Also ich würde auf jeden Fall den ersten vollständig gemessenen Zyklus abwarten und mir den einmal anschauen.
Überlegen wir uns mal, was im Zyklus so alles passiert. Es geht alles hübsch der Reihe nach: Zuerst das Heranreifen der Follikel, dann arbeitet sich einer einen Vorsprung heraus, wird sprungreif, es kommt zum Eisprung, eventuell Befruchtung, und anschließend ist die Gelbkörperphase, in der die ev. befruchtete Eizelle Richtung Gebärmutter wandert und sich dort einnistet.
Wenn die Follikel sich aber noch nicht zum Reifen entschlossen haben (was durchaus okay ist - es muss nicht alles nach der Uhr gehen), dann hilft es Dir überhaupt nichts, wenn Du zu diesem Zeitpunkt ein Medikament nimmst, das die Gelbkörperphase verlängert - die ja zeitlich noch nicht einmal dran ist! Denn es hat ja nicht einmal noch ein Eisprung stattgefunden! Und wozu die Gelbkörperphase verlängern (die das Einnisten der befruchteten Eizelle besser ermöglichen soll), wenn nicht einmal eine Befruchtung stattgefunden haben kann?
Gerade wenn Du Dir nicht sicher bist, wie Dein Zyklus eigentlich aussieht und ob es überhaupt eine Hochlage gibt, ist es wichtig, sich das einmal anzuschauen. Und zwar "pur", ohne Medikamente, die ein noch größeres Chaos anrichten.
Schritt eins sollte immer sein: Den Status feststellen.
Erst dann kann man mit Schritt zwei weitermachen: Gezielt(!) behandeln.
Wenn Du in Deinem Zyklus keine Hochlage feststellen kannst, dann ist - so wie Du sagst - Duphaston nicht das Richtige.
Es wäre interessant:
.) ob Du zumindest eine deutliche Schleimphase erkennen kannst
.) eine Hochlage sich einstellt
.) wie lange Du die Hochlage aufrechterhalten kannst.
Wenn Du eine Hochlage hast, und wenn diese Hochlage kürzer als 11 Tage ist (und nur dann!!!), kannst Du - sinnvoll - Duphaston nehmen; aber auch bitte erst während der Hochlage.
Also fürs erste würde ich mich mal mit dem Gedanken anfreunden, dass zunächst Schritt eins dran ist (den Deine Ärztin aus unerfindlichen Gründen unterschlagen hat) und einen Zyklus wirklich tapfer Aufzeichnungen machen. Auch das gehört dazu, und es ist der wichtigste Schritt auf dem Weg zu Deinem Baby. Denn dann weiß man, wo man ansetzen könnte und was sinnvoll wäre.
Und ganz wichtig: Lass Dich nicht unter Druck setzen, und mach Dir auch selber keinen Stress draus. Vergiss fürs erste den Kinderwunsch (als ob man das aktiv vergessen könnte! Jaja, ich weiß schon ...) und konzentrier Dich ganz darauf, Deinen Körper kennenzulernen: Temperatur, Zervixschleim, Muttermund, Brustsymptom, ... Es ist wirklich spannend, wenn man man diese Zeichen sich einmal bewusst gemacht hat und so mitverfolgen kann, was da eigentlich passiert.
Liebe Grüße,
Claudia