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Re: Hormonspirale beim pco-syndrom?

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Geschrieben von Claudia am 3. Juni 2003, 07:10
Als Antwort auf: Hormonspirale beim pco-syndrom? geschrieben von Steffi

Hallo Steffi!

Lange Zyklen alleine sind kein Beweis für PCO, denn dann hätten wir wohl alle irgendwanneinmal PCO oder auch schon gehabt. Viele Frauen haben irgendwann einmal längere Zyklen, und das ist auch in Ordnung. Es ist eine Ausdrucksform des Körpers, dass ihm z.B. etwas nicht passt, vielleicht zu viel Stress - wobei "Stress" nicht unbedingt "viel Arbeit" bedeuten muss, es kann auch einfach schon der halbstündliche Anruf der Schwiegermutter sein, ob man die Wäsche denn auch richtig gewaschen und anschließend auch richtigherum aufgehängt hat. Aus eigener Erfahrung weiß ich auch, dass man oft klar sagen kann: "Das ist der Grund", manchmal aber so gar nicht weiß, warum es denn diesmal länger geworden ist als sonst.
Insgesamt sind lange Zyklen auch nichts Böses, solange Du zwei Phasen erkennen kannst: Die Follikelreifungsphase auf niedriger Temperaturlage, beliebig lang. Und als zweites dann nach dem Temperaturanstieg die Gelbkörperphase mit ziemlich konstant 12-16 Tagen auf höherer Temperaturlage. Solange Du dieses Muster erkennen kannst, ist die Welt in Ordnung, und die Zykluslänge ist egal.

Übrigens kommt es auch darauf an, wie alt Du aus gynäkologischer Sicht bist. Wenn Du mit 17 die erste Blutung bekommen hast, bist Du gynäkologisch erst drei Jahre jung und hast somit sicherlich längere und unregelmäßigere Zyklen als wenn Du z.B. seit Deinem 8. Lebensjahr Blutungen hast. Auch das kann ein Grund für längere Zyklen sein. Es dauert auch je nach Frau unterschiedlich lange, bis man in seinen eigenen Rhythmus hineinkommt. Manche Kolleginnen hatten schon einen regelmäßigen Bilderbuchzyklus, und ich hatte bis über 20 noch lange Zyklen.


Mit Hormonen jeder Art würde ich mich bei einem gesunden Körper zurückhalten, vor allem, wenn Du Kinder bekommen willst. Du siehst allein schon an den Besuchern des Forums, dass es nach Hormonen nicht immer einfach ist, schwanger zu werden. Der Körper kann nicht mehr "auf eigenen Füßen stehen", sondern er hat gelernt, dass da ständig und immer wieder Hormone vorbeischauen und er ohnedies nichts mehr tun muss oder sich eine falsche Reaktion einlernt - die als Verhütung zwar gewollt ist, die er nachher aber nicht so leicht wieder vergisst.
Wenn Du also noch Kinder planst, würde ich auf Methoden zurückgreifen, die keinen Eingriff in den Hormonhaushalt bedeuten, also Kondome oder Natürliche Empfängnisregelung (da gibt es mittlerweile super Methoden, die die Sicherheit der Pille haben, siehe Buch von Dr. Rötzer).

Und noch ein Faktor, den man vielleicht überlegen sollte: Die Spirale hat eine abtreibende Wirkung. Ich persönlich denke, dass man Abtreibung nicht generell verdammen sollte, sondern dass jede Frau das für sich entscheiden muss, ob sie in dieser Situation ein Kind bekommen möchte. Ich selbst glaube, dass ich nach einer Vergewaltigung nicht zusätzlich noch 9 Monate an diese Situation und an diesen Typen erinnert werden möchte, bis ich das Kind zur Adoption freigeben kann. Und ich würde auch keine Frau verurteilen, die sich aus einer Situation heraus auch die Entscheidung nicht einfach gemacht hat und aber dann sich trotzdem nach eingehender Überlegung (z.B. aus wirtschaftlichen oder finanziellen Gründen) für eine Abtreibung entscheidet.
Aber generell jeden Zyklus eine oder mehrere Abtreibungen (Zwillinge) einzuplanen, das käme für mich nicht in Frage.


Ich selbst verhüte bereits seit über 10 Jahren mit der NER nach Dr. Rötzer, weil ich so wie Du mein Studium abschließen wollte und anschließend auch ins Berufsleben wollte. Oft höre ich dann die Meinung, dass ich offensichtlich unfruchtbar sein müsste, wenn das so lange geklappt hat. Den Gegenbeweis will ich derzeit nicht antreten ;-) - ich kann lediglich sagen, dass meine Zyklen schön sind und ich laut Gynäkologin gesund bin und aus ihrer Sicht nichts gegen Kinderwunsch spricht.
Der einzige Nachteil ist, dass man nicht jederzeit "kann", sondern die fruchtbare Zeit ausschließen muss. Das hat aber gleichzeitig den Vorteil, dass man sich nachher wieder drauf freut - denn wer schätzt schon Wiener Schnitzel, wenn er es jeden Tag hat? ;-)
Ich habe somit den Vorteil, dass ich meinen Körper und meine fruchtbare Zeit kenne und mir jederzeit überlegen kann, dass ich jetzt ein Kind möchte.

Ich weiß nicht, ob es für Dich oder Deinen Partner ein Problem darstellen würde, einige Tage ohne Verkehr auszukommen, aber wenn Du in der Zukunft an Kinder denkst, dann wäre das sicherliche eine gute Art, Deinen Körper kennenzulernen.

Liebe Grüße,
Claudia


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