustag warst du nämlich ganz eindeutig noch nicht schwanger, aber laut Zählweise bist du da am zehnten Schwangerschaftstag. Das erfordert also ein bisschen Gehirnakrobatik, sich mit der Zählweise der Ärzte anzufreunden.
(b) Die Ärzte gehen davon aus, dass du am 14. Tag die Ovulation hast und somit am 14. Tag schwanger geworden bist. Bei einem längeren Zyklus wirst du klarerweise erst später schwanger. Bei dir ist der Höhepunkt erst am 23. Tag, das erste Kringel erst am 26. Tag. Wenn dein Arzt sich mit der Errechnung des Entbindungstermins nach deiner letzten Menstruation richtet, wird er den Termin zu früh ansetzen. Das bedeutet, dass dein Arzt kribblig wird, wenn der errechnete Termin näherkommt, denn er will keine Übertragung riskieren. Daher kann es dir passieren, dass er die Geburt einleiten möchte, obwohl du noch überhaupt nicht in der kritischen Zeit bist und dein Kleines ruhig noch ein bisschen in dir kuscheln darf. Wenn du möchtest, kannst du für deinen Arzt deine Erinnerung "fälschen" und ihm als letzten Menstruationsbeginn beispielsweise den 15. November angeben. Damit würdet ihr auf ungefähr denselben Entbindungstermin kommen.

Zum Geburtstermin schau mal hier.


> Zweite Frage: Muss ich jetzt was tun? Oder kann ich jetzt einfach
> weiterfahren mit leben und mich daran freuen? Es ist ja keine Krankheit...
> muss ja nicht zum Arzt deswegen, oder?

Es gibt Frauen, die unbedingt die Bestätigung eines Arztes brauchen. Okay, wenn ihnen danach ist ... Aber wie du ganz richtig sagst, ist eine Schwangerschaft keine Krankheit. Wenn du in der Familie keine Neigung zu Auffälligkeiten in der Schwangerschaft hast, geh es ganz locker an.
Du wohnst in der Schweiz, richtig? Sind bei euch Untersuchungen vorgeschrieben - durch Arzt oder Hebamme? Wenn nicht, genieße die Zeit und tu das, wonach dir ist. Okay, boxen oder Bungee jumpen würde ich jetzt vielleicht einschränken. ;-) Aber ansonsten kannst du weiterleben wie bisher. Falls du beispielsweise laufen (joggen) gehst, dann tu das weiterhin! Dein Körper ist das gewöhnt, und es wird ihm abgehen, wenn du dich nicht mehr bewegst. Eine Bekannte ist im 9. Monat mit dem Fahrrad gefahren, weil sie Alltagsradlerin war/ist. Das hat gewöhnungsbedürftig ausgesehen, aber es hat für sie gepasst, es war ihr normales Leben, es war angenehm für sie, also warum nicht?

Eine klitzekleine Anmerkung: Es kann leider sein, dass dein Kleines nicht bei dir bleiben kann. Da die Wahrscheinlichkeit für Aborte in den ersten 3 Monaten am höchsten ist, erzählen viele Frauen ihren Angehörigen und Freunden erst nach diesen 3 Monaten von ihrer Schwangerschaft. Denn wenn man selber grad fix und fertig ist, weil man das Kleine verloren hat, braucht man nicht noch taktlose Bemerkungen oder Fettnäpfchen-Fragen.
Das bleibt aber ganz bei dir, wie du das halten möchtest.

Alles Gute und einen wunderschönen Abend! :-)

Liebe Grüße,
Claudia


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