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Re: Bekennender Öko + Bio - Fan

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Geschrieben von Claudia am 2. Februar 2008, 12:14
Als Antwort auf: Bekennender Öko + Bio - Fan geschrieben von wettinchen

Liebe Katrin!

Ja, wir sind auch Öko- und Bio-Leutchen. Angefangen hat's mit den Eiern: Das, was in den Fabriken produziert wird ("Hühnerställe" kann man dazu ja wirklich nicht mehr sagen), ist ja wohl mehr als grausam. Da haben wir uns das erste Mal mit artgerechter Tierhaltung auseinandergesetzt, und das haben nun mal - leider - nur die Bio-Bauern. "Normale" Bauern produzieren Masse, aber nicht artgerecht.
Von den Eiern sind wir dann auf die Hühner gekommen: Das Huhn, das ich esse, soll auch nicht aus so einer Fabrik sein, sondern ein artgerechtes Dasein gehabt haben, im Sand gescharrt haben, in der Sonne gegackert haben.
Vom Huhn zur Kuh/Schwein ist es dann kein weiter Weg mehr: Auch die Kuh soll Sonne gesehen haben und auf einer Weide gestanden sein und nicht mit Hormonen vollgespritzt worden sein, sondern vielleicht sogar mit ihrem Stier gemeinsam das Leben genossen haben. Und ihr eigenes Kalb will sie sicherlich auch bei sich haben (und umgekehrt das Kalb bei seiner Mutter sein).
Das alles gibts heute nur noch mit Bio. Die idyllischen Zeiten mit Kuh-auf-der-Weide sind vorbei.

Was für die Kuh gilt, gilt klarerweise auch für Milch und Milchprodukte.

Wenn man dann nach einiger Zeit beginnt, darüber nachzudenken, dass herkömmliche Äpfel 12x im Jahr gespritzt werden (mit Gift, damit die Schädlinge keine Chance haben) und sich überlegt, was ein Bauer alles an Chemie in den armen Boden schüttet (raten wir mal, was mit der Chemie passiert: die verdunstet ja nicht! Die bleibt entweder im Essen, im Boden oder im Grundwasser), dann ist Bio ja ohnedies der einzige Ausweg.
Früher hat ein Bauer Tiere und Felder gehabt. Der Kuhmist ist als Dünger auf die Felder gebracht worden. Heute? Heute hat er entweder Kühe oder Felder; und somit muss er entweder Kuhmist entsorgen oder mit Chemie düngen. Wenn die Leute so wie früher ihre fünf Kühe und ein paar Felder hätten, würde alles nach wie vor gut ineinander greifen und einander ergänzen.

Die Rücksicht auf die Umgebung wirkt sich bei uns nicht nur darin aus, dass wir Bio-Brot kaufen (damit der Boden nicht unnötig mit Kunstdünger gequält wird), sondern wir verzichten bewusst auf ein Auto. Mit dem Fahrrad sind wir in zehn Minuten bei der Schnellbahn. Auch größere Dinge wie einen Komposthaufen (zerlegt, vom Baumarkt) oder Getränkekisten kann man mit dem Fahrrad transportieren - ich habe drei Anhänger (einen Lastenanhänger für Getränkekisten, einen Reiseanhänger=Reisetasche_auf_Rädern für Urlaube, ein Einkaufswagerl zum Einkaufen), und damit kommt man bequem durch. Alles nur eine Frage des Wollens! :-)

Die Waschnüsse habe ich vor einiger Zeit probiert. Ich habe lange überlegt, weil sie ja aus Indien kommen. Allein der Transportweg von Indien nach Österreich verursacht mir ein mulmiges Gefühl. Ich versuche immer, Produkte aus der Region zu kaufen, damit die LKWs nicht quer durch die Weltgeschichte fahren, nur weil ich jetzt gerade Erdbeeren möchte oder ein französisches Parfum. Erdbeeren gibts im Juni in Österreich, da freut man sich dann auch schon so richtig drauf. Südafrikanische Äpfel sind für mich gestorben, ebenso neuseeländische Kiwis (die gibts aus Italien, wenn ich unbedingt welche möchte).
Der Transport - wie auch immer er stattfindet - ist definitiv keine Bereicherung für die Natur. Lärm, Abgase, Verschmutzung, Rohstoffe (der LKW wird ja auch aus irgend etwas zusammengebaut), Treibstoff, ... Will ich wirklich wegen meiner Kiwi einen Lastwagen von Neuseeland nach Wien fahren (bzw. schwimmen) lassen, der das Meer verschmutzt und die Strecke (Felder!) neben der Autobahn durch seine Abgase und seinen Dreck belastet? Ist das noch Öko?
Daher habe ich auch bei den Waschnüssen und Indien lange überlegt. Ich habe sie dann doch einmal probiert (eben weil das Natur ist und keine Chemie), war aber nicht so wirklich begeistert, weil sie mit hartnäckigen Flecken nicht fertig geworden sind, und weil die Farben matter geworden sind; alles hat irgendwie einen grau-gelblichen "Schleier" bekommen. Das kann ich mir bei meinem Gewand nicht leisten: Ich brauche ja ohnedies schon Ewigkeiten, bis ich eine Bluse gefunden habe, die tatsächlich aus 100% Baumwolle ist. Da will ich nicht nach drei Mal waschen (wenn sie keine richtigen Farben mehr hat, sondern über allem dieser Grauschleier drüber liegt) mir eine neue suchen müssen. Ich habe die Waschnüsse dann nur noch für Handtücher, Geschirrtücher und Putztücher verwendet (da ist mir die Farbe egal). Und die letzten habe ich dadurch entsorgt, dass ich das Glas auf den Boden gekippt habe und ich die knapp 8 Millionen Scherben (bei 7,684.522 habe ich aufgehört zu zählen ;-) ) nicht von den Waschnüssen trennen wollte, sondern sie gemeinsam entsorgt habe. Seither habe ich mich noch nicht wieder zu einer neuen Packung aufgerafft.

Oijegerle, das ist jetzt mehr als offtopic geworen. Naja, einmal im Jahr darf man sich das leisten. :-))))

Liebe Grüße,
Claudia


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